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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Phasenkontrastmikroskop. Es war deutlich eine Reaktion zu erkennen. Sie war sogar stärker als die vom vorigen Tag, aber sie war immer noch nicht ausreichend. Trotzdem stieß Charles angesichts des wachsenden Erfolges einen begeisterten Ruf aus. Ausgelassen wirbelte er Cathryn im Zimmer herum. Als er sich wieder beruhigt hatte, erklärte er Cathryn, daß seine verzögerte Allergie am nächsten Tag wahrscheinlich stark genug sein würde.
    »Müssen wir dir dann heute keine Injektion geben?« fragte Cathryn hoffnungsvoll.
    »Das wäre mir auch lieber«, antwortete Charles. »Aber ich glaube, wir sollten das Glück nicht herausfordern. Es ist besser, wenn du mir trotzdem eine weitere Dosis von Michelles Antigen gibst.«
     
    Frank Neilson lenkte seinen Streifenwagen in die Zufahrt zum Haus der Martels. Auf dem schneeglatten Weg geriet der Wagen ins Schleudern und rammte die Front des zweiten Polizeiwagens, der während der Nacht am Fuß der Auffahrt stehengeblieben war. Mit einem dumpfen Ton rutschte ein Teil derSchneedecke von dem geparkten Wagen, und Bernie Crawford kam verschlafen hinter dem Fahrersitz hervor.
    Auch Neilson stieg aus, gefolgt von Wally Crab, der mit ihm gekommen war. »Du hast doch nicht etwa geschlafen, oder?« fragte Neilson.
    »Nein«, antwortete Crawford. »Ich habe die ganze Nacht Wache gehalten. Aber es war nichts zu sehen.«
    Neilson sah zu dem Farmhaus hinauf. Unter der frischen weißen Schneedecke machte es einen besonders friedlichen Eindruck.
    »Und wie geht es dem Verletzten?« fragte Crawford.
    »Schon besser. Er liegt im Bezirkskrankenhaus. Aber Martel steckt jetzt bis über beide Ohren in Schwierigkeiten, nachdem er auf ihn geschossen hat.«
    »Aber das hat er doch gar nicht.«
    »Das ist doch völlig egal. Wenn Martel nicht gewesen wäre, hätte auch niemand geschossen. Daß er eine Menschenfalle aufgestellt hat, ist selbst schon ein Verbrechen.«
    »Das erinnert mich an Vietnam«, knurrte Wally Crab. »Wir sollten das Haus einfach in die Luft jagen.«
    »Nun mal langsam«, sagte Neilson. »Wir müssen auch an das kranke Kind und die Frau denken. Ich hab’ ein paar Spezialgewehre für Scharfschützen mitgebracht. Wir müssen versuchen, Martel von den anderen zu trennen.«
    Bis zum Mittag war nur wenig geschehen. Neugierige aus der Stadt kamen angefahren, und obwohl es weniger waren als am vorangegangenen Tag, stand doch wieder eine ansehnliche Menschenmenge beisammen. Der Polizeichef hatte die Spezialgewehre ausgegeben und die Männer auf verschiedene Posten um das Haus verteilt. Dann hatte er über das Megaphon nach Charles gerufen und ihn aufgefordert, vor das Haus zu kommen und seine Forderungen zu nennen. Aber Charles hatte sich nicht ein einziges Mal sehen lassen. Und jedesmal, wenn Neilson ihn über das tragbare Funktelefon anrief, legte Charles einfach sofort wieder auf. Frank Neilson wußte, daß er die Sache sehr schnell zu einem erfolgreichen Ende bringen mußte, sonst würde die Staatspolizei eingreifen und ihm den Fall aus der Hand nehmen. Und das wollte er unter allen Umständen verhindern. Er wollte den Ruhm für dieBereinigung der Angelegenheit selbst einstreichen, denn es war der größte und aufsehenerregendste Fall, seit im Jahre 1862 das Kind eines Fabrikbesitzers entführt worden war.
    Wütend warf Neilson das Megaphon auf den Rücksitz seines Streifenwagens und ging über die Straße, um sich ein italienisches Würstchen zu kaufen. Er wollte gerade in das Sandwich beißen, als eine lange schwarze Limousine in die Auffahrt bog und hielt. Vier Männer stiegen aus dem Wagen. Zwei von ihnen waren wie elegante Großstadtbewohner gekleidet. Der eine, er hatte weißes Haar, trug einen knöchellangen Pelzmantel, der andere, er hatte nur noch spärliches Haar, war in einen glänzenden Ledermantel gehüllt, der in der Taille mit einem Gürtel zusammengehalten war. Die anderen beiden Männer trugen dunkelblaue Anzüge, die aussahen, als ob sie eine Nummer zu klein wären. Was er von den letzten beiden zu halten hatte, sah Neilson auf den ersten Blick: Es waren Sicherheitsleute.
    Als er die Männer auf sich zukommen sah, biß er noch einmal kräftig in sein Sandwich.
    »Sie müssen Frank Neilson sein. Ich bin Dr. Carlos Ibanez. Es freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Frank Neilson schüttelte Dr. Ibanez die Hand.
    »Und dies ist Dr. Morrison«, sagte Ibanez und zog seinen Kollegen heran.
    Neilson schüttelte Morrison die Hand und biß wieder in sein Sandwich.
    »Wenn wir

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