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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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brauchte.
    Quentin hatte nach Alice’ Tod nicht enthaltsam gelebt, aber auch nicht gerade auf den Putz gehauen. Wenn er mit einer Frau schlief, die nicht Alice war, wurde Alice’ Tod damit definitiver, das war sein Problem. Es bedeutete, dass er wirklich tief im Inneren erkannte und sich eingestand, dass sie niemals mehr zurückkehren würde. Mit Poppy ließ er diese Erkenntnis ein Stückchen mehr zu, was seinen Schmerz hätte verstärken müssen, doch seltsamerweise eher linderte.
    »Warum bleibst du nicht hier?«, fragte er eines Tages, während sie in seiner Kajüte zu Mittag aßen, im Schneidersitz auf seiner Koje hockend. Wieder einmal gab es Fisch. »Komm für eine Weile zu mir in mein Schloss. Ich weiß, du bist kein Fillory-Nerd wie ich, aber hast du dir nie gewünscht, einmal in einem Schloss zu leben? Wolltest du nie mal Königin sein?«
    Falls sie jemals nach Schloss Whitespire zurückkehrten, mit oder ohne den letzten Schlüssel, würde es eine nicht besonders glorreiche Rückkehr werden. Es würde guttun, Poppy an seiner Seite zu haben, zur moralischen und auch unmoralischen Unterstützung.
    »Hmmmm.« Poppy salzte ausgiebig ihren Fisch und ertränkte ihn dann in Zitronensaft. Für sie konnte das Essen nie stark genug gewürzt sein. »So, wie du es sagst, klingt es ja ziemlich romantisch.«
    »Es ist romantisch, nicht nur, weil ich es so oder so sage. Das Leben in einem Schloss ist objektiv romantisch.«
    »Weißt du, du redest wie ein Mann, der nicht in einer Monarchie aufgewachsen ist. Australien hat noch eine Königin. Wir blicken auf eine lange Geschichte zurück. Erinnere mich daran, dass ich dir mal von der konstitutionellen Krise von 1975 erzähle. Sehr unromantisch.«
    »Ich kann dir versichern, dass es keine konstitutionellen Krisen geben wird, wenn wir nach Whitespire gehen. Wir haben nicht einmal eine Konstitution. Falls wir doch eine haben sollten, bin ich sicher, dass niemand sie je gelesen hat.«
    »Ich weiß, Quentin.« Poppy presste die Lippen aufeinander. »Aber ich glaube nicht, dass ich mitkommen möchte. Ich weiß nicht, wie lange ich noch hierbleiben will.«
    »Warum lässt du dir nicht noch etwas Zeit? Was erwartet dich schon auf der Erde?«
    »Mein ganzes Leben! Alle, die ich kenne! Die reale Welt!«
    »Aber die Welt hier ist auch real.« Er rutschte näher zu ihr, so dass sich ihre Hüften berührten. »Fühl mal.«
    »So habe ich es nicht gemeint.«
    Poppy stellte ihren Teller auf den Boden und lehnte sich in der Koje zurück. Dabei stieß sie sich den Kopf an der Wand. Das Bett war nicht für eine große Person gedacht und schon gar nicht für zwei.
    »Ich weiß.« Quentin wusste selbst nicht, warum er sie zum Bleiben bewegen wollte. Ihm war klar, dass das vergeblich war. Vielleicht kam er deshalb so unkompliziert mit ihr zurecht, weil er von Anfang an gewusst hatte, wie die Geschichte ausgehen würde. Es bestand keine Gefahr, dass sie ihm zu nahe kommen würde. Er spielte, um zu verlieren. »Mal im Ernst: Was erwartet dich denn schon so Besonderes da drüben? Deine Dissertation? Über Drachenkunde? Bitte sag mir, dass du keinen Freund hast!«
    Er nahm ihren Fuß auf den Schoß und massierte ihn. Sie hatte durch das Barfußgehen an Deck etwas Hornhaut bekommen, und er pulte daran. Sie zog den Fuß weg.
    »Nein. Aber meine Dissertation über Drachenkunde ist mir tatsächlich wichtig. Du findest das Thema vielleicht langweilig, aber mir liegt viel daran.«
    »In Fillory gibt es auch Drachen. Glaube ich. Vielleicht auch nicht. Ich habe noch nie einen gesehen.«
    »Du weißt nicht, ob es Drachen gibt?«
    »Du könntest es herausfinden. Du könntest dich um ein königliches Forschungsbudget bewerben. Ich kann dir versprechen, dass dein Antrag bevorzugt behandelt werden würde.«
    »Ich müsste noch einmal ganz von vorn anfangen. Ich schreibe doch nicht vier Kapitel meiner Dissertation in den Wind!«
    »Wie auch immer. Aber was ist denn eigentlich so schlimm an ein bisschen Irrealität?«, fragte Quentin. »Irrealität wird unterschätzt. Weißt du, wie viele Leute alles tun würden, um an deiner Stelle zu sein?«
    »Was, mit dir im Bett?«
    Er schob ihr Hemd hoch und küsste ihren Bauch, der flach und mit feinen, flaumigen Härchen bedeckt war.
    »Ich meine hier in Fillory«, erwiderte er.
    »Ich weiß.« Sie seufzte, süß und ehrlich. »Ich wünschte nur, ich wäre eine von ihnen.«
    Es war ja schön und gut, dass Poppy zurück in die wirkliche Welt wollte – oder besser: es

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