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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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der Wächterin verfolgt, versteckten sich Jane und Rupert – er hätte es Admiral Lacker erklären können, tat es aber nicht – auf der
Swift
, die sich als Schiff von Piraten erwies, welche sich aber nur als solche ausgaben. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Gruppe Adeliger aus Fillory, die zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wurden und versuchten, ihren Ruf wiederherzustellen. Zwar wurde die
Swift
an keiner Stelle in nautischen Einzelheiten beschrieben, doch man erhielt dennoch eine eindrucksvolle Vorstellung von ihr: Sie war ein tapferes, schnittiges, aber gemütliches kleines Schiff, elegant anzuschauen, mit leuchtend gelben Bullaugen, durch die man von draußen behagliche, schiffsförmige Kabinen erkennen konnte.
    Wäre dies ein Fillory-Roman gewesen, hätte das Schiff natürlich in den Docks vertäut gelegen und auf sein Kommando gewartet, einfach so. Das war aber kein Fillory-Roman. Dies war Fillory. Darum musste er nun eine Entscheidung treffen.
    »Ich brauche ein Schiff, nicht zu groß und nicht zu klein«, sagte Quentin zu Admiral Lacker. »Mittelgroß. Und es sollte komfortabel sein. Und schnell. Und stabil.«
    »Ich verstehe. Benötigen Sie Kanonen?«
    »Nein, keine Kanonen. Oder vielleicht doch, ein paar Kanonen.«
    »Ein paar Kanonen.«
    »Admiral, jetzt stellen Sie sich doch bitte nicht so an. Ich weiß, welches Schiff ich brauche, wenn ich es sehe, ansonsten müssen Sie mich beraten. In Ordnung?«
    Admiral Lacker nickte kaum merklich, zum Zeichen, dass er einverstanden war und sich möglichst wenig anstellen würde.
    Whitespire lag am Ufer einer weit geschwungenen Meeresbucht mit seltsam blassgrünem Wasser. Der Hafen war schon fast zu perfekt, wie von einem den Menschen wohlgesinnten, göttlichen Wesen absichtlich aus einem Küstenstreifen ausgeschnitten, damit die Schiffe der Sterblichen dort ankern konnten. Und soweit Quentin wusste, war es tatsächlich so gewesen. Er befahl dem Kutscher, sie an einem Ende des Kais abzusetzen. Alle drei stiegen aus und blinzelten nach dem schaukelnden Halbdunkel in der Kutsche in die frühe Morgensonne. Die Luft war gesättigt mit dem Geruch von Salz, Wasser und Teer. Sie war berauschend, als inhaliere man reinen Sauerstoff.
    »Na schön«, sagte Quentin und klatschte in die Hände. »Fangen wir an.«
    Sie wanderten langsam den ganzen Weg von einem Ende der Docks bis zum anderen, kletterten über straff gespannte Taue sowie zerquetschte und vertrocknete Fischkadaver und suchten sich ihren Weg zwischen massiven Pollern, Ankerwinden und einem Labyrinth von gestapelten Holzkisten. Der Hafen war die Heimat einer erstaunlichen Vielzahl von Schiffen aus allen Teilen des Königreichs Fillory und darüber hinaus. Dort lag ein gigantisches Schlachtschiff aus schwarzem Holz mit neun Masten und einem springenden Panther als Galionsfigur, daneben eine Dschunke mit breitem Bug und ziegelroten, fächerförmig aufgeteilten Segeln. Nebeneinander aufgereiht lagen Schaluppen, Kutter, Galeonen und Schoner, bedrohliche Korvetten und kleine schnelle Karavellen. Es war wie in einer Badewanne mit teurem Badespielzeug.
    Sie brauchten eine Stunde, um bis ans andere Ende zu gelangen. Quentin wandte sich an Admiral Lacker.
    »Und, was meinen Sie?«
    »Ich glaube, die
Hatchet
, die
Mayfly
oder die
Morgan Downs
wären geeignet.«
    »Möglicherweise. Ich bin sicher, Sie haben recht. Was meinst du, Julia?«
    Julia hatte die ganze Zeit kaum ein Wort gesagt. Sie wirkte teilnahmslos, als würde sie schlafwandeln. Quentin dachte über das Gespräch mit Eliot letzte Nacht nach. Er fragte sich, ob Julia das gefunden hatte, wonach auch immer sie gesucht hatte. Vielleicht hoffte sie sogar, das Gesuchte auf der Außeninsel zu finden.
    »Egal. Sie sind alle gut, Quentin. Wir können irgendeines nehmen.«
    Natürlich hatten beide recht. Es gab genügend Schiffe, die ganz brauchbar aussahen, ja, schön sogar. Aber sie waren nicht die
Swift.
Quentin verschränkte die Arme und schaute blinzelnd die Docks hinunter in das helle Vormittagslicht. Dann blickte er hinaus zu den Schiffen, die in der Bucht lagen.
    »Was ist mit denen da draußen?«
    Lacker spitzte die Lippen. Auch Julia schaute hinaus. Ihre Augen waren noch immer schwarz vom Vortag, und sie brauchte sie nicht vor der Sonne zu schützen. Sie sah mitten hinein.
    »Auch diese stehen Ihnen zur Verfügung, Eure Hoheit«, sagte Lacker. »Selbstverständlich.«
    Julia schritt hinaus auf den nächstgelegenen Pier, aufrecht und selbstsicher,

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