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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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erinnere.
    „Oder
Weiß,” sagte Elizabeth. „In Weiß habe ich sie immer gemocht.”
    „Elizabeth
...”
    „Ich
hatte keine Ahnung, dass Celina so viele Kleider besaß,” sagte Elizabeth. „Sie
ist nicht so wie ich oder ihre Schwester. Ich dachte immer, sie sei eine
Minimalistin. Aber das hier? Das macht all dem Konkurrenz, was Leana und ich in
unseren Schränken haben.”
    Er
trat hinter sie.
    „Ich
hatte gedacht, es würde nur einen Augenblick dauern, bis wir etwas Passendes
finden würden und dann wieder gehen könnten.” Sie schob ein Bündel Kleider zur
Seite – das Metall machte ein schleifendes Geräusch. „Das ist viel
schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte.”
    „Warum
lässt du dir nicht von mir helfen?”
    „Das
ist nicht nötig.” Eilig schob sie mehr Kleider zur Seite, hielt plötzlich inne
und nahm ein weißes Kleid von der Stange. Sie drehte sich um. „Wie wär’s denn
damit?”
    „Das
sieht gut aus, Elizabeth.”
    „Bist
du dir sicher? Ich möchte, dass sie perfekt aussieht.”
    Elizabeth
hob das Kleid in die Höhe und begutachtete es schnell. Ohne ihren Mann
anzuschauen, sagte sie: „Hierher werde ich nie mehr zurückkommen, George.”
    „Das
musst du auch nicht. Ich kümmere mich um alles.”
    Sie
sahen sich noch einmal um, bevor sie die Wohnung verließen und die Tür ins
Schloss zogen.

 
    *   *   *

 
    Elizabeth
sagte auf der Fahrt in den Norden der Stadt kein einziges Wort.
    Das
Kleid ihrer Tocher lag wie eine Barriere zwischen ihnen gefaltet. Sie sah aus
dem Fenster, die Sonne spiegelte sich mitunter in ihren Augen, und ihre Atmung
war so ruhig wie der nahezu schalldichte Innenraum der Limousine. Sie schien
die beiden neutralen Polizeifahrzeuge, die ihnen folgten, überhaupt nicht
wahrzunehmen.
    Sie
war vierundfünfzig Jahre alt und schön. Die feinen Linien um ihren Mund und
unter ihren Augen betonten seltsamerweise diese Schönheit. Während er so dasaß
und sie beobachtete, erinnerte sich George an eine Zeit, wo sie beide jung und
glücklich waren, an die Zeit, wo sie sich getroffen hatten und keiner von ihnen
wusste, was für   Turbulenzen vor
ihnen lagen.
    Er
erinnerte sich an ihre zufällige Begegnung auf einer Abendveranstaltung von
einem gemeinsamen Freund und daran, wie er ihr am Ende jenes Abends geagt
hatte, dass er sie heiraten würde. Er erinnerte sich, wie sie sich auf der
Türschwelle ihres Vaters heimlich geküsst hatten, und wie sein Herz schneller
schlug, wann immer sie aus der Haustür trat, um ihn zu begrüßen. Damals war sie
das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Aber was war jetzt mit ihnen?
    Wenn
jemand George vor zwei Monaten diese Frage gestellt hätte, hätte er eine
Antwort darauf gehabt. Aber jetzt? Jetzt befand er sich auf dem Weg in den
Norden der Stadt, um sich mit dem Bestattungsunternehmer zu treffen, den
Freunde ihm empfohlen hatten. Jetzt war derjenige, der ihre Tochter ermordet
hatte und die Scheinwerfer explodieren ließ noch immer da draußen, auf freiem
Fuß. Er konnte das alles nicht begreifen. Als die Limousine an einer roten
Ampel zum Halten kam, schloss George die Augen und begann sich zu fragen, wer
hinter all dem steckte, das ihnen widerfuhr.
    Man
gab ihm einfach keine Chance.
    In
der Limousine spürte er eine Unruhe in der Luft, eine Veränderung in der
Stille.
    Neben
sich merkte er, wie Elizabeth zornig wurde.
    George
sah, wie sie aus dem Seitenfenster schaute. Er folgte ihrem Blick mit dem
seinen.
    Dort,
an einer dicht gedrängten Straßenecke, war ein Zeitungskiosk. Die Titelseite
der Post zeigte ein Foto von Celina
und Eric Parker, wie sie vor dem vergoldeten Eingang von Redman International
mit ineinander verschlungenen Armen standen. Sie lebten, waren ineinander
verliebt und lächelten.
    Die
Überschrift war riesig. Sie bestand aus einem einzigen Wort:

 
    ZUFALL?

 
    George
suchte Elizabeths Hand.
    Als
die Ampel auf Grün umsprang und der Wagen anfuhr, fiel sein Blick auf den
Ständer neben der Post. Auf dem Titelblatt
der Daily News war ein anderes Foto
– diesmal eines von ihm, Elizabeth und Leana.
    Diese
Überschrift schien ihn anzubrüllen:

 
    SIND DAS DIE NÄCHSTEN?

 
 
 
 
    KAPITEL
41

 
    Als
Leana in der Frühe wegging, um sich mit ihren Eltern zu treffen, war es warm
und bedeckt. Sie trat auf den Gehweg und stieg in die wartende Limousine.
„Redman International,” sagte sie zu dem Fahrer und spürte, wie sich ihr Magen
zusammenschnürte, als sie von der Bordkante

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