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Fillory - Die Zauberer

Fillory - Die Zauberer

Titel: Fillory - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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gesehen hatte.
    Mit kaltem, klaren Verstand setzte er sich auf sein Bett und öffnete Der Zauber von Fillory.
    Das Buch war enttäuschend kurz. Es umfasste vielleicht fünfzig handbeschriebene Seiten, einige befleckt und von Feuchtigkeit gewellt, und es war nicht in Christopher Plovers üblicher schlichter, einfacher, offenherziger Prosa verfasst. Es war grober, lustiger, schalkhafter, und es wirkte ganz so, als sei es in großer Eile heruntergeschrieben worden, da es vor Schreibfehlern wimmelte und Wörter fehlten. Der Grund war, dass es gar nicht von Christopher Plover stammte. Es war – wie der Verfasser im ersten Absatz erklärte – das erste Buch von Fillory und weiter, von jemandem, der tatsächlich dort gewesen war. Und dieser Jemand war Jane Chatwin.
    Die Geschichte schloss sich unmittelbar an das Ende von Die Wanderdüne an, nachdem Jane, die Jüngste, und ihre Schwester Helen (»diese liebe, selbstgerechte Wichtigtuerin«) sich darüber gestritten hatten, dass Helen die magischen Knöpfe versteckt hatte, die sie nach Fillory bringen konnten. Nachdem es Jane nicht gelungen war, sie zu finden, blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, aber es kam keine Einladung aus Fillory mehr. Es schien ihr Los und das ihrer Geschwister zu sein, den Rest ihres Lebens als Durchschnittsmenschen auf der Erde zu verbringen. Jane versuchte, sich damit abzufinden, da schließlich die meisten Kinder überhaupt nie nach Fillory gelangten, aber es erschien ihr dennoch ungerecht. Die anderen waren alle mindestens zwei Mal in Fillory gewesen, sie dagegen nur ein einziges Mal.
    Außerdem ging es um Martin: Er wurde noch immer vermisst, nach all der langen Zeit. Ihre Eltern hatten schon lange die Hoffnung aufgegeben, aber nicht die Kinder. Nachts besuchten Jane und die anderen kleinen Chatwins sich gegenseitig in ihren Schlafzimmern und unterhielten sich flüsternd über ihn. Sie fragen sich, welche Abenteuer er in Fillory erlebte und wann er endlich nach Hause käme, was er eines Tages tun würde, da waren sie sich ganz sicher.
    Viele Jahre vergingen. Jane war dreizehn, also kein kleines Mädchen mehr – so alt, wie Martin bei seinem Verschwinden gewesen war –, als der Ruf endlich kam. Sie erhielt Besuch von einem kooperativen und geschäftigen Igel namens Piekseplump, der ihr half, die Knöpfe wiederzufinden. Sie waren in einer alten Zigarrenschachtel, die Helen in den alten, ausgetrockneten Brunnen geworfen hatte. Jane hätte eines der anderen Kinder mitnehmen können, aber stattdessen kehrte sie allein nach Fillory zurück, mit dem Umweg über die Stadt. Damit war sie die einzige Chatwin, die je ohne die Begleitung und Unterstützung eines Bruders oder einer Schwester die andere Welt betreten hatte.
    Sie entdeckte, dass Fillory von einem starken Wind heimgesucht wurde. Er blies und blies und wollte gar nicht mehr aufhören. Anfangs war es lustig. Alle ließen Drachen steigen und weite Kleidungsstücke kamen in Mode, die sich am Hof von Schloss Whitespire im Luftzug blähten. Doch mit der Zeit erhielt der Wind etwas Unbarmherziges. Die Vögel waren erschöpft, weil sie ständig dagegen ankämpfen mussten, und die Haare der Fillorianer drohten immer wieder zu verfilzen. Im Wald wurden die Blätter abgerissen und die Bäume beschwerten sich. Sogar, wenn man ins Haus ging und die Tür hinter sich schloss, konnte man das Heulen hören, und noch Stunden später spürte man das Wehen im Gesicht. Das windgetriebene Uhrwerk-Herz von Schloss Whitespire drohte, außer Kontrolle zu geraten. Es musste von den Windmühlen abgekoppelt und zum ersten Mal seit Menschengedenken angehalten werden.
    Eine Gruppe von Adlern, Greifen und Pegasi ließen sich mit dem Wind davonwehen, überzeugt, dass er sie in ein fantastisches Land führen würde, magischer noch als Fillory. Eine Woche später kehrten sie aus der anderen Richtung zurück, hungrig, heruntergekommen und windverbrannt. Sie weigerten sich, zu erzählen, was sie gesehen hatten.
    Jane gürtete sich einen Degen um, steckte die Haare zu einem festen Knoten auf und machte sich allein auf den Weg in die Finsterwälder. Resolut nach vorn gebeugt trotzte sie dem Sturm und ging ihm entgegen, auf der Suche nach seinem Ursprung. Bald begegnete sie Ember, der allein auf einer Lichtung lag. Er war verletzt und besorgt. Er erzählte ihr von Martins Verwandlung und seinen Bemühungen, das Kind nach Hause zu schicken, die mit dem Tod Umbers geendet hatten. Sie hielten Kriegsrat.
    Mit einem

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