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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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ihrem Bein und
blickte dann wieder auf Leana. Sie schien zu zögern, doch dann ging sie auf sie
zu und drückte ihre Tochter fest an sich.
    Leana
war von der Umarmung ihrer Mutter überwältigt. Sie blickte zu ihrem Vater,
spürte aber seine kühle Distanz. George starrte sie einfach nur an.
    „Es
tut mir Leid,” sagte Leana zu ihrer Mutter. „Michael und ich sind sofort
abgereist, nachdem wir Harolds Anruf bekommen hatten.”
    Elizabeth
löste sich aus der Umarmung, strich eine Haarlocke aus der Stirn ihrer Tochter,
erwähnte aber nicht deren Heirat. Stattdessen fasste sie Leanas Gesicht mit
beiden Händen.
    „Haben
sie schon etwas herausgefunden?”
    Elizabeth
schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Aber bald.”
    „Als
ich dich stürzen sah, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Zuerst die
Scheinwerfer und jetzt Celina. Ich dachte, jemand hätte es auf dich abgesehen.”
Ihre Stimme war belegt. Sie schaute zu ihrem Vater hinüber. „Ich würde nie
zulassen, dass euch jemand wehtut.”
    George
sah zur Seite.  
    Die
Kränkung war für Leana wie ein Schlag ins Gesicht. Sie bemühte sich, ihren
aufkommenden Zorn zu unterdrücken, aber das war schwer. Es dauerte einen
Moment, bis sie wieder die Kontrolle über sich hatte. Bleib ruhig. Versuch es zumindest. „Möchtest du mir etwas sagen,
Dad?” fragte sie leise.
    George
schaute seine Tochter an, wollte schon sprechen, überlegte es sich dann aber
anders. Er ging auf den Familienfahrstuhl hinter sich zu.
    Das
genügte. Leana ging ihm nach.
    Sie
schritt an Elizabeth vorbei. Außer den Sicherheitsleuten, die ihnen
hineingefolgt waren, war die Lobby leer.
    Leanas
Stimme – schrill und wütend – hallte in dem riesigen Raum wider.
„Lass mich nicht so stehen,” sagte sie. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann
sag es.”
    Ihr
Vater blieb stehen und drehte sich um. „Also gut,” sagte er. „Ich möchte
wissen, weshalb du für Louis Ryan arbeitest.”
    „Weshalb?”
sagte Leana. „Weil du mich hinausgeworfen hast. Weil ich arbeiten muss, um
essen und irgendwo wohnen zu können. Weil du mir alles weggenommen hast. Weil
mir Onkel Harold geraten hat, mit ihm in Verbindung zu treten. Louis hat mir
einen Job angeboten, und ich habe ihn angenommen.”
    „Hat
er also,” sagte George. „Und was genau ist das für ein Job, Leana?”
    Als ob du das nicht wüsstest. „Ich werde sein neues Hotel für ihn leiten.”
    „Du
wirst sein neues Hotel für ihn leiten,” sagte George. „Nun denn – das
ergibt natürlich eine Menge Sinn. Hier haben wir eine Frau, die absolut keine
Erfahrung hat, sich um etwas anderes zu kümmern als um ihre Schuhe und die
Männer, die sie vögelt, und gerade die hat man mit der Führung des größten
Hotels in Manhattan beauftragt. Jetzt weiß ich auch, warum du diese Arbeit
bekommen hast. In Anbetracht all dieser Betten bist du fraglos
hochqualifiziert.”
    „George
...”
    „Halt
dich da raus, Elizabeth.”
    „Zumindest
ist er bereit, mir eine Chance zu geben,” sagte Leana. „Zumindest interessiert
er sich für mich, was man von dir nie behaupten konnte.”
    „Du
bist derart naiv,” sagte George. „Sag mir, warum interessiert er sich so sehr
für dich? Sicherlich nicht wegen deiner Fähigkeiten; also wohl deswegen, weil
er mir eins auswischen will. Kannst du das nicht sehen? Bist du so blind? Der
Mann benutzt dich. Am Ende wird er dir wahrscheinlich wehtun.”
    Obwohl
Leana spürte, dass zumindest ein Teil davon stimmte, konnte sie das vor ihrem
Vater nicht zugeben. „Als ob dir das nicht egal wäre. Aber davon abgesehen,
glaube ich das nicht,” sagte sie. „Er hat Dinge für mich gemacht, die du nie
gemacht hast. Er hat mich wie der Vater behandelt, der du für mich nie warst.” Sie
warf ihm einen viel sagenden Blick zu. „Und warum ist das so, Dad? Warum hast
du mich nie zu Redman International mitgenommen, als ich noch ein Kind war? Du
hast Celina mitgenommen. Du hast Celina jeden Tag mitgenommen. Du hast sie wie
den Sohn behandelt, den du nie hattest.”
    George
drohte ihr mit dem Finger. „Lass bloß Celina da raus. Du ziehst sie nicht in
das hier hinein. Nicht in das hier. Nicht jetzt.”
    „Versuch
nur, mich davon abzuhalten,” sagte Leana. „Jahrelang hast du ihr Möglichkeiten
eingeräumt, die ich nie hatte. Jahrelang hast du sie mit einer Liebe überhäuft,
die du mir nie entgegengebracht hast. Du hast mich vernachlässigt. Wegen dir
habe ich mich wertlos gefühlt; es war für mich so, als ob du dir

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