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Fida (German Edition)

Fida (German Edition)

Titel: Fida (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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in seiner Trostlosigkeit nicht zu überbieten. Weshalb sollte sie nicht?
    Wenig später hat sie diesen Gedanken in die Tat umgesetzt und lagert mit schwerem Rotwein und ebenso schwerem Gemüt vor dem Kamin. Als die Flasche halb leer ist und Tatjana, die den ganzen Tag noch nichts gegessen hat, ziemlich voll, werden auch ihre Augen immer schwerer. Sie rollt sich auf dem dicken Teppich zusammen und schläft ein.

Kapitel 21
    25. Juni 2012
     
    Was Laura getan hatte, gab Tom zu denken. Nicht grundlegend, nicht so, dass er auf einmal fand, dass er niemanden in seinem Keller gefangen halten konnte, aber doch so weit, dass er die Lebensbedingungen im Keller überdachte. Ok, dahinvegetierend auf einer Matratze, mit einem Eimer zum scheißen und einem Napf zum fressen, das war entwürdigend und darauf stand er. Aber es führte sein Opfer wohl zu sehr an seine Grenzen. Und im Grunde genommen kotzte es ihn ja auch selbst an, immer den stinkenden Eimer leeren zu müssen. Oder Wasser zum Waschen in den Keller zu schleppen. Drei Monate lang hatte ihm das genügt – und Fida musste es wohl ebenfalls reichen. Doch nun, nachdem er gründlich überlegt hatte, wie es nun weitergehen sollte, sah er die Notwendigkeit, die Bedingungen im Keller zumindest ein bisschen zu verbessern.
    Hier kam ihm seine Schwarzarbeit auf diversen Baustellen zugute. Was er für den geplanten Umbau benötigte, konnte er größtenteils dem Haus selbst entnehmen, den Rest bekam man im Baumarkt. Insgeheim ärgerte Tom sich, dass er nicht schon zu Anfang auf diese Idee gekommen war.
    Der Umbau kostete ihn mehrere Tage. Zuerst kümmerte er sich um die Kette mit der Fußfessel, die bislang, für Fida unerreichbar, an einem Haken an der Decke befestigt war. Da sich das als nicht besonders gute Idee erwiesen hatte, schlug er ein Loch in den Boden, ließ die Kette dort ein und füllte es mit schnelltrocknendem Zement auf.
    Er baute das Waschbecken aus dem Badezimmer neben dem früheren Elternschlafzimmer aus, ebenso wie die Toilette und schleppte sie hinunter in den Keller. Dort installierte er sie neu. Seine Konstruktion war dilettantisch, nicht perfekt und siffte ein wenig, aber es war besser als der Eimer. Nun konnte Fida sich da unten waschen, ohne dass er ihr immer Wasser runterbringen musste. Zwar floss es nur kalt aus der Leitung, aber hey, das war doch besser als nichts, oder? Mit ein wenig Geduld konnte sie sich ja auch jederzeit ein bisschen davon mit dem Gasheizstrahler erwärmen.
    Der Strom war nach wie vor ein Problem. Seit er in die Leitung gebohrt hatte, schien der Generator wirklich die einzige Lösung zu sein, die ihm blieb, wollte er den Keller mit Elektrizität versorgen. Von oben bohrte er ein zweites Loch und legte ein Kabel, sodass er nicht nur die eine Glühbirne an der Decke, sondern auch eine Steckdosenleiste mit Strom vom Generator speisen konnte.
    Der Tisch aus der Küche wanderte gemeinsam mit 2 Stühlen nach unten. Darauf stellte er einen Wasserkocher und eine Campingkochplatte, sowie ein paar kleine Töpfe und eine Pfanne. Wenn Fida brav war, konnte er den Generator ja laufen lassen, auch wenn er nicht da war, dann könnte sie sich selbst etwas zu essen machen. Zwei Schränke schaffte er ebenfalls nach unten. Einen für Vorräte, den anderen für Fidas Sachen. Den Vorratsschrank füllte er mit Konserven, Erbsen, Möhren, Obst in Dosen und ein paar Päckchen Suppe. Nach kurzer Überlegung befestigte er ein Vorhängeschloss am Vorratsschrank. Manchen Luxus würde sie sich verdienen müssen!
    Tom besorgte ein paar LED- Leuchten, die mit nur wenig Strom und Batterien auskamen. Er zimmerte ein paar Regale an die Wand. Darauf stellte er die Bücher, die seine Mutter hinterlassen hatte und in einer Ecke des Raumes platzierte er sogar ihren Ohrenbackensessel, in dem sie immer gelesen hatte. Die Matratze bekam einen neuen Latexbezug und obendrein drapierte er darauf noch ein paar Kissen und eine warme Bettdecke. Einen kleinen Dämpfer für die gute Laune konnte er sich nicht verkneifen und nagelte auch eins der Laura-Suchplakate an der Wand fest. Als er fertig war, sah er sich zufrieden um. Schon viel besser! So konnte sie es doch aushalten, oder? Ein arbeitsreiches Wochenende lag hinter ihm, und er fand, das Resultat konnte sich sehen lassen.
    Tom ging nach oben, ins Elternschlafzimmer, wo Fida seit dem frühen Morgen fest verschnürt darauf wartete, dass er sie in ihr neues Zuhause brachte.
    „So, meine Hübsche, los geht’s! Du bist

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