Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Macht. Und die Flotte wünscht einen jungen und tatkräftigen Kaiser, doch keinesfalls einen jungen Windbeutel. Wir befürworten eine Abdankung zugunsten des legitimen Thronerben, Kronprinz Genno.«
»Keinesfalls«, sagte Galena.
Am anderen Ende des Tisches stand ein Mann in der Uniform eines Hauptmanns der Prewards auf. »Wir sagen, es kann nur einen Kaiser der direkten Linie geben, falls Seine Erhabenheit sich entschließen sollte, abzudanken. Wir lehnen eine Thronfolge von Prinz Genno kategorisch ab. Was dieses Reich braucht, ist Tatkraft und nicht noch mehr Gesetze und Verordnungen.«
»Wohl gesprochen«, sagte Tako Illo, der Präsident des Verbandes der Flugwagenhersteller. »Wir haben bei Weitem zu viele unnötige und wirtschaftshemmende Gesetze. Sollte sich Seine Erhabenheit bereitfinden, unsere Belange ernster zu nehmen, als in der Vergangenheit …«
»Wir brauchen mehr Gesetze, die diese Krämer in Schach halten«, sagte der Hauptmann der Prewards. »Wer soll regieren? Geldsäcke? Oder altes Blut?«
»Blut«, rief Fangatin. »Es gibt zu viele Emporkömmlinge an diesem Hof. Alte Familien werden gedemütigt …«
Die Tür wurde aufgerissen. Ein wütender Warlord Hamilton stürmte herein. »Spinnst du eigentlich, du machtgeile Schnepfe?«, brüllte er Lord Beholden an. »Du hast gar nichts ohne den Geheimdienst der Flotte einzufädeln. Bin ich denn irre?«
»Nein, nur senil«, sagte Ringard. »Ihr haltet Euch mal schön raus! Ihr sitzt so bequem am Hof, dass Ihr ein Schiff der Flotte nicht mal erkennen würdet, wenn es Euer Appartement einäschern würde.«
Hamilton machte Anstalten, Ringard an der Kehle zu packen, da öffnete sich die Tür ein weiteres Mal.
Prinz Anel schritt hindurch. Er trug Schwarz und darüber einen wehenden Kapuzenmantel aus Fliegerseide mit weißem Kunstpelzbesatz. Ihm folgten Coracun Graf Harrow und Sir Adrian Koeg, beide mit gezückter Pistole.
Anel ging am Tisch entlang, scheuchte Penjin mit einer herrischen Geste von seinem Stuhl und nahm Platz. Coracun und Adrian nahmen hinter ihm Aufstellung.
Anel sah in die verblüfften Gesichter ringsum.
»Ich hörte, es würden hier heute Dinge verhandelt, die mich betreffen.«
Sofort redete alles durcheinander.
Offiziere der Prewards wollten sich mit Offizieren der Flotte handgreiflich auseinandersetzen.
»Still«, herrschte sie Anel an. Er stand auf. »Ich, Anel von Hasfenion, bin von vielfach kaiserlicher Abkunft, habe Kaiser als Großvater, Onkel und Großcousin und eine Kaiserin als Mutter. Ich bin Prinz des Reiches. Kraft meiner Geburt rufe ich den Ausnahmezustand über Ennon und Essatin aus und übernehme den Oberbefehl über das Heer sowie jede andere militärische Formation des Reiches. Meinen Befehlen ist unbedingt Folge zu leisten. Earl Gonde! – Verhaftet auf der Stelle Loxman Ringard, der mit systemweitem Haftbefehl gesucht wird!«
Earl Gonde langte nach rechts und drosch Ringard eine Blumenvase über den Kopf. »Erledigt, Erhabene Hoheit«, sagte er, nachdem Ringard bewusstlos zu Boden gegangen war.
Sofort sprangen Prewards auf, die sich aber wieder setzten, da Coracun Harrow das Ziellicht seiner Pistole auf Gelb schaltete, was potenziell tödliche Schüsse versprach.
»Abkunft von Kaisern? Dass ich nicht lache«, brüllte Hamilton. »Jeder weiß …«
Prinz Anel gab Adrian einen Wink. Adrian zog ein Kästchen aus der Hosentasche.
Anel nahm es und ließ es aufklappen. »Meine Dame! Meine Herren! Das Buch der Namen.«
Schlagartig wurde es still.
Anel ließ das Kästchen aufblitzen.
»Hierin, verehrte Anwesende finden sich Begründungen und Antworten auf alle Zweifel. Hiermit warne ich alle, deren Namen hier genannt sind, dass ihre Abkunft gegen jeden Zweifel ans Licht kommen wird, wenn dieser kleine Chip in ein Lesegerät eingelegt wird. Das Buch nennt keine Vermutungen, sondern verfügt über die genetischen Beweise für jeden einzelnen Eintrag. Hierin ist meine kaiserliche Abkunft lückenlos dokumentiert.«
Thanaton betrachtete Anel, der sich inzwischen sogar die Gestik seines Großvaters zu eigen gemacht hatte, und sah widerwillig zur Seite, als ihn jemand am Ärmel zupfte.
Minkas.
Er stand auf und folgte Minkas bis zu einem Vorhang, hinter der sich eine Tür auftat. Bewusstlose Bewaffnete säumten den Korridor dahinter.
Minkas verriegelte die Tür und zog ihn mit sich bis zu einer Treppe. »Laufen ist so viel gesünder als Aufzugfahren«, sagte er. »Besonders, wenn es am Ausgang von Leuten nur
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