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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Sicherheit nicht länger finanziell unterstützen. Ich habe ihm gerade von einer kleinen Fachgruppe in Florida erzählt, bei der ich ihm eine Anstellung verschaffen könnte.«
    Es trat eine beklemmende Pause ein.
    »Also«, sagte Dr. Ibanez schließlich. Er stand auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Brighton erhob sich, als Dr. Ibanez auf ihn zukam. Dr. Ibanez legte seine Hand auf Brightons Schulter und führte ihn zur Tür, ohne auch nur einen Blick an Charles zu verlieren.
    »Ich bin für jede Hilfe dankbar, die Sie mir geben können«, sagte Brighton.
    »Ich hoffe, Sie verstehen unsere Gründe dafür, daß Sie das Institut so schnell verlassen müssen«, sagte Ibanez.
    »Natürlich«, erwiderte Brighton. »Wenn die Presse erst einmal so eine Geschichte wie diese in die Finger bekommen hat, preßt sie sie aus wie eine Zitrone. Machen Sie sich um mich keine Sorgen, ich bin froh, für eine Weile aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit verschwinden zu können.«
    Ibanez schloß die Tür hinter Brighton, kehrte zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich. Sein Gesicht hatte auf einmal einen ermüdeten und verärgerten Ausdruck angenommen. »Tatsächlich gibt es zwei Menschen, die ich am liebsten erwürgen würde. Denjenigen, der die Geschichte ausgeplaudert hat, und den Reporter, der einen Artikel daraus gemacht hat. Die Presse hat die schlechte Angewohnheit, alles fürchterlich aufzubauschen. Der vorliegende Fall ist ein gutes Beispiel dafür. Auf der ersten Seite der New York Times! Das ist einfach absurd!«
    »Ich glaube, Sie klagen die falschen Leute an«, sagte Charles. »Schließlich handelt es sich um eine moralische Verfehlung und nicht um einen kleinen Ausrutscher.«
    Dr. Ibanez musterte Charles über den breiten Schreibtisch hinweg. »Dr. Brighton hätte nicht tun sollen, was er getan hat. Aber seine moralische Verfehlung macht mir nicht halb soviel Sorgen wie der mögliche Schaden, der dadurch dem Institut zugefügt wird, und vor allem dem Medikament Canceran. Erstdadurch kann diese kleine Affäre zu einer riesigen Katastrophe anwachsen.«
    »Ich glaube nur nicht, daß die Frage der beruflichen Integrität eine kleine Affäre ist«, erwiderte Charles.
    »Ich hoffe, Sie versuchen nicht, mich zu belehren, Dr. Martel. Ich will Ihnen etwas sagen. Dr. Brighton hatte bei all dem keine böse Absicht. Er glaubte an das Canceran und wollte es der Öffentlichkeit schneller zugänglich machen. Sein kleiner Schwindel war die Folge jugendlicher Ungeduld, der wir alle einmal auf die eine oder andere Weise erlegen sind. Unglückseligerweise hat sein Enthusiasmus in diesem Fall weitere Wellen geschlagen, mit dem Ergebnis, daß wir einen talentierten Mann verlieren, dessen Arbeit uns enorme Spenden eingebracht hat.«
    Charles rutschte auf die Stuhlkante vor. Für ihn war der Fall kristallklar, und er war erstaunt, daß er und Ibanez die Geschichte von so gegensätzlichen Positionen aus bewerten konnten. Charles setzte gerade zu einer besonders gehässigen Bemerkung über den Unterschied von Recht und Unrecht an, als Miß Evans ihn dabei unterbrach.
    »Dr. Ibanez«, rief sie von der Tür ins Zimmer. »Ich sollte Ihnen Bescheid geben, wenn Mr. Bellman kommt. Er ist jetzt da.«
    »Schicken Sie ihn herein!« rief Ibanez, dann sprang er aufgeregt hoch wie ein Boxer, der den Gong zur nächsten Runde hört. Jules Bellman war zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts. Wie ein geprügelter Hund kam er jetzt in das Büro geschlichen. »Ich habe von dieser Times-Sache erst heute morgen erfahren«, jammerte er. »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, aber von meiner Abteilung hat niemand die Schuld. Leider haben sehr viele Leute von der Sache gewußt.«
    »Meine Assistentin sagt, daß das ganze Institut darüber geklatscht hat«, kam Charles Bellman zu Hilfe. »Ich glaube, ich war der einzige, der nichts davon gewußt hat.«
    Ibanez starrte noch einen Moment finster vor sich hin. »Na schön, ich will, daß die undichte Stelle gefunden wird.« Er forderte seinen PR-Mann nicht auf, sich hinzusetzen.
    »Selbstverständlich«, antwortete Bellman, und seineStimme wurde fester. »Ich glaube, ich weiß auch schon, wer dafür verantwortlich ist.«
    »So?« Ibanez zog die Augenbrauen hoch.
    »Der Leiter der Tierabteilung, der Ihnen zuerst Meldung gemacht hat. Er soll verärgert gewesen sein, daß er keine Prämie dafür bekommen hat.«
    »Mein Gott! Inzwischen will jeder eine Medaille haben, wenn er nur seine

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