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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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vorgesehen war. Wir hätten in den Kampfständen hausen sollen. Unser Leutnant hat sich dann aber dafür stark gemacht, noch einen Mannschaftsbunker unterzubringen. Deswegen heißt das Ding jetzt ›Thorvaldeum‹. Ich find's irgendwie lustig.«
    Petursson lehnt sein Gewehr gegen die Wand und setzt sich Datso gegenüber. Dann verändert sich der Blickwinkel von Peturssons Helmkamera, als Petursson seinen Helm abnimmt und auf dem Tisc h ablegt. Fortan sind nur noch Datsos Hände zu sehen. Deswegen erfolgt ein Umschnitt auf Datsos Kamera.
    »Meine Fresse, ich bin total erledigt«, sagt Petursson. »Musste die ganze Zeit über Zeug hin und her schleppen und dann auch noch den Klappspaten schwin gen, um Bodenleuchtkörper einzugraben. Lange nicht gemacht. Mir faulen gleich die Schultern ab. Aber gut, für heute ist vorerst Feierabend. In einer Stunde ist es dunkel.«
    »Ja, heute passiert nichts mehr. Ich mache gleich meine Runde über die Stellungen. A lle Kampfstände müssen dann besetzt sein. Habt ihr euch soweit eingerichtet?«
    »Ja. Vinnie legt gerade letzte Hand an, damit wir es uns wenigstens ein bisschen gemütlich machen können.«
    »Oh Mann, pass bloß auf dein Arschloch auf!«
    »Da mach dir mal keine Sor gen. Der Vinnie ist schon in Ordnung. Ist alles nur Show, was er da abzieht. Jedenfalls sind rechts neben uns Leisinger und Begerow in der MG-Stellung, direkt am Zufahrtsweg. Wie ich gesehen habe, hat der zweite Zug dort eine richtige Fahrzeugschleuse aufgebaut. Dreifache S-Draht-Rollen liegen auch schon zwischen den Sicherungsringen. Die waren fleißig, die Jungs. Links von uns ist Betzendorff. Und neben ihm sind Kaminsky und Kaspa.«
    »Genau. Ich bin dann auch ein Nachbar – gemeinsam mit Betzendorff.« Datso beginnt, sein Gewehr wieder zusammenzusetzen.
    »Du mit Betzendorff? Das gibst du dir freiwillig?«
    »Klar, warum nicht. Auf die Weise habe ich den Typen wenigstens einigermaßen unter Kontrolle. Abgesehen davon – wen hätte ich denn sonst zu ihm stopfen sollen? Fällt dir da irgendein Freiwilliger ein?«
    »Offen gestanden nein. Ich kann sowieso nicht verstehen, weswegen Betzendorff jetzt als Gruppenführer eingeteilt ist. Von seinen Fachkenntnissen her ist er ja nicht übel, aber von Menschenführung hat er überhaupt keinen Plan.«
    »Ach Scheiße, ich kenne mich damit doch selbst kaum aus. Trotzdem haben mich die Römer zum Zugführer gemacht. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass ich es mit gestandenen Soldaten zu tun habe und nicht mit irgendwelchen Koffern. Das hä tte ich nämlich nicht so einfach im Griff. Ihr macht mir wenigstens keine Probleme und wisst, woher der Hase weht. Das macht es dem alten Datso leichter. Die Stelle als Gruppenführer hätte ich lieber dir gegeben, aber das wollte der Broczek wohl anders. Da kann ich nix machen. Vielleicht ist das aber gar nicht so schlecht. Betzendorff hätte wahrscheinlich keine Ruhe gegeben. Der wäre allen so lange auf den Sack gegangen, bis ihm jemand eine Führungsposition gegeben hätte, bei der er so richtig Scheiße bauen kann. Besser, er hat einen relativ kleinen Job, bei dem er nicht viel Mist verzapfen kann. Ihr seid alle fit genug, um den Burschen im Notfall auszuhebeln. Und in den Kampfstand steige ich mit ihm, weil mir der Kerl am Arsch vorbei geht. Jeder von euch würde sich mit diesem Idioten in die Wolle kriegen. Mich interessiert der Typ nicht. Was mir aber richtig stinkt: So lange der Leutnant nicht hier ist, darf ich die ganze Nacht hin und her rennen und die Reihen ablaufen. Mann, darauf habe ich genauso viel Lust wie auf einen Steckschuss in die Eier.«
    »Hast du eigentlich mal was von unserem Leutnant gehört? Und vor allem: Was ist nun mit unseren ganzen Sachen?«
    Datso zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin jetzt zwar der Zampano, aber die ganzen Ochsen im Stabsbunker da drüben erzählen mir trotzdem nichts. Ich habe nur aufgeschnappt, dass es mit diesem Transporthubschrauber einen ganz schönen Bums getan haben muss. Ich habe doch gleich gesagt, dass das eine scheiß Idee war, mit diesen Höllenmaschinen durch die Gegend zu fliegen. Unser Leutnant ist wohl bei den Sanis. Ich weiß nicht genau, was mit ihm los ist. Scheint nicht allzu schlimm zu sein. Zumindest wirken die Römer nicht allzu bestürzt. Immerhin sind unsere Klamotten aber unterwegs. Die haben das Zeug inzwischen auf Tonner geladen. Mit etwas Glück sind die morgen hier. Eigentlich wollte ich das auf meinem Rundgang erzählen. Wenn

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