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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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Farbfilm.
     
    Unteroffizier Kettler (aus dem Off):
     
    »Herr Schütze, schildern Sie mir in kurzen Worten, wie Sie die Abschlussprüfung erlebt haben. Schildern Sie dabei auch, welche Aufgaben Ihnen besonders gut und welche besonders schlecht gelungen sind.«
     
    Datso:
     
    »Hm. Das war es nun. Hm. Da hatte ich mir ein bisschen mehr drunter vorgestellt. Nach dem ganzen Remmidemmi während der Ausbildung dachte ich, da käme jetzt so ein richtiges Ding zum Schluss. Dabei war das auch nicht viel mehr als meine Rekrutenprüfung damals. Der einzige Unterschied war, dass ich hier dauernd in den Dreck springen musste. Das kam mir schon ein bisschen komisch vor. Außerdem weiß ich um's Verrecken nicht, wo Station Nummer 7 abgeblieben ist. Ich war genau auf Kurs, da bin ich sicher. Stattdessen bin ich aber an Station 8 herausgekommen. Verstehe ich nicht. Sollte aber kein Problem sein. Eine Station darf man ruhig vergeigen, denke ich. Oder nicht? Wie viele Stationen muss man eigentlich schaffen, damit man es schafft?«
     
    Petursson:
     
    »Ich glaube, ich habe alle Stationen erwischt. Ganz sicher bin ich mir da aber nicht. Die letzten vier oder fünf Runden habe ich im Blindflug erledigt, weil ich vor lauter Schlamm kaum noch etwas sehen konnte. Kann mir überhaupt mal jemand erklären, was dieser Quatsch sollte? Dieses ganze Kasperletheater bestand ja nur daraus, von einem Matschtümpel in den nächsten zu springen. Zwischendurch ein bisschen rennen und ein bisschen schießen. Das war ja nun wirklich kein Problem. Ach ja, was mir nicht so toll gelungen ist … das war an der Station mit der Waffenausbildung. Ich habe doch schon wieder diesen verfluchten Schlagbolzen liegen lassen. Aber ansonsten habe ich ein gutes Gefühl. Das müsste es gewesen sein. Mann, da haben die uns in der Volksarmee wirklich härter rangenommen. Ach, egal. Hauptsache geschafft. Jetzt noch ein Dreivierteljahr, dann geht es ab auf die Offiziersschule.«
     
    Betzendorff:
     
    »Oberst Daelius meinte, die SKAV seien keine Eliteeinheit. Das mag sein. Doch die SKAV sind eine Einheit, an die deutlich höhere Anforderungen gestellt werden, als an die regulären Einheiten der Volksarmee. Daher hätte ich mit einer weitaus anspruchsvolleren Prüfung gerechnet. Was hier von uns verlangt wurde, umfasste gerade einmal das Basiswissen eines Infanteriesoldaten. Grundlegende Kenntnisse der Waffensysteme und des soldatischen Verhaltens. Der Rest war nichts weiter als ein Hindernislauf. Als Offizier der Volksarmee habe ich alle an mich gestellten Anforderungen selbstverständlich erfüllt – nein, übererfüllt. Alles andere wäre für mich indiskutabel gewesen. Schwächen überlasse ich anderen. Und nun hoffe ich, unsere Vorgesetzten geben uns Gelegenheit, all diesen Schmutz von unseren Uniformen zu waschen.«
     
    Leisinger:
     
    »Rudelbumsen. Mehr war das nicht. War mir aber klar. Was will man auch sonst mit diesen ganzen Weicheiern hier anfangen? Mehr als ein bisschen Schlammcatchen bringen die doch eh nicht fertig. Glaube ich zumindest. Die Deppen, die den Sprung von der Volksarmee hierher nicht geschafft haben, hätten wahrscheinlich schon nach dem halben Parcours die Nerven verloren. Ja, aber ich glaube, ich habe denen hier schon ganz gut gezeigt, was Masse ist. Habe alles schön brav erledigt, wie die Herren das haben wollten. Soll ja niemand dem alten Leisinger nachsagen, er erledige seinen Job nicht. Und was nicht so toll funktioniert hat … Herr Unteroffizier, Sie glauben doch hoffentlich nicht im Ernst, ich würde Ihnen das auf die Nase binden, oder?«
     
    Kaminsky:
     
    »Zunächst einmal muss ich anmerken, dass der Schütze Leisinger vermutlich morgen noch quatschen würde, wenn er erzählen würde, was ihm nicht so gut gelungen ist. Bei mir war das etwas ganz anderes. Ich hatte nämlich meinen Spaß. Bei dieser Station, wo wir uns an die MG-Stellung heranpirschen mussten, da habe ich es ganz geschickt angestellt. Ich kam von der Flanke her, durch ein Gebüsch. Als ich dann direkt neben dem MG-Schützen war und er sich zu mir umgedreht hat, da habe ich so ein Gesicht gemacht. Passen Sie mal auf.« (Unteroffizier Kettler schwenkt die Kamera zur Seite, als Kaminsky beginnt, eine seiner berüchtigten Grimassen zu ziehen)
     
    Kasparek:
     
    »Ich weiß nicht. Also, es war natürlich nicht so hart wie auf der Offiziersschule, das ist schon ganz klar. Ich glaube, das war nicht einmal so hart wie die Rekrutenprüfung bei der Volksarmee. Das war

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