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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Louis sagte.
    „...
George und ich waren Freunde in Harvard ...”
    „...
mein Partner bei einem Projekt namens Pine Gardens ...”
    „...
Ja, ich gebe zu, ich habe vor Gericht gelogen. Ich gebe sogar zu, George
ausgenutzt zu haben. Aber ich bin in Armut aufgewachsen. Durch seinen Vater
standen George Millionen zur Verfügung. Der einzige Grund, warum ich ihn
gebeten hatte, mein Partner zu werden, war, weil ich glaubte, wir bräuchten
seinen Vater als Garant für einen Kredit. Als ich herausfand, dass ich Pine
Gardens alleine kaufen konnte, habe ich es getan, und er hat mich verklagt ...”
    Michael
schloss die Augen. Das kann doch wohl
nicht wahr sein.
    „Jahrelang
hat George versucht, seinen Anteil an Pine Gardens zu bekommen. Jahrelang
versuchte er zu beweisen, dass wir Partner wären. Ich habe verhindert, dass er
auch nur das Geringste davon abbekam.” Er machte eine Pause. „Diese
Entscheidung kostete deine Mutter das Leben.”
    Michael
schaute aufmerksam auf seinen Vater.
    „Deine
Mutter wurde nur zwei Tage ermordet, nachdem Redmans letzter Einspruch vom
Gericht abgelehnt worden war. Es war spät, und es schneite. Sie war auf dem
Nachhauseweg von einer Freundin, als George mit einem Gewehr auf ihre Reifen
schoss. Deine Mutter verlor die Kontrolle, kam im Schnee ins Schleudern und
stürzte von der Brücke, die zu unserem Haus führte. Sie fiel über zwanzig Meter
in die Tiefe. Sie hatte keine Chance.”
    Michael
versuchte, im Gesicht seines Vaters ein Zeichen für diese offensichtliche   Lüge zu entdecken, aber er fand keines.
Anscheinend sagte er die Wahrheit. Michael fühlte sich, als ob jemand auf ihn
geschossen hätte.
    „Es
ist mir nie gelungen, das zu beweisen,” sagte Louis. Aber ich weiß, dass er es
war. George Redmam hat meine Frau umgebracht. Deine Mutter. Im selben Moment,
in dem ich erfahren habe, dass Gewehrschüsse ihre Reifen durchlöchert haben,
wusste ich, dass Redman derjenige war, der sie abgefeuert hatte.”
    „Wie
konntest du das wissen?”
    „Außer
dass er das perfekte Motiv hatte – sich an mir zu rächen –, ist
George Redman ein hervorragender Schütze. Einmal, als wir noch im College
waren, nahm er mich mit zum Tontaubenschießen auf die Jacht seines Vaters.
Selbst bei stärkerem Wellengang schoss George selten vorbei. Aber George ist
klug. Er ließ das Gewehr verschwinden und stellte sicher, dass er ein Alibi
hatte. Als die Polizei ihn verhörte, sagte er aus, dass er mit der Tochter von
Richter William Cranston, Elizabeth Cranston – jetzt Elizabeth Redman
– während der Nacht, in der die Schüsse gefallen sind, zusammen gewesen
sei.
    „Ich
weiß nicht, wie er das angestellt hat, aber er hat Elizabeth dazu überredet,
für ihn zu lügen, denn als die Polizei sie verhörte, bestätigte sie es, und
George wurde von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Eine Woche später kam
sie Polizei zu dem Schluss, das Wilderer in den Wäldern auf beiden Seiten des
Flusses gejagt hatten. Man sagte, ein Querschläger habe die Reifen deiner
Mutter zerschossen. Trotz meiner Bemühungen und einem Team von Anwälten wurde
der Fall nicht wieder eröffnet, und George Redman war ein freier Mann.”
    Mit
einem Mal waren all die Jahre, während derer es Michael an Verständnis für seinen
Vater gefehlt hatte, Vergangenheit geworden. Jetzt wusste Michael, warum Louis
Annes Tod nie diskutiert hatte, warum er stets aufgebracht reagierte, wenn das
Thema angesprochen wurde, und warum er, Michael, dem Begräbnis seiner Mutter
nicht beiwohnen durfte. Jetzt verstand er die Stimmungsschwankungen seines
Vaters und all die Abende, als er – damals noch ein Kind – Louis in
seinem Schlafzimmer hatte weinen hören. Alles ergab nun Sinn.
    „Ich
wünschte, du hättest mir das schon ganz am Anfang erzählt,” sagte Michael.
    „Ich
wollte dir nicht weh tun,” sagte Louis. „Du warst noch ein Kind, als Anne
starb. Du hast sie kaum gekannt. Wie hätte ich dir damals begreiflich machen
können, was er deiner Mutter angetan hat? Wenn du an meiner Stelle gewesen
wärest, hättest du deinem dreijährigen Sohn gesagt, dass man seine Mutter
ermordet hat? Hättest du ihn zu ihrer Beerdigung mitgenommen, wohl wissend, wie
schlimm es für ihn sein musste, sie so vor sich zu sehen? Ich bezweifle es. Und
darüberhinaus hättest du das alles ja auch nicht verstanden.”
    „Du
hättest es mir sagen können, als ich älter war.”
    „Zugegeben,”
sagte Louis. „Und ich wollte es auch, aber jedes Mal, wenn

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