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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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der Fernsprecher sind zwar noch nicht wieder erlaubt, doch das Televisionsgerät im Mannschaftsheim zeigt die aktuellen Nachrichten. Außerdem erhält jeder Soldat auf Wunsch pro Tag bis zu einem halben Liter Bier oder einen doppelten Zlot. Die Überwachung läuft noch immer rund um die Uhr. Die Männer stört es nicht. Sie haben sich im Laufe der Ausbildung daran gewöhnt.
    Die Männer sind auch nicht mehr gezwungen, in der Kaserne z u bleiben. Nach Dienstschluss steht es ihnen frei zu gehen, wohin sie auch immer gehen möchten. Alle Wege müssen jedoch zu Fuß zurückgelegt werden. Die Fahrbereitschaft steht nur für Fahrten zum Bahnhof zur Verfügung.
    Wie sich nach einigen Erkundungstouren zeigt, gibt es in der Umgebung der Kaserne nichts, wohin es sich zu gehen lohnt. Auch der geheimnisvolle Schlampenpalast, von dem Begerow gehört hat, verabschiedet sich endgültig in das Reich der Märchen und Mythen.«

Szene 27: Auf ein Bier
     
    Originalmateri al. Vier Überwachungskameras auf der Stube. Farbfilm.
     
    Nach Dienstschluss sitzen die Männer auf der Stube. Einige erledigen noch letzte Handgriffe an Kleidung oder Ausrüstung, andere dösen auf ihren Kojen oder lesen. Petursson sitzt alleine am Tisch und stiert vor sich hin.
    »Hey, Großer«, flötet Vinnie von seinem Bett aus. »Was ist denn los mit dir? Du siehst aus, als wolltest du ein Loch in den Tisch gaffen.«
    »Hm?« Petursson blickt auf. »Was? Ach so. Ich habe nur gerade ein bisschen nachgedacht. Sagt mal, ist mir das nur so vorgekommen, oder hat sich bislang tatsächlich noch niemand über das Telefonverbot aufgeregt?«
    Vinnie richtet sich auf und zuckt mit den Schultern. »Nein, mitnichten. Weswegen sollte ich mich aufregen?«
    »Na ja, wir sind jetzt hier seit gut drei Monaten völlig von der Welt abgeschnitten. In dieser ganzen Zeit hat niemand davon gesprochen, er wolle sich bei seiner Familie oder bei seinen Freunden melden. Und bis auf Begerow hat auch noch niemand daran gedacht, die Kaserne zu verlassen. Klar, es gibt hier in der Umgebung nichts, wo man hingehen könnte. Aber das wussten wir ja anfangs nicht.«
    Datso presst sich gerade in seinen Trainingsanzug. »Aber das ist doch ganz klar. Sag selbst, Großer, wie ist es denn bei dir?«
    »Bei mir?« Petursson grinst. »Soll wohl ein Witz sein.«
    »Nee, ganz im Ernst. Du rufst niemanden an, weil du niemanden hast. Und du willst nicht raus, weil es für dich eigentlich nie etwas anderes gegeben hat als die Kaserne, stimmt's?«
    »Klar. Ist ja hinlänglich bekannt. Aber das ist nur mein Problem.«
    Nun grinst Datso. »Eben nicht. Frag doch mal unseren Heizkörper da oben. He, van den Pas, warum rufst du niemanden an?«
    »Iiiich?« Vinnie gibt sich empört. »Aber nicht doch. Würde ich meinen alten Herrn anrufen, dann würde er sich mit dem ganzen Hass, der in ihm hochkommt, selbst vergiften. Meine Eltern waren schon nicht begeistert, als ich mich für das Militär entschieden habe. Als sie dann auch noch von meiner Neigung erfahren haben, war es ganz vorbei. Hach, war das hässlich!«
    »Siehs te, Petursson. So ist das. Kaspa, was ist mit dir?«
    Kasparek wälzt sich auf seinem Bett herum und schaut Datso an. »Meine gesamte Familie hat es bei einem Autounfall ausgelöscht. Ich war damals gerade vier. Bin dann bei meiner Tante und ihrem Mann aufgewac hsen, aber die sind gestorben, kurz bevor ich zur Offiziersschule kam. Ansonsten habe ich niemanden.«
    »Tja.« Datso schlägt sich mit den flachen Händen auf die Oberschenkel. »Da hast du's. Alles Einzelgänger hier. Der alte Datso übrigens aus. Wollte unbedin gt weg von diesem Scheißkaff, auf dem er aufgewachsen ist. Die Landwirtschaft war nämlich nix für den Herrn Feldmann. Also ist er zum Barras gegangen. Sein Alter hat Gift und Galle gespuckt und der Datso hat ihm gesagt, er solle ihn mal gepflegt am Arsch lecken. Den rufe ich heute besser nicht mehr an. Und so sind wir alle. Da gehe ich jede Wette ein. Alles Einzelgänger. Alles Soldaten. Schon immer gewesen. Die SKAV haben sich ihre Leute schon ganz genau ausgesucht.«
    Datso steht auf. »So, jetzt aber genug h erumgedacht. Wir dürfen heute Abend ein bisschen was saufen. Also los, ich habe schon den leichten Bieranzug an. Wer kommt mit?«
    Petursson lässt seine flache Hand auf die Tischplatte knallen. »Drauf geschissen, ich bin dabei. Wollte ohnehin mal schauen, wa s es Neues in der Welt gibt. Datso, geh voran. Ich gebe dir an der Theke Deckung.«
    »Ich hätte da so eine

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