Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
Vom Netzwerk:
finden!
    Josh wollte versuchen, nach Mittelerde zu gelangen, dem Schauplatz von Tolkiens
Herrn der Ringe.
Wenn Fillory tatsächlich existierte, warum dann nicht auch Mittelerde? Und wenn es Mittelerde wirklich gab, dann vielleicht auch vieles andere, etwa Elfendamen, Lembaswaffeln, Pfeifenkraut, und Eru Illúvatar mochte wissen, was sonst noch. Aber Josh hätte sich auch über andere Welten gefreut, Hauptsache, sie waren einigermaßen warm, boten genug zum Leben und wurden von Wesen bewohnt, die mit passenden Organen ausgestattet und bereit waren, diese Josh zugänglich zu machen. Das Multiversum war seine Spielwiese.
    Er hatte sich vorgenommen, vom Erdbrunnen aus spiralförmige Kreise zu ziehen, Platz für Platz, wobei er jeden sorgfältig kartographierte. Seine Ausrüstung hatte er schnell beisammen, denn man brauchte nicht viel in den Nirgendlanden. Man hatte zum Beispiel keinen richtigen Hunger. Er nahm einen Laib Brot, eine gute Flasche Wein, warme Kleidung, sechs Unzen Gold und einen Elektroschocker mit.
    »Die erste Welt war ein kompletter Reinfall«, erzählte er. »Überall Wüste. Wahnsinnsdünen, aber keine Menschenseele weit und breit. Da habe ich mich gleich wieder rausgeknopft. Die nächste bestand aus Eis, die nächste aus Fichtenwald. Diese war von einer Art Indianern bewohnt. Dort bin ich zwei Wochen geblieben. Sex gab es nicht, aber ich habe ungefähr fünf Kilo abgenommen. Außerdem habe ich einen Haufen Kohle verdient.«
    »Warte, Augenblick mal. Waren diese Welten denn alle einheitlich? Hatten sie immer überall das gleiche Klima, und das war’s?«
    »Das weiß ich leider nicht. Ich weiß nicht mal, ob diese anderen Welten Globen waren. Genauso gut hätten sie Scheiben- oder Ringwelten oder sonstwas sein können. Vielleicht herrschen auf allen unterschiedliche Bedingungen, etwa dass sie keine Längengrade haben. Aber ich hatte keine Lust herumzuwandern, um in die nächste Klimazone zu gelangen. Es war viel simpler, einfach in den nächsten Brunnen zu hüpfen.
    Unglaublich, was ich alles gesehen habe! Du solltest das wirklich auch mal ausprobieren. An manchen Tagen habe ich ein Dutzend Welten besucht – im freiem Fall durch das Multiversum! Ich landete in einem Riesenbaum, der keine Wurzeln und keine Krone hatte, in einer Art magnetischer Welt, in der alles an einem haften blieb. In einer anderen war alles dehnbar, und eine bestand nur aus Treppen. Was sonst noch? Eine stand auf dem Kopf. Auf einer herrschte Schwerelosigkeit, so dass man herumschwebte wie im Weltall, nur dass die Atmosphäre warm und feucht war und irgendwie nach Rosmarin duftete.
    Und weißt du, was es tatsächlich gibt? Teletubbies! Ich hab sie gesehen, echt! Absolut abgefahrenes Zeug.«
    »Du hast aber nicht …«
    »Nein, ich hab keinen Scheiß gebaut. Obwohl ich Gelegenheit dazu gehabt hätte. Egal. Übrigens waren nicht alle Welten exotisch, sondern oft genau wie unsere, bis auf ein kleines Detail – zum Beispiel basierte die Wirtschaft auf Strontium, Haie waren Säugetiere oder die Luft enthielt einen höheren Heliumanteil, so dass die Leute wie Mickymaus sprachen.
    Schließlich habe ich tatsächlich ein Mädchen gefunden. Das war wirklich schön! Ihre Welt bestand hauptsächlich aus Bergen, wie auf chinesischen Bildern. Sie ragten aus Nebeln hervor, und die Bewohner sahen irgendwie asiatisch aus. Sie lebten in hängenden Pagodenstädten. Aber die Bevölkerung war fast ausgestorben, weil sie untereinander in endlose Kriege verstrickt war. Die Bewohner verschiedener Berge bekämpfen einander ohne ersichtlichen Grund. Und sie fielen häufig die Felsen runter.
    Ich war vermutlich die dickste Person, die sie jemals gesehen hatten, aber das war ihnen egal. Im Gegenteil, sie haben mich sogar bewundert, weil das bedeutete, dass ich ein guter Jäger war oder so. Außerdem hatten sie noch nie zuvor Magie gesehen, das war mir also auch eine große Hilfe. Für eine Weile war ich eine Berühmtheit.
    Ich freundete mich mit einer jungen Frau an, einer großen Kriegerin aus einer der Städte. Sie war fasziniert von meiner Zauberkunst, und außerdem vermute ich, dass die einheimischen Männer hardwaremäßig nicht so gut bestückt waren, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Ich glaube, ich weiß, was du meinst«, sagte Quentin.
    »Jedenfalls ist sie gestorben. Sie wurde getötet. Das war furchtbar traurig. Zuerst wollte ich dort bleiben, kämpfen und mich an den Typen rächen, die sie umgebracht hatten. Aber ich konnte nicht. Das war

Weitere Kostenlose Bücher