Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
verschlungen tanzen konnte. Anel drückte sich gegen Pangea. »Jetzt! Unsere einzige Chance in diesem Tollhaus.«
Ein Regen aus Champagnerflaschen ging auf sie nieder. Angeführt von Earl Gwen und Hamiltons Enkel Unno schüttelten alle ihre Flaschen und besprühten sie mit einem dichten alkoholischen Nebel, der Pangea ausrutschen ließ. Anel schlitterte mit ihr über das Parkett und quetschte ihr die Luft aus den Lungen. Er entschuldigte sich, was ihm einen Schwall Champagner die Kehle hinunterrinnen ließ. Pangea und er lagen in einer zwei Quadratmeter großen und fünftausend Real teuren Pfütze. Ihr weißes Kleid wurde zunehmend durchsichtig und der Lidschatten floss zusammen mit Kajal die Wangen hinunter. Noch mehr Schaumwein wusch ihr Gesicht sauber. Ihr Körper fühlte sich unter Anel an, als sei sie eine aus der Gischt aufgestiegene Meerjungfrau. Rings um ihn herum kreischten die Champagner-Attentäter und taten so, als sei das Ganze eine Art Huldigung, was jedoch nicht glaubwürdiger wurde, als sie dazu übergingen, das wesentlich billigere Mineralwasser über sie auszugießen.
»Hört auf, ihr Ratten«, schrie Pangea.
Kichernd zog sich der Pulk ein wenig von ihnen zurück und Anel gelang es, aufzustehen und Pangea aufzuhelfen. Sie warf einen Blick auf das Kleid, das an den Beinen klebte, und sah aus, als würde sie am liebsten weinen.
Anel sah sich um, zog sie dann unter den Büffettisch, dessen Tischdecken bis zum Boden hingen. Sie robbten in aller Eile bis zum anderen Ende, krabbelten um die Holztribüne herum, auf der die Band spielte, schlüpften in den Durchlass für die Techniker und gelangten in einen Schaltraum von der Größe einer Telefonzelle. »Wusste ich doch, dass hier so was sein muss«, sagte Anel selbstzufrieden.
Alles um sie herum bebte, aber es war erstaunlich leise, wenn man bedachte, dass direkt über ihnen eine achtköpfige Liveband tobte.
Anel fand den Magnetverschluss des weißen Kleides und öffnete ihn mit einer einzigen Bewegung. Er zog der perplexen Pangea das Kleid von den Schultern, drehte es zu einer Rolle und wrang es kräftig aus. Sie bedeckte hastig mit einer Hand die Brust und starrte auf ihr mit kleinen Herzchen verziertes Höschen. Anel schüttelte das Kleid aus, das jetzt eine durchaus modische Crinkle-Optik aufwies, und half ihr, ganz Kavalier, wieder hinein, ehe er sein Hemd auszog und es ebenfalls ausdrückte.
Verlegen nestelte Pangea am Magnetverschluss herum, während Anel versuchte, ihre weißen Sandaletten mit seinem nassen Taschentuch auszuwischen. »Besser geht es nicht.« Er half ihr hinein, als wäre sie Aschenputtel auf der Treppe zum Ballsaal.
Pangea holte tief Luft. »Na, das ist ja was. Diese Party kann man mit Fug und Recht unvergesslich nennen.«
»Da bin ich geneigt, Euch zuzustimmen.« Anel wand sich in sein nasses Hemd. »Und nun erzählt mir bitte von diesem Komplott!«
Kapitel 13
Ein kleiner Ausflug
» W o bist du?«, fragte Minkas.
»Wir erreichen morgen Abend den Raumhafen Ennon. Wenn wir von da ein Shuttle kriegen, sind wir übermorgen da.« Padrins Stimme klang gedehnt.
»Nein, warte! Ich fliege nach Ennon hinauf. Ich muss mich mit jemand über eine Card unterhalten. Wir treffen uns dort. Ich rufe dich an, wenn der Abendflug von Xerxes gelandet ist.«
»In Ordnung.« Padrin sagte noch irgendwas, das im Rauschen der schlechten Lichtübertragung unterging.
Minkas trug seine Tasche zu Perles Appartement. Dort wartete Elongata mit sichtlich weniger Gepäck. »Sind wir startklar?«
»Sind wir«, sagte Elongata. »Ich hoffe nur, der Tipp taugt etwas, den dir Cordelieff gegeben hat.«
»Das rate ich ihm. Sonst darf er sich einen anderen Geheimdienst suchen. Selbst wenn alles Blödsinn wäre, was er mir in tausend versteckten Anspielungen und Stotterei vorgesetzt hat, möchte ich in jedem Fall mit Beholden reden. Herzogin Isabella meint, er sei ein gut aussehender Idiot, auf den eh niemand hört, aber da ich ihn alles andere als gut aussehend finde, irrt sie sich vielleicht auch mit dem Rest. Letztlich wird ihn der Kaiser absägen müssen, denn entweder hat er die Karte selbst geklaut und sich vier Milliarden Real unter den Nagel gerissen, oder er hat seinen Laden nicht im Griff. Im ersten Fall wird es ihn den Kopf kosten und im zweiten den Posten als Großadmiral. Eigentlich sollte ihm das klar sein.«
»Leute wie er sitzen schon so lange auf ihren Stühlen, dass sie sich manchmal damit verwachsen fühlen.«
*
Die
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