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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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richtig informiert sind, stehen Sie hier vor einem ziemlich großen Problem«, sagte Dr. Ibanez und sah den Hügel zum Haus der Martels hinauf.
    Neilson zuckte die Schultern. Es war immer verkehrt, wenn man Schwierigkeiten zugab.
    Dr. Ibanez wandte sich wieder dem Polizeichef zu. »Wir sind die Besitzer der teuren Laborgeräte, die der Verdächtige in sein Haus gebracht hat. Und wir sind äußerst besorgt um unser Eigentum.«
    Neilson nickte.
    »Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen unsere Hilfe anzubieten«, sagte Dr. Ibanez in großmütigem Ton.
    Neilson sah von einem Gesicht zum anderen. Die Sache wurde von Minute zu Minute verrückter.
    »Sozusagen vorausschauend haben wir bereits zwei Sicherheitsfachleute von Breur Chemical mitgebracht. Darf ich vorstellen, Mr. Eliot Hoyt und Mr. Anthony Ferrullo.«
    Neilson schüttelte auch noch diesen beiden Männern die Hände.
    »Natürlich wissen wir, daß die Angelegenheit bei Ihnen in den besten Händen liegt«, sagte Dr. Morrison. »Aber wir haben uns gedacht, daß Ihnen die beiden Herren vielleicht doch ganz hilfreich sein könnten. Und sie haben ein paar Ausrüstungsgegenstände dabei, die Sie sicherlich interessieren würden.«
    Mr. Hoyt und Mr. Ferrullo lächelten breit.
    »Aber die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen«, sagte Dr. Morrison.
    »Voll und ganz«, ergänzte Dr. Ibanez.
    »Ich glaube, ich habe im Moment genug Männer«, sagte Frank Neilson mit vollem Mund.
    »Aber Sie sollten sich bei Gelegenheit an uns erinnern«, erwiderte Dr. Ibanez.
    Neilson entschuldigte sich und ging zurück zu seiner provisorischen Einsatzzentrale. Das Gespräch mit Dr. Ibanez und Dr. Morrison hatte ihn verwirrt. Er wies Bernie Crawford an, den Männern mit den Spezialgewehren auszurichten, daß bis auf weiteres nicht geschossen werden sollte, dann stieg er in seinen Streifenwagen. Vielleicht war das gar keine so schlechte Idee, wenn er sich von den Leuten des Chemiekonzerns helfen ließ. Das einzige, was sie interessierte, waren die Laborgeräte und nicht der Ruhm.
    Ibanez und Morrison sahen Neilson hinterher, wie er über die Straße ging, kurz mit einem Polizeibeamten sprach und dann in seinen Wagen stieg. Morrison rückte seine zierliche Hornbrille zurecht. »Es ist erschreckend, mit ansehen zu müssen, daß so ein Mann einen derart verantwortungsvollen Posten innehat.«
    »Das ist hier alles eine schlechte Karikatur«, erwiderte Dr. Ibanez. »Gehen wir zum Wagen zurück.«
    »Mir gefällt das alles nicht«, sagte Dr. Ibanez auf dem Weg zu ihrer Limousine. »Am Ende wecken die vielen Reporter noch Sympathie für Martel: Der gute Amerikaner verteidigtsein Haus gegen äußere Feinde. Wenn das hier noch lange dauert, wird die Szene bald im ganzen Land auf dem Bildschirm zu sehen sein.«
    »Sie haben völlig recht«, entgegnete Dr. Morrison. »Und die Sache hat sogar noch eine ironische Seite, wenn man bedenkt, daß Charles Martel die Presse im Grunde verachtet. Dabei hätte er keinen besseren Verbündeten für sich finden können. So wie die Affäre jetzt steht, kann sie den Interessenverbänden der Krebsforschung beträchtlichen Schaden zufügen.«
    »Und besonders dem Canceran und dem Weinburger-Institut«, fügte Dr. Ibanez hinzu. »Wir müssen diesen dümmlichen Polizeichef dazu bringen, unsere Leute einzusetzen.«
    »Wir haben ihm immerhin schon die Idee eingeflüstert«, sagte Morrison. »Ich glaube nicht, daß wir im Augenblick mehr tun können. Es muß aussehen, als ob es seine Entscheidung ist.«
    Ein Klopfen gegen die frostüberzogene Scheibe der Wagentür weckte Neilson aus seinem Mittagsschläfchen. Er wollte schon aus dem Wagen springen, doch besann er sich noch rechtzeitig. Nachdem er die Seitenscheibe heruntergekurbelt hatte, sah er in ein grinsendes Gesicht, dessen Augen hinter dicken Brillengläsern verborgen lagen. Der Mann vor der Wagentür hatte lockiges Haar, das ihm wie ein schneebedeckter Busch vom Kopf stand. Neilson hielt ihn für einen weiteren Neugierigen aus der Großstadt.
    »Sind Sie Polizeichef Neilson?« fragte der Mann.
    »Und wen interessiert das?«
    »Mich. Mein Name ist Dr. Stephen Keitzman, und der Mann hinter mir ist Dr. Jordan Wiley.«
    Der Polizeichef sah über Dr. Keitzmans Schulter auf den zweiten Fremden und fragte sich, was nun diese beiden eleganten Herren von ihm wollen konnten.
    »Hätten Sie wohl einen Augenblick Zeit für uns?« fragte Dr. Keitzman. Mit der rechten Hand versuchte er sein Gesicht vor den Schneeflocken zu

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