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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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tun. Wir müssen die aufhalten!«
    Hunt nickte zustimmend. Sie hatten schon zu lange gewartet, hatten nur dagestanden und nichts getan, während zahlreiche Menschen verletzt und sogar umgebracht worden waren.
    Aber was konnten sie tun? Wie sollten sie gegen etwas ankämpfen, was nach Lust und Laune Unfälle und Festnahmen arrangierte? Was keinerlei Bedenken hatte, Menschen zu töten? Was in der Lage war, in einer Nacht fünfundvierzig ... sechsundvierzig ... Menschen zu ermorden?
    »Ich gehe ins Bad und zieh mich an«, sagte Beth. »Du duscht, und dann fahren wir zu Joel und Stacy und zerbrechen uns gemeinsam die Köpfe.«
    »Okay.« Hunt folgte seiner Frau aus der Küche. Beth ging in die Gästetoilette. Hunt wollte sich gerade aus dem Schlafzimmer etwas zum Anziehen holen, als er feststellte, dass die Tür zum Gästezimmer halb offen stand.
    Sie war aber zu gewesen.
    Es durchlief ihn eiskalt.
    Er hörte ein lautes Klopfen, und die Tür zum Gästezimmer schwang ruckartig in den Raum hinein. Jemand hatte sie von innen geöffnet.
    Der Versicherungsvertreter trat auf den Flur, in der Hand seinen Aktenkoffer.
    Hunt hatte das gleiche Gefühl in den Eingeweiden wie beim ersten Mal, als der Versicherungsvertreter aufgetaucht war: Abscheu, Ekel, Widerwille, ausgelöst durch Furcht.
    Der Vertreter trug einen schwarzen Anzug, genau das, was man zu einer Beerdigung anziehen würde. Er war jetzt mindestens fünf Zentimeter größer als Hunt, und viel breitschultriger. Seine Zähne wirkten unnatürlich weiß, als hätte er sie erst kürzlich überkronen lassen. Und sie waren zu groß, als wären übergroße Kronen verwendet worden.
    Hunt erinnerte sich, wie der Versicherungsvertreter sie dazu gebracht hatte, ihn beim ersten Mal in ihr Haus zu bitten: genau so, wie es, den Legenden zufolge, notwendig war, damit ein Vampir ein Haus betreten konnte.
    Das hätten sie nicht tun dürfen. Hätten sie ihn nicht hereingelassen, hätte er vielleicht nicht Fuß fassen können und wäre vielleicht weitergezogen. Jetzt konnte dieser Dämon jederzeit in ihrem Haus erscheinen, wann immer er wollte.
    Vampire. Dämonen.
    Was genau dieser Vertreter nun wirklich war, entzog sich Hunt immer noch, doch es musste tatsächlich etwas in dieser Richtung sein. Doch es war ein Rätsel, das vielleicht niemals gelöst werden konnte. Wenn Menschen in Romanen oder Filmen in schreckliche Ereignisse verwickelt wurden, die weit über ihren Verstand hinausgingen, zeichneten sich letztendlich immer irgendwelche Erklärungen ab. Durch Nachforschungen oder die Geschwätzigkeit der Bösen selbst erfuhren die Helden letztendlich nicht nur das Wie, sondern auch das Warum und brachten in Erfahrung, was wirklich geschah. Sie erfuhren den Grund für alles - und auch eine Möglichkeit, das Böse zu besiegen. Im wahren Leben jedoch gab es niemanden, der solche Antworten parat hatte.
    »Guten Morgen!«, grüßte der Vertreter mit geheuchelter Fröhlichkeit und streckte die Hand aus. Seine Handflächen waren völlig glatt; nirgends gab es Falten oder Linien, wie Hunt jetzt erst bemerkte. Und die Fingerknöchel traten sonderbar hervor. Hunt hatte solche Hände schon einmal gesehen - auf einem Gemälde, oder in irgendeinem Film -, doch er konnte sich nicht mehr erinnern.
    Hunt reagierte nicht auf die dargebotene Hand, doch der Vertreter schien es ihm nicht übel zu nehmen. »Wie herrlich es heute ist«, sagte er und atmete tief durch, als wolle er die gute Luft genießen. »Dass man so einen wundervollen Tag erleben darf!«
    Aus der Gästetoilette hörte Hunt Beths kurzen, schrillen Aufschrei.
    »Die musste aber dringend, was?« Der Vertreter grinste. »Ich wette, das reicht für eine ganze Gartenbewässerung.«
    »Raus«, sagte Hunt nur.
    Die Tür der Gästetoilette wurde aufgerissen, und Beth kam auf den Flur gestürmt. Sie hatte eine Hose und ein T-Shirt angezogen, und eiskalte Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Raus mit Ihnen!«, schrie sie. »Wir wollen Sie hier nicht haben!« Sie versuchte, den Mann von sich zu stoßen, doch er griff blitzartig nach ihren Händen und bewegte sie auf und ab, wie bei einem bizarren Begrüßungsritual. Sofort wich Beth zurück, als hätte sie in frische Exkremente gegriffen.
    »Ich bin doch nur aus Gefälligkeit hier«, erklärte er ruhig. »Wie ich Ihrem Gemahl gerade schon sagte, während Sie mit so wenig erwähnenswerten anderen Dingen beschäftigt waren, ist es herrlich, so einen wunderbaren Tag erleben zu dürfen. Und genau

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