Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
Vom Netzwerk:
Schnauze voll. Und ich glaube, alle anderen hier sind auch nicht gerade glücklich über die Situation. Im Grunde sind das alles Volksarmisten. Und ich bin auch einer. Also lassen wir uns einfach mal für ein paar Minuten gehen und führen uns auch so auf, wie Volksarmisten das tun würden. Ich denke, das geht schon in Ordnung. Ich meine … schau dich doch mal um.«
    Nun dreht sich Datso zwischen zwei Schritten einmal um seine eigene Achse. »Na? Was siehst du hier? Nichts. Gar nichts. N ur ein schöner, saftiger, grüner Wald. Man kann zwischen den Bäumen sogar ein Stück weit sehen. Also mach mal halblang. Nichts und niemand will uns hier angreifen.«
    Datso marschiert weiter.
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang«, murmelt Petursson und stapft hinter Datso her.
    »Huhuuu, Petursson.« Vinnie naht von hinten. Eine potentiell brenzlige Situation, doch Petursson behält die Nerven. »Peturssönnchen. Nun warte doch mal. Ich brauche ganz dringend noch jemanden, der sich eins von diesen Erdlöchlein mit mir teilt. Am liebsten wäre mir ja der Bartträger, aber der muss uns ja nun alle kommandieren. Der Leisinger ist schrecklich böse auf mich, der Kasparek schnarcht und alle anderen haben sich gegen mich verschworen. Da hatte ich an dich gedacht.«
    Zum ersten Mal , seit er vom Tonner gestiegen ist, grinst Petursson.

Originalmaterial. Handkamera, Farbfilm.
     
    Während die Männer die Stellungen ausbauen, macht Leutnant Gromek die Runde und interviewt verschiedene Soldaten.
     
    Leisinger:
     
    »Soldaten, die verschwinden … irge ndwelche Waldläufer oder Nordmänner, die hier herumgeistern – das ist doch alles Scheißdreck. Weswegen sollten die das tun? Ich meine, das hier ist doch nur ein blöder Wald. Hier gibt es gar nichts. Und außerdem: Wer wäre so bescheuert, sich mit uns anzulegen? Ich meine, mit mir und meiner Spritze hier? Wer, hm?
    Nein, Herr Leutnant. Wir sollten besser zusehen, dass wir uns diesen Saboteur schnappen. Ich habe gehört, er hätte diesen Bananenhubschrauber sabotiert. Wegen diesem Arschloch sitzen wir jetzt ohne frische Klamotten herum. Das ist nicht schön. Nein, wirklich. Nicht schön. Wenn ich diesen Arsch erwische, dann haben die Sanitäter im Inneren Bereich jede Menge Arbeit.«
     
    Kasparek:
     
    »Puh, Moment. Erstmal die Schaufel weglegen … so, jetzt.
    Ja, vielen Dank, dass Sie mich ansprechen. Ich kann die Pause ganz gut vertragen. Ich habe war nichts gegen körperliche Arbeit, aber ich bin momentan gar nicht in Übung.
    Tja … was soll ich sagen? Soll ich darüber reden, ob ich Angst habe? Nein, Angst habe ich eigentlich n icht. Verstehen Sie mich nicht falsch: Normalerweise jagt mir ein dunkler Wald schon eine Heidenangst ein. Ich würde mich keinesfalls freiwillig melden, um nächtens einen Forst zu durchqueren, selbst wenn ich eine Taschenlampe dabei hätte. Ich denke, das hat etwas mit den menschlichen Urängsten zu tun, die in jedem von uns wohnen.
    Aber hier, hier bin ich natürlich nicht alleine. Außerdem habe ich diese Kameras hier oben an meinem Helm. Ich werde also ständig überwacht. Da kann ich eigentlich nicht verloren gehen, nicht wahr?
    Na ja, dann haben wir noch die ganzen Verteidigungsmaßnahmen rund um den KVP. Dreifache Stacheldrahtrollen, rund um das ganze Gelände. Überall Stolperfallen mit Bodenleuchtkörpern. Wenn die losgehen, dann wird die Nacht zum Tage. Für den Notfall haben wir auch noch Signalpistolen, mit denen wir Gefechtsfeldbeleuchtung erzeugen können. Das sind Leuchtkugeln, die an Fallschirmen langsam zu Boden schweben.
    Und dann müssen Sie natürlich noch den ganzen Rest sehen. Kampfstände mit sich überlap penden Feuerbereichen. Wir haben halbautomatische Sturmgewehre, Maschinengewehre, Handgranaten und Kampfmesser. Damit können wir jede Menge Feuer an den Mann bringen.
    Tja, Sie sehen, man muss hier wirklich keine Angst haben. Sollte jemand versuchen, sich a n uns heranzupirschen, dann wird er eine ziemlich unangenehme Überraschung erleben. Zumindest hoffe ich das.«
     
    Vinnie:
     
    »Also, das ist ja fuuurchtbar. Ganz schrecklich. Wie wir hier leben müssen – das ist eigentlich unannehmbar. Dieser elende Saboteur. Was für ein Unmensch das doch ist. Wegen dem stehen wir nun ganz ohne frische Kleider und ohne Wasser da. Ohne Wasser. Nur ein paar Liter oben im Mannschaftsbunker. Alles streng rationiert. Das ist wirklich un-vor-stell-bar. Ich kann mich nicht einmal rasieren. Wenn das so weitergeht, dann sehe ich bald so aus

Weitere Kostenlose Bücher