Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
einzige Weg, auf dem er sich jetzt
Zugang zu Leana schaffen konnte, war, sie zornig zu machen. „Gewiss ist sie das
nicht. Ja, George hat ihr eine Chance gegeben, aber das Mädchen hat auch schwer
gearbeitet, und wenn sie es nicht verdient hätte, säße sie heute auch nicht im
Vorstand. Ich kenne George. Er hätte es nie zugelassen.”
    „Glaubst
du vielleicht, ich weiß das nicht?”
    „Ja,”
sagte Harold. „Ich bin wirklich der Meinung, dass du das nicht weißt. Ich
glaube, du siehst nur, was du auch sehen willst, und das ist nicht unbedingt
die Wahrheit.”
    Leana
konnte die Schärfe in ihrer Stimme nicht unterdrücken. „Warum sagst du mir das
alles?”
    „Ich
hätte dir das schon längst sagen sollen, anstatt dich mit Worten zu trösten,
die nichts bedeuten. Der einzige Weg, auf dem du in dieser Welt etwas
erreichst, ist, wenn du die Zügel selbst in die Hand nimmst. Nur weil du George
Redmans Tochter bist, heißt das noch lange nicht, dass man dich anders als den
Rest von uns behandeln sollte. Ganz im Gegenteil: Es bedeutet wahrschinlich, dass
du dich noch viel mehr anstrengen musst.”
    „Und
was soll ich machen? Ich habe keine Qualifikationen.” Sie hob eine Hand. „Pass
auf! Ich weiss, wie man einen Killer-Martini mixt, und ich weiß, wie man von
Fremden gevögelt wird. Reicht das, um einen Job zu bekommen?”
    „Vielleicht
auf der Straße. Was für dich spricht, sind deine College-Ausbildung und deine
Interessen. Die Welt gehört dir, sofern du gewillt bist, schwer genug zu
arbeiten. Das Problem, das du hast, ist deine Faulheit. Du bist schon immer
faul gewesen, Leana.” Er sah auf die Uhr. Er war böse auf sich, dass er so
streng mit ihr war, aber vielleicht war er diesmal zu ihr vorgedrungen.
    „Hör
zu,” sagte er. „Ich muss jetzt Helen suchen gehen. Aber ich möchte, dass du
mich bald besuchen kommst – bevor Eric und ich in den Iran abreisen.
Zusammen finden wir bestimmt etwas, das dir liegt. Du brauchst nicht unbedingt
die Hilfe deines Vaters, um dich zu profilieren. Helen und ich kennen fast
jeden in dieser Stadt. Vielleicht kann ich dich jemandem vorstellen, der
gewillt ist, dir eine Chance zu geben.”
    „Das
würdest du für mich tun?” sagte Leana.
    „Leana,
ich würde dich Anna Wintour empfehlen.”
    Sie
presste die Hände auf ihre Brust. „Wirklich?”
    „Oder
Putin.”
    „Wo
liegt der Unterschied? Beide mögen Pelze.”
    Sie
drückte ihn an sich.
    „Ob
du’s glaubst oder nicht, Leana: Ich liebe dich,” sagte Harold.

 

 
 
 
 
    KAPITEL 8

 
    Von
der Bar beobachtete Diana Crane, wie das Paar den Fahrstuhl verließ und sich
unter die Menge mischte. Sie sah Celina lachen, sah, wie der Mann an ihrer
Seite lächelte, und sah, wie sich ihre Arme ineinander verschlangen, als sie
mit George und Elizabeth beim Wasserfall zusammentrafen.
    Der
Mann war groß und kräftig, sein sandfarbenes Haar war kurz gehalten, sein
Gesicht rauh und attraktiv. Ein paar Leute erkannten ihn, aber er schien sie
nicht zu bemerken. Sie kannte ihn aus dem Artikel im Journal – Jack Douglas. Er konzentrierte sich auf Celina, und
darüber freute sich Diana und hätte nicht dankbarer sein können.
    Sie
drehte sich zu Eric um und erkannte an seinem überraschten Gesichtsausdruck,
dass auch er sie beobachtete.
    „Was
hältst du davon, wenn wir verschwinden?” sagte sie. „Wir hatten unseren
Auftritt, haben die Hände der Reichen geschüttelt. George wird uns nicht
vermissen.” Sie nahm einen Schluck Champagner. „Und allem Anschein nach auch
Celina nicht.”
    Eric
schwieg.
    „Draußen
wartet ein Wagen auf mich,” sagte Diana.
    „Mit
dir gehe ich nirgendwohin, Diana.”
    „Nur
auf einen Kaffee, Eric.”
    „Das
möchte ich doch sehr bezweifeln,” sagte Eric. „Es sei denn, du hast vor, den
Kaffee im Bett zu servieren.”
    Dianas
Augen hatten die Intensität eines Scheinwerfers, den man plötzlich auf Erics
Gesicht gerichtet hatte. „Was soll denn das bedeuten?”
    „Es
bedeutet, dass es mir reicht, wie du hinter mir herläufst,” sagte er. „Wenn du
glaubst, dass ich mit dir ins Bett springe, nur weil ich Celina mit einem
anderen Mann gesehen habe, irrst du dich. Ich bin nicht an dir interessiert.
Bin’s nie gewesen. Werd’s nie sein. Also: Warum tust du dir nichts Gutes und
verschwindest? Ich bleibe hier.”
    Diana
stellte ihr halbleeres Champagnerglas auf die Bar. „Sie sind ein gutaussehendes
Paar,” sagte sie. „Ich hoffe, dass sie glücklich werden.” Und dann war

Weitere Kostenlose Bücher