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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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schlug mit dem Kopf gegen die Kopflehne. Biskuit sprang nach oben wie Flummiball. Einen Moment schien er schwerelos, dann kam er zum zweiten Mal auf dem riesenhaften gelben Ballon auf, der vor dem Kaufhaus Sears für Sonderaktions-Schleuderwochen warb. Es trug ihn nochmals nach oben, dann bekam er Halt in dem Netz, das den Ballon wie einen Fesselballon aussehen lassen sollte. Adrian konnte seinen Brechreiz nicht mehr unter Kontrolle halten und der Inhalt seines Magens ergoss sich aus großer Höhe über das Publikum.
    Biskuit schaukelte im Netz. Mit einem Ruck zog er sich dann an den dicken Schnüren nach oben, bis er vor dem Schriftzug Sears hockte wie eine eigens bestellte Werbeattraktion. Die Kunden, die nichts von den Ergüssen von oben abbekommen hatten, jubelten dem Wandläufer zu. Adrian war blass, winkte aber, was die Menge freudig kreischen ließ. Biskuit schüttelte sich, sah ein, dass er den Sattel nicht herunterbekommen würde und machte einen Satz, der ihn gegen die Wand trug, wo er sofort Fuß fasste und aufwärts zu klettern begann, bis er auf den breiten Neonbuchstaben angelangt war.
    Die Kunden der Firma Sears tobten vor Begeisterung, als Biskuit vom S zum E glitt. Seine Schwanzspitze peitschte in die dekorativ drapierte Schnur mit den Sachpreisen der Ballonverlosung, ließ sie erzittern und den Saughaken abplatzen. Sekunden später ringelte sich die Schnur mit Süßigkeitentüten, Stoffbären, Toastern und Artikeln der neu eröffneten Erotikabteilung zum Publikum herab.
    Unter sich die herumfliegenden Preise und zunehmend Tumult, konnte Adrian die Zügel fassen und ritt über die restlichen Buchstaben hinweg. Er kam auf einem Vordach auf. Biskuit suchte sich von dort seinen Weg zu festerem Untergrund und trug Adrian mit sich fort, weg von einer aufgeregten Menge, die sich über Fresskörbe und Reizwäsche in die Haare zu geraten drohte.
     
    *
     
    Aliza öffnete die Tür vorsichtig und sah sich einem verschwitzten Mann gegenüber, der ein Tausend-Blumen-Hemd trug, wie sie es gerade auf den Modeseiten von »Essatins-Obere- Zehntausend « gesehen hatte. Genau genommen hatte er auch dasselbe Gesicht wie auf dem Hochglanz-3-D-Bild, das sie vor knapp zwei Minuten mit Zoomfunktion ganz nah herangeholt hatte. »Oh, Mann«, flüsterte sie. »Coracun Graf Harrow.«
    »Stimmt, verehrte junge Dame. Dürfte ich wohl hereinkommen.«
    »Wer ist das, Aliza?«, rief Ablin von hinten.
    Sie konnte ihrem Bruder nicht antworten. Aliza bekam kein Wort heraus. Sie hatte den Helden der heutigen Glamourseiten erkannt: Anel. Sie rang nach Atem, riss die Tür weit auf und machte wilde Gesten der Einladung.
    Prinz Anel überschritt die Schwelle des Koeg’schen Hauses.
    »Wer ist das?«, fragte Ablin erneut und packte die 3-D-Illustrierte wie einen Schlagstock.
    Aliza fand endlich genügend Luft. »Das ist er! Das ist er!«
    Es gab einen Augenblick der Stille.
    »Was sind das da eigentlich für Tiere? Sie fressen alles Zeug aus den Gemüsekästen auf dem Fensterbrett.« Aldina, ihre Schwester, wies nach draußen.
    »Wandläufer«, schrie Aliza. »Echte Wandläufer wie im goldenen Quartier. Das ist Prinz Anel Rinardon Thana von Hasfenion. Der Beste der zentralen Prüfung des Reiches.«
    »Sie dreht durch«, entschuldigte sich Albin. »Das liegt an den Schundblättchen, die sie ständig anguckt, wo diese überkandidelten Leute vom Hof gezeigt werden. Darf ich jetzt mal fragen, was ihr beiden hier wollt?«
    »Wir sind wegen Adrian hier«, sagte Prinz Anel, und Aliza erlebte die erste Ohnmacht ihres Lebens.
     
    *
     
    Sie erwachte. Anel beugte sich über sie. »Es tut mir so leid.«
    »Also, mir nicht«, erwiderte sie benommen. »Das schlägt einfach alles. Kann ich ein Autogramm haben?«
    Anel, der nicht wusste, wie er ihr die schlechte Nachricht übermitteln sollte, schob Coracun nach vorn. Ablin beobachtete ihn misstrauisch.
    Coracun bemühte sein charmantestes Lächeln. »Wir suchen Minkas. Wir sind bei ihm verabredet, aber werden das Haus ohne Hilfe kaum ausfindig machen.«
    »Was wollt ihr da?« Ablin klang feindselig.
    »Meinen Vater treffen«, sagte Anel.
    Aliza Koeg schnappte nach Luft und rutschte vom Sofa zu Boden.
    Ablin entschuldigte sich nochmals für »meine hysterische Ziege von Schwester«, brachte dann eine Schallpistole zum Vorschein. »Jetzt will ich wissen, wer ihr wirklich seid!«
    »Freunde«, beteuerte Coracun. »Gute Freunde. Adrian scheint nicht von uns erzählt zu haben …«
    »Nein. Er ist schon

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