Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
sie weg,
eingetaucht in die Menge. Sie ignorierte Leana, die neben ihnen gestanden und
zugehört hatte.
„Worum
ging’s,” fragte Leana.
Eric
schüttelte den Kopf. „Das würdest du nicht verstehen.” Er kippte seinen Drink
und musterte Leana über den Rand des Glases hinweg. Sie war wunderschön heute
Nacht. „Wie gefällt dir die Party?” fragte er.
Sie
konnte nicht richtig verstanden haben. „Wie mir die Party gefällt?” wiederholte
sie. „Was glaubst du, wie mir die Party gefällt?” Sie lehnte sich neben ihn an
die Bar. Von da, wo sie war, hatte sie einen freien Blick auf Celina, die mit
dem Rücken zum Wasserfall stand und Elizabeth zuhörte. Ihr rotes Kleid zählte
zu den Favoriten im Saal.
„Es
tut mir Leid,”sagte Eric.
„Ist
nicht weiter schlimm.” Sie deutete auf Jack Douglas. „Wer ist er?”
„Ich
habe keine Ahnung.”
„Ich
habe die beiden gerade zusammen aus dem Familienfahrstuhl kommen sehen.”
„Wie
alle anderen ebenfalls. Glaubst du, die sind ein Paar?”
„Keine
Ahnung.”
„Jetzt
ist vielleicht gerade kein günstiger Moment, das herauszufinden, oder?”
„Wenn
du damit meinst, hinüberzugehen und Celina vor Mutter und Vater zu fragen
– nein, dann glaube ich nicht, dass das ein günstiger Moment ist. Aber
wenn ich du wäre, würde ich sie fragen. Du hast ein Recht, das zu wissen.”
„Warum
kommy ihr beide nicht miteinander aus?”
Bevor
sie antworten konnte, wurden die Lichter im Foyer abgedunkelt, im Saal wurde es
still, und die Stimme ihres Vater erhob sich über die Menge. Leanas Blick
schweifte über das Meer von Köpfen, bis sie ihn in der Mitte des Tanzbodens mit
Celina an seiner Seite stehen sah.
„Heute ist ein ganz
besonderer Abend für mich,” sprach George die Menge an. „Seit ich ein kleiner
Junge war, hatte ich davon geträumt, ein Gebäude in der Fifth Avenue zu
besitzen. Aber Träume sind sehr schwer in die Tat umzusetzen, und dieser wäre
ohne die Unterstützung meiner Frau und der Hilfe meiner Tochter Celina nicht in
Erfüllung gegangen.”
Er
schaute Celina an. „Wenn du nicht wärst, stünden wir jetzt nicht hier.” Er
stieß mit ihr an, ihre Champagnergläser klangen. „Trinken wir auf all die
kommenden Jahre unserer Zusammenarbeit.”
Die
Menge brach in einen heftigen Applaus aus. Just in dem Moment, in dem Celina
George einen Kuss gab, schaute Leana weg und bat den Barmann um eine Flasche
Champagner. Als er ihr eine reichte, packte sie Eric bei der Hand und führte
ihn in die Menge.
„Wohin
gehen wir? “ fragte er.
Leanas
Antwort war so deutlich wie der Schmerz in ihrer Stimme. „Uns ablenken.”
* * *
Sie
gingen schweigend den Gang hinunter, Leana ein wenig vor Eric, und Eric blickte
flüchtig in die Zimmer hinein, die rechts und links von ihnen lagen. Sie
befanden sich im Penthouse von George und Elizabeth, und als sie an einem der
Wohnzimmer vorbeigingen, blitzte es plötzlich auf und beleuchtete einen
Augenblick lang Isabel, die Katze der Familie, die sprungbereit und wachsam auf
einem orangefarbenen Damastsofa hockte.
Sie
betraten das Zimmer am Ende des Flurs. Leana blieb auf der Schwelle stehen. Sie
blickte in die Bibliothek und auf den Schreibtisch ihres Vaters, der von einer
Lampe mit einem grünen Schirm erhellt war. „Ich dachte, ich hätte das Licht
vorhin ausgemacht,” sagte sie.
Er
drückte sich an ihr vorbei und ging hinein. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen
und schloss die Augen. Würde das Zimmer je aufhören, sich zu drehen?
Leana
blieb auf der Schwelle zurück. „Ich bin mir sicher, dass ich die Lampe
ausgemacht habe.”
„Offensichtlich
nicht, Leana. Das Licht ist immer noch an.”
„Es
ist mir egal, ob das Licht an ist. Ich bin vorhin hier gewesen, und bevor ich
mit dem Mann vom Sicherheitsteam weggegangen bin, habe ich es ausgeknipst. Das
weiß ich ganz genau.”
„Was
willst du damit sagen?”
„Was
denkst du wohl, was ich damit sagen will? Jemand ist hier gewesen.”
„Und?
Das waren vielleicht Celina und ihr Neuer.”
Daran
hatte sie nicht gedacht. „Möglich.”
„Würdest
du bitte einfach nur den Champagner öffnen? Ich habe Durst.”
Sie
ging an seinen Stuhl und drehte die Lampe an, die neben ihm stand. Eric zuckte
zusammen.
„Ich
glaube, es ist besser, wenn du das mit dem Champagner lässt,” sagte Leana. „Du
siehst ganz schön fertig aus.”
„Ich
fühle mich wie im Himmel.”
„Dann
warte nur bis morgen.”
Sie
ging zu den Fenstern hinter
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