Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
nicht.«
Ringard betrachtete ihn mit geheucheltem Mitgefühl. »Ihr seid neu bei Hof. Da kann man verstehen, wenn Ihr Euch nicht auskennt. Glaubt Ihr, irgendwer nimmt Euch ernst, Graf Collander? Euer eigener Geheimdienst beachtet Euch nicht, geschweige denn sonst wer. Die Geschichte wird über Euch hinwegtrampeln und es wird nicht mal so viel wie Euer Name bleiben.«
»Das ist meine geringste Sorge.«
»Da habt Ihr recht. Man sollte sich darum kümmern, am Leben zu bleiben, damit man etwas davon hat. Ihr seid allerdings ziemlich gleichgültig, was das angeht. Ist es Furchtlosigkeit oder seid Ihr einfach nur dumm?«
Minkas hätte Ringard unter anderen Umständen am Kragen gepackt und gegen die Wand gedonnert, aber er saß hier gewissermaßen im Namen des Reiches und der Kaiser fand solch ein Vorgehen sicherlich zu wenig subtil.
»Vor wem sollte ich mich denn fürchten?«, fragte er deswegen.
»Vor so gut wie jedem.« Ringard lächelte gehässig. »Am meisten vor den eigenen Freunden und Verbündeten, denn auf die ist kein Verlass. Besonders Adrian Koeg kocht längst sein eigenes Süppchen. Eng verbunden mit einem Prinzen hofft er inzwischen, endlich die Scharte auszuwetzen, die er einstecken musste, als Ihr Graf und er nur Sir Adrian wurde. Zusammen mit den Altmonarchisten versucht er, einen Bastard aufs Schild zu heben, unter dessen Herrschaft er hoffen kann, endlich einen Ministerposten zu bekommen.«
»Habt Ihr häufiger Wahnvorstellungen?«, fragte Minkas. »Dann sollte ich einen Arzt für Euch kommen lassen.«
Ringard stiegen Tränen der Erheiterung in die Augen. »Nie um ein Wort verlegen. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem es Euch die Sprache verschlägt. Ihr könnt niemandem trauen, Ihr Ärmster. Eure Verlobte tut nur, was die alte Idemeneo will. Sir Adrian hat sich in Bausch und Bogen dem Projekt verschrieben, seinen Prinzen auf den Thron zu bringen. Wo ist der Rest Eurer alten Freunde geblieben? Einige haben den Hof verlassen, wie ich hörte. Coracun Harrow – falls Ihr ihn jemals als Freund gesehen habt – bereitet sich darauf vor, längst erträumte Pläne von Größe und Macht umzusetzen. Wer wäre da noch? Wirklich, Exzellenz! Ihr seid nicht zu beneiden. Oder meint Ihr, Warlord Hamilton würde im Fall eines Falles kommen, um Euch beizustehen, nachdem der Kaiser ihn so brüskiert hat, Euch die Sache mit der Barcard zu übertragen?«
»Ach ja, die Barcard. Wer hat die nun eigentlich?«
»Die wird man schon finden«, sagte Ringard. »Da sorgt Euch nicht!«
Nach diesem Gespräch fühlte sich Minkas ungewöhnlich gereizt. Er wählte Padrins Nummer und fuhr ihn an, kaum dass das Gerät ihm das winzige Bild zeigte. »Was ist denn, zum Teufel, so wichtig, dass du mich alle fünf Minuten anklingelst? Ich habe alle Hände voll zu tun.«
»Tut mir leid, Meister … ähm, Exzellenz. Ich dachte, es wird Euch interessieren …« Padrin kam ins Stocken.
»Was?«, fragte Minkas grob.
»Ich habe hier jemanden getroffen.«
»Sag bloß!«
»Jemanden, den wir kennen, aber auch wieder nicht kennen.«
»Wird das jetzt so eine Art Ratespiel?«
»Ja«, sagte Padrin. »Weil es sein könnte, es hört einer zu. Und ich weiß nicht, wie ich das jetzt sagen soll.«
Minkas seufzte. »Also – ich kenne den Mann nicht? Es ist ein Mann, ja?«
»Ja, auf beides.«
»Aber ich kenne ihn doch?«
»In gewisser Weise, dem Namen nach sozusagen.«
»Hm. Ist es eine hochgestellte Person?«
»Das kommt darauf an, von wo man guckt. Von mir aus eigentlich schon, von Euch aus eher nicht.«
»Huh, du machst es spannend«, sagte Minkas. »Darf ich fragen, ob am Ende dieses Ratespiels ein Preis winkt?«
»Ich schätze schon. Ich habe die Person getroffen, wo ich sie nicht erwartet hätte und genau genommen hätte ich sie nirgends erwartet. Jemand, den es nicht gibt, könnte man sagen.«
Minkas dachte darüber nach. »Wo bist du?«
»Mit Meister Ethelden auf der Messe für Nahrungs- und Genussmittel auf Xerxes.«
Minkas ließ sich das durch den Kopf gehen. »Die Person gibt es eigentlich gar nicht?«
»Schon, aber der Name ist … anders. Wir dachten, sie sei nicht mehr am Leben.«
»Was macht diese ominöse Person da?«
»Das will ich nicht sagen, für den Fall …«
»Kapiert. Du bist ein Goldjunge. Hör mir zu, mein Freund! Kannst du diese Person irgendwie herlocken? Wenn es Geld kostet, übernehme ich das.«
»Die Person hat Passprobleme«, sagte Padrin prompt.
»Verstehe. Ich schicke dir den Pass über
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