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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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du willst, kannst du das schon einmal in die Runde geben. Dann sind die Leute nicht mehr ganz so scheiße drauf.«
    »Das sind doch gute Nachrichten. Die werde ich gerne herumtratschen. Na gut, dann esse ich jetzt einen Happen und dann gehe ich mal …«
    Weiter kommt Petursson nicht.
    Draußen ertönen Rufe. Dann peitschen Schüsse. Dann noch mehr Geschrei. Jemand ruft: »Feuer einstellen!«
    Datso sagt: »Verdammte Scheiße!« Er befestigt die Schulterstütze seines G3 mit zwei Haltebolzen und clippt den Verschluss des Trageriemens ein. Petursson ist bereits unterwegs zum Ausgang. Datso stürmt ihm nach.
    Petursson wartet nicht auf seinen Kameraden. Stattdessen rennt er geduckt zum nächstgelegenen Graben, der den Inneren Bereich mit dem Rundgraben des zweiten Sicherungsringes verbindet.
    Bei der Einmündung zum Rundgraben zögert Petursson kurz und schaut in beide Richtungen. Dann läuft er weiter. K urz bevor er den Zugang zu seinem eigenen Kampfstand erreicht hält er inne und ruft leise: »Vinnie, nicht schießen. Ich bin's!«
    Erst dann tritt er vor. Vinnie hat bereits Stellung bezogen und zielt mit seinem Gewehr den Hügel hinab in Richtung des äußeren Sicherungsringes.
    »Scheiße nochmal, Petursson. Was ist denn da los? Will uns jemand angreifen, oder was?«
    Vinnies Stimme zittert leicht. Sein komplettes Tuntengehabe hat er abgelegt.
    Petursson zuckt nur mit den Schultern und bringt seine Waffe in Anschlag. »Keine Ahnung, worum es geht. Ich wollte mir gerade ein Brot schmieren, als hier draußen die Schießerei losging. Irgendjemand hat schon befohlen, das Feuer einzustellen.«
    »Habe ich auch gehört. Aber verdammt nochmal, auf irgendwas müssen die ja geschossen haben. Irgendwas ist da draußen.«
    Petursson rempelt Vinnie an. »Jetzt reiß dich mal zusammen, van den Pas. Wir sitzen hier in einer gut ausgebauten Stellung. Vor uns eine dreifache Rolle S-Draht. Und davor die äußere Sicherung und nochmal eine dreifache S -Draht-Rolle. Hier kommt so schnell niemand rein. Und wenn es jemand versuchen würde, dann wäre er sofort unter Feuer. Ich nehme an, die Sache ist gegessen.«
    Petursson richtet sich ein kleines Stück auf und späht nach vorne. »Ich wünschte nur, ich hätte mehr Zeit gehabt, um meinen Helm besser zu tarnen. Das erledigen wir gleich, sobald der Alarm beendet ist. Hast du sonst noch irgendwas gesehen oder gehört?«
    »Nein. Nur ein bisschen Gebrüll, dann die Schießerei, dann noch mehr Gebrüll und dann nichts mehr. Dann bist du hier aufgekreuzt und ich konnte mich nicht weiter um Klatsch und Tratsch kümmern.«
    »Sowas Blödes. Da hätte ich mir vielleicht ein bisschen mehr Zeit lassen sollen.«
    Schnelle Schritte nähern sich von hinten. Vinnie fährt herum, das Gewehr im Hochanschlag. Datso taucht im Durchgang zum Rundweg auf.
    »Ho! Mann, nimm die Knifte weg, du blöde Tussi! Übung Ende. Petursson, du kannst dich auch entspannen.«
    »Wie jetzt? Was war denn los?«
    »Leutnant Gromek hat mir gerade einen Melder geschickt. Die Lage da unten ist in Ordnung. Das war falscher Alarm. Einer von den Jungs war ein bisschen fickerig und hat versehentlich losgeballert.«
    »Na prima. Und wir dachten, die Invasion der Nordmänner sei schon angelaufen.«
    Datso grinst. »Dabei war's nur eine Wildsau.«
    »Was?« fragen Vinnie und Petursson im Chor.
    »Eine Wildsau. Das blöde Vieh ist ziemlich nah an die äußere Sicherung gekommen. Einer der Schützen da unten konnte das Vieh nicht richtig sehen. Hat wohl nur etwas Großes im Schatten erkannt. Also hat er hat erstmal herumgebrüllt, aber die Sau hat ihm keine Antwort gegeben. Was sollte sie auch groß sagen? Na ja, und dann hat er ihr ein Ding verpasst. Drei Dinger, um genau zu sein. Es ist aber nur eins bei der Sau angekommen. Genau auf die Zwölf. Sau tot.«
    Peturs son schüttelt den Kopf. »Das ist doch Scheiße. Die Leute sind viel zu nervös. Wegen solchem Blödsinn sind schon Soldaten von der Wache erschossen worden, die sich nach Zapfenstreich in die Kaserne schleichen wollten. Ich weiß das aus Erfahrung. Mein Großvater wurde auf diese Weise vom Leben zum Tode befördert. Die Leute müssen sich ein Stück weit beruhigen. Andernfalls knallen sie bei nächster Gelegenheit einen Fußgänger ab.«
    »Keine Sorge, hier ist niemand außer uns unterwegs. So lange wir nicht wissen, was hier los ist, sollen die Leute ruhig nervös sein. Und das Beste: Für morgen steht Schweinebraten auf dem Speiseplan. Hoffentlich reicht's für

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