Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
seit zwei Tagen entspannen. Sie hörte, wie der Wind den Schnee gegen die Fensterscheiben trieb und rückte nahe an Charles heran. Dann ließ sie sich von ihrer Müdigkeit überwältigen.
    Plötzlich splitterte Glas. Verwirrt von dem Geräusch schreckte Cathryn hoch. Charles, der noch wach gelegen hatte, reagierte überlegter. Er rollte sich von der Matratze, und noch während er aufstand, griff er nach seinem Gewehr und legte den Sicherungshebel um.
    »Was war das?« fragte Cathryn. Ihr Herz schlug wild.
    »Besuch«, antwortete Charles kühl. »Wahrscheinlich unsere Freunde von Recycle.«
    Etwas schlug dröhnend gegen die Eingangstür und fiel dumpf zu Boden.
    »Steine«, sagte Charles. Er schlich sich zum Lichtschalter, und mit einem Schlag war es stockfinster im Zimmer. Michelle murmelte im Schlaf. Cathryn war mit wenigen Schritten an ihrem Bett und versuchte sie zu beruhigen.
    »Wie ich mir gedacht habe«, sagte Charles. Er spähte durch die Ritzen zwischen den Brettern vor den Fenstern nach draußen.
    Cathryn stellte sich hinter Charles und sah ihm über die Schulter. Gute dreißig Meter vom Haus entfernt stand eine Gruppe Männer auf dem Zufahrtsweg, die selbstgemachte Fackeln in den Händen hielten. Unten an der Straße waren mehrere Wagen auf dem schmalen Seitenstreifen geparkt.
    »Sie sind betrunken«, sagte Charles.
    »Und was sollen wir jetzt machen?« flüsterte Cathryn.
    »Nichts«, sagte Charles. »Es sei denn, sie versuchen ins Haus einzudringen, oder sie kommen uns mit ihren Fackeln zu nahe.«
    »Könntest du denn überhaupt auf jemanden schießen?« fragte Cathryn.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Charles. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Ich werde die Polizei rufen«, sagte Cathryn.
    »Das brauchst du gar nicht erst zu versuchen«, entgegnete Charles. »Ich bin sicher, daß sie genau wissen, was hier passiert.«
    »Ich versuche es trotzdem«, sagte Cathryn.
    Während Charles am Fenster stehenblieb, lief sie in die Küche und wählte die Nummer der Vermittlung. Dann ließ sie sich mit dem Polizeirevier von Shaftesbury verbinden. Erst nach dem neunten Klingeln meldete sich eine müde Stimme. Sie gehörte Bernie Crawford.
    Hastig berichtete Cathryn, daß ihr Haus von einer Gruppe Betrunkener belagert wurde und daß sie sofort Hilfe brauchten.
    »Einen Moment«, sagte Crawford.
    Cathryn hörte, wie eine Schublade aufgezogen wurde und Crawford in ihr herumsuchte.
    »Einen kleinen Moment. Ich muß nur eben einen Stift finden«, sagte Crawford. Noch bevor Cathryn etwas antworten konnte, hatte er den Hörer aus der Hand gelegt. Von draußen war ein Schrei zu hören, dann kam Charles in die Küche gelaufen. Er ging zum Nordfenster, das zu dem kleinen Teich zeigte.
    »Ich bin soweit«, meldete sich Crawford wieder. »Wie lautet Ihre Adresse?«
    Cathryn nannte ihm die Anschrift. »Postleitzahl?« fragte Crawford.
    »Postleitzahl?« fragte Cathryn zurück. »Wir brauchen sofort Hilfe!«
    »Meine liebe Dame, alles muß seine Ordnung haben. Bevor ich einen Wagen schicken kann, muß ich hier erst ein Formular ausfüllen.« Cathryn nannte die Postleitzahl. »Wie groß ist die Gruppe?«
    »Ich bin nicht sicher. Es sind mindestens sechs.«
    »Sind es Kinder?« fragte Crawford.
    »Cathryn!« rief Charles. »Du mußt jetzt sofort ins Wohnzimmer gehen und vorne Ausschau halten. Sie stecken das Spielhaus in Brand. Aber vielleicht wollen sie uns damit nur ablenken. Jemand muß die Eingangstür im Auge behalten.«
    »Hören Sie zu«, schrie Cathryn in die Sprechmuschel. »Ich kann jetzt nicht länger reden. Schicken Sie endlich einen Wagen.«
    Sie warf den Hörer auf die Gabel und lief zurück ins Wohnzimmer. Durch das schmale Fenster neben dem Kamin konnte sie einen flackernden Feuerschein aus der Richtung des Spielhauses sehen. Dann ließ sie ihren Blick über die Wiese vor dem Haus wandern. Die Männer mit den Fackeln waren verschwunden, aber sie entdeckte, daß unten an der Straße jemand etwas aus dem Kofferraum eines Autos hob. In der Dunkelheit sah es aus wie ein Kanister. »O Gott, laß es kein Benzin sein«, sagte Cathryn.
    Von der Rückseite des Hauses hörte Cathryn Glas splittern. »Ist dir etwas passiert?« rief sie.
    »Nein. Die Kerle schlagen die Scheiben von deinem Wagen ein.«
    Charles schien die Hintertür aufzuschließen. Dann hörte Cathryn einen Schuß krachen. Das Echo hallte im ganzen Haus nach. Die Tür fiel laut wieder ins Schloß.
    »Was ist passiert?« rief Cathryn.
    Charles kam ins Wohnzimmer

Weitere Kostenlose Bücher