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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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fühlte sich entspannt. Man kümmerte sich um ihn. Er flog erster Klasse.
    Quentin hatte seit jeher Vorbehalte gegenüber Drachen gehegt, jedenfalls den echten, die tatsächlich existierten. Er war in der Tradition der fliegenden, goldhortenden, feuerspuckenden Drachen großgeworden, der Beowulf-, Tolkien-, Dungeons-&-Dragons-Drachen. Die Erkenntnis, dass echte Drachen in Flüssen lebten und nicht übers Land donnerten und Bäume in Brand setzten, war eine Enttäuschung für ihn gewesen. Flussdrachen stellte er sich kälter, schleimiger und molchartiger vor, als er sich diese Fabelwesen gewünscht hätte.
    Daher freute er sich, dass der Drache, der ihn mit seinem kurzen, aber mächtigen Vorderlauf gepackt hatte, hinunterzog und sanft auf dem Kanalboden absetzte wie ein Hündchen, dem man »bleib!« befohlen hatte, durch und durch, ja fast vollkommen drachenhaft war. Er wirkte finster, kalt und berechnend, als könne er ihn mit einem Bissen ganz nebenbei verschlingen, aber er war vorschriftsmäßig. Sein massiver Saurierkopf besaß die Größe eines Wagens der Kompaktklasse. Seine Augen funkelten silbern, wenn man sie aus dem richtigen Winkel betrachtete, und seine Schuppen schimmerten in zartem, wässrigem Grün. Nachdem er Quentin auf dem weichen Sand abgesetzt hatte, ließ der Drache des Canal Grande ihn los und kauerte sich katzenartig vor ihn hin, den Kopf auf den Schwanz gelegt. Sein mächtiger Körper türmte sich im Halbdunkel dahinter auf.
    Quentin nieste. Seine Nebenhöhlen hatten sich mit Dreckwasser gefüllt, als der Drache ihn heruntergezogen hatte, aber das Wasser, das ihn jetzt umgab, war sauber. Er war gemeinsam mit dem Drachen in einer stillen, grünschwarzen Wasserkuppel eingeschlossen. Das Kanalbett, das ein Sumpf von Müll, Altmetall und Abwasser hätte sein sollen, war glatt und rein. Der Drache hielt seinen Sandplatz picobello sauber.
    Quentin ließ sich im Schneidersitz nieder. Sie waren nur zu zweit; Poppy hatte der Drache offenbar nicht mitgenommen. Quentin musste sich anstrengen, nicht abzutreiben, aber fand etwas Rundes, Schweres neben sich – vielleicht eine Kanonenkugel – und legte es auf seinen Schoß, um sich zu stabilisieren.
    Er ließ eine Minute verstreichen, aber der Drache sagte nichts. Na schön. Anpfiff.
    »Hallo«, sagte Quentin. Seine Stimme klang im Großen und Ganzen normal, nur ein wenig entfernt, als lausche er sich selbst von einem Nebenraum aus. »Danke, dass Sie mich empfangen.«
    Das riesige Gesicht regte sich nicht. Es blieb starr wie ein Totenschädel. Nur die Augen blitzten wieder auf.
    »Vielleicht wissen Sie schon, warum ich gekommen bin. Ich möchte mit Ihnen über den Knopf reden, den Sie meinem Freund Josh abgekauft haben.« Er fühlte sich wie ein kleines Kind, das vom gemeinsten Jungen der Schule sein Essensgeld zurückverlangt. Er streckte den Rücken. »Das Problem ist, er war eigentlich unverkäuflich. Er gehörte auch mir und noch ein paar anderen Leuten, und wir brauchen ihn. Ich brauche ihn, um wieder nach Hause zu kommen, und meine Freundin Julia auch.«
    »Ich weiß.«
    Die Stimme des Drachen klang wie ein Saiteninstrument zwei Oktaven tiefer als ein Kontrabass. Ein Kontra-Kontrabass mit einem reinen Quint-Klang. Quentin spürte die Vibrationen in den Rippen und den Eiern.
    »Sind Sie bereit, uns zu helfen? Würden Sie uns den Knopf zurückgeben? Oder ihn uns wieder verkaufen?«
    Der Kanal ringsum bildete eine undurchdringliche Wand der Dunkelheit. Ein fernes Dröhnen erklang, und Quentin riskierte einen Blick nach oben: Ein nächtliches Boot rauschte über ihre Köpfe hinweg. Ihm war, als würde das Wasser kälter oder als kühle er aus. Er rückte ein wenig näher zu dem Drachen hin, der Wärme abgab. Wenn er ihn fressen wollte, würde er ihn fressen, aber wenigstens starb er dann warm.
    »Nein«, kam die Antwort.
    Der Drache schloss die Augen und öffnete sie wieder.
    Die Tür zurück nach Fillory schloss sich. Quentin musste einen Fuß hineinsetzen. Diese Welt, die Welt seines echten Lebens, des Lebens, das er führen sollte, trieb von ihm weg oder er von ihr, schwer zu sagen. Die Taue waren gekappt worden, und die Ebbe zog ihn hinaus. Er hätte niemals zur Außeninsel segeln dürfen. Sie hätten Schloss Whitespire nie verlassen sollen.
    »Vielleicht könnten Sie ihn uns leihen?« Quentin versuchte, die Verzweiflung in seiner Stimme zu unterdrücken. »Nur für die einmalige Hinreise. Wenn ich irgendetwas besitze, was Sie begehren, biete ich es

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