Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
gelernt – und eingestellt.
Der
junge Mann ging mit einem Lächeln auf dem Gesicht von ihm weg, und George
drehte sich um und hielt nach Celina Ausschau. Als er sie entdeckte, blickte er
sie einen Moment lang an und nickte ihr zu, um anzudeuten, dass er sie gesehen
hatte; daraufhin durchquerte er den Raum. Celina spürte eine leichte Unmut ihn
ihm, weil sie ihn von zu Hause weggeholt hatte.
Er
setzte sich ihr gegenüber. „Das ist ein interessanter Ort,” sagte George.
„Laut, voll – und jung. Kommst du oft hierher?”
„Eric
und ich sind früher hierher gekommen.”
Er
akzeptierte ihre Antwort mit einem Kopfnicken.
„Ich
möchte gleich zur Sache kommen.”
„Na,
dann los.”
„Ich
will wissen, ob du mit dem,was Eric gestern Nacht zugestoßen ist, irgendetwas
zu tun hast.”
Die
Spannung zwischen ihnen bildete sich rasch und blieb über ihnen hängen. George
schaute Celina an, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos. Er antwortete nicht.
„Ich
war da, als sie Eric aus dem Redman Place trugen,” sagte Celina. „Ich habe
gesehen, wie sie ihn in den Krankenwagen geschoben haben. Ich habe gesehen, wie
Diana Crane mit eingestiegen ist. Ich will wissen, ob Du damit irgendetwas zu
tun hast.”
„Was
sagt dir denn dein Herz?”
„Es
ist mir ernst, Dad.”
„Ich
spiele nicht mit dir.”
„Dann
beantworte meine Frage.”
„Nicht
bevor du meine beantwortest.”
In
diesem Augenblick fühlte sie eine Verbitterung gegen ihren Vater, die ihr zuvor
fremd gewesen war – und das machte ihr Angst. Sie dachte an den Streit,
den sie am Morgen vor ein paar Tagen gehabt hatten, und musste feststellen,
dass sie sich nicht mehr so nahe standen wie ehedem. Etwas hatte sich geändert.
Sie wusste, sie konnte dem entgegenwirken, aber sie würde es nicht tun. Celina
musste die Wahrheit erfahren, ungeachtet dessen, was sie dadurch verlieren
würde.
„Also
gut,” sagte sie. „Mein Herz sagt mit, dass du es auf keinen Fall gewesen sein
kannst.”
„Und
warum sind wir dann hier?”
„Weil
mein restliches Ich anders fühlt.”
„Aha,”
sagte George. „Es tut mir Leid, das zu hören.” Er leerte sein Glas und stand
auf. „Ich seh’ dich morgen, Celina.”
„Wo
gehst du hin?”
„Zurück
nach Hause zu deiner Mutter.”
„Aber
du hast meine Frage nicht beantwortet.”
„Das
habe ich auch nicht vor. Es ist lächerlich.”
„Dann
beantworte mir das, Dad. Wenn du mit dem, was man mit Eric gemacht hat, nichts
zu tun hast, wen hast du dann an jenem Tag in deinem Arbeitszimmer angerufen?”
George
sah auf sie hinab. Celina hielt seinem Blick stand. Sie würde ihn nicht
abwenden.
„Du
möchtest wissen, wen ich an jenem Tag in meinem Arbeitszimmer angerufen habe?”
„Ja.
Das will ich wissen.”
George
legte seine Hände auf den Tisch und beugte sich nach vorn. Sein Gesicht war nur
wenige Zentimeter von ihrem, als er zu sprechen anhob: „Ich habe einen Freund
von mir angerufen, der sich darum kümmern wird, dass Eric Parker in dieser
Stadt nie wieder Arbeit findet. Das habe ich Eric angetan, Celina. Ich habe
seine berufliche Karriere ruiniert. Nichts weiter.” Er richtete sich wieder
auf. „Zufrieden?”
Sie
wusste, dass er ihr die Wahrheit sagte. Sie konnte es in seinem Gesicht sehen.
George
drehte sich um und wollte gehen.
„Warte,”
sagte Celina. „Ich muss dir etwas sagen. Etwas Wichtiges.”
„Was
ist es?”
„Es
hat mit Leana zu tun.”
In
Georges Augen war Wachsamkeit zu erkennen. „Was ist mit Leana?”
„Sie
war gestern Abend ebenfalls da. Ich habe sie in der Menge gesehen.”
George
blickte sich um, als ob er sich vergewissern wollte, dass niemand ihnen
zuhörte. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Und weiter?” fragte er.
„Sie
war mit zwei Männern zusammen. Ich habe sie bemerkt, nachdem sie Eric aus dem
Redman Place gebracht hatten.”
„Hat
sie dich gesehen?”
„Ich
habe ihren Namen gerufen, um sicher zu gehen.”
„Wie
hat sie reagiert?”
„Sie
sprach mit den Männern neben sich, die daraufhin zu mir hersahen und sie dann
schnell wegführten. Ich kann schwören, dass sie gelächelt hat, als sie Eric in
den Krankenwagen geschoben haben.”
George
griff nach seinem leeren Scotch-Glas und wünschte, es wäre voll. „Wie sahen die
Männer aus?”
Celina
las seine Gedanken. „Für mich sahen sie wie Freunde von Mario De Cicco aus.”
„Glaubst
du, dass sie wieder mit ihm zusammen ist?”
„Ich
traue Leana alles zu.”
„Ich
auch.” Er schob
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