Film Riss: der etwas andere Frankfurter Roman
meinem Alter noch nicht verheiratet bin und nicht das allergenügsamste Sexleben pflege?
Deshalb können mich jetzt alle dahergelaufenen Halbwilden zum Löffel hauen und mir dann auch noch weismachen, ich sei ein Vergewaltiger?
Als hätte ich in meinem Leben schon mal eine Frau geschlagen!
Okay, wenn es zum Spiel gehört hat, schon. Aber das wollten dann beide. Es gibt nun mal Frauen, denen so etwas Spaß macht, jawohl!
Aber vergewaltigt, niemals!
Na gut, an Rollenspielen teilgenommen, in denen Vergewaltigungen und ähnlicher Kram nachgespielt wurden, vielleicht. Aber auch das war von beiden Beteiligten so gewollt!
Mit Anfang 20 hatte ich im Internet eine Masochistin kennen gelernt und sie ein Mal im Wald getroffen. Na gut, vielleicht auch zwei Mal. Da waren schon Aktionen dabei, die ich … heute vielleicht so nicht mehr machen würde. Oder zumindest jetzt, im Moment, nicht. Aber ganz ehrlich, dieses Mädchen erbrach sich eben gerne im Wald! Hat sie mir wortwörtlich so bestätigt.
Bei einem Musikfestival auf dem Stuttgarter Schlossplatz hatte ich mal ein Techtelmechtel in einem
Dixi
Klo, ohne zuvor ein einziges Wort gesprochen zu haben. Danach wurde ich verhaftet, aber nur weil ich betrunken versucht habe, bei
Echt
auf die Bühne zu klettern …
Jetzt wird also wirklich in meiner sexuellen Vergangenheit gekramt, na gut. Es dauert nicht lange, bis noch dubiosere Geschichten zum Vorschein kommen.
Vor einigen Jahren wurde ich manchmal von einer Blondine mit Vollmeise besucht, die abartige Spielchen mit mir spielte. Einmal im Monat rief sie mich angetrunken auf dem Handy an und setzte mich darüber in Kenntnis, dass sie im Minirock bei mir in der Nähe durch die Nacht stöckele und hoffe, nicht überfallen zu werden. Dazu gab sie mir mehr oder weniger konkrete Anhaltspunkte, in welcher Straße sie sich aufhielt.
Sinn und Zweck der Übung: Sie organisierte sich mit diesen Anrufen ihre eigenen arrangierten Vergewaltigungen.
Ich habe es nie geschafft, auf einen dieser Anrufe nicht zu reagieren. Erstens weil der Sex dieses Rollenspiels fantastisch war. Zweitens weil die Dame sich durch außerordentliche Attraktivität auszeichnete, obwohl sie ordentlich was an der Murmel hatte. Und drittens weil mir deutlich lieber war, dass ich sie in einen Hinterhof ziehe statt einem echten Vergewaltiger, der aus diesem harmlosen Spiel Ernst macht.
Verdammt, ich bin vielleicht ein saufender Wüstling, aber kein verfluchter Vergewaltiger!
Abgesehen davon: Eine vernünftige Erektion im betrunkenen oder drogenbeschwingten Zustand ist bei mir seltener als ein Tag in Frankfurt ohne Straßenraub.
Andererseits, je mehr ich darüber nachdenke … ich habe besoffen und high schon alles Mögliche gemacht, ohne dass ich mich später daran erinnern konnte. Mir wurde am Tag danach schon allerhand erzählt: In Schlägereien sei ich verwickelt worden und auf absurdeste Weise hätte ich Frauen näher kennen gelernt. Manchmal bin ich dann irgendwo ohne Hose und Erinnerung aufgewacht. Einmal mitten auf einer Verkehrsinsel. Auch Schlafwandeln und bei irgendwem in die Bude oder den Kaninchenstall pieseln ist angeblich schon vorgekommen.
Ich gebe ja zu, mir reißen mehr Filme als einem Filmvorführer. Aber könnte ich jemals so voll mit irgendwas sein, dass ich jemanden vergewaltigen würde? Ich und eine echte Vergewaltigung? Kann ich wirklich zum Vergewaltiger werden?
Schon in meiner Kindheit hatte ich seltsame Fantasien. Einige relativ harmlos, wie mein Fummel-Traum zum Beispiel: Ich brauchte nur mit den Fingern zu schnippen und der Rest der Welt erstarrte. Passanten auf der Straße, Autos, alles fror ein. Nur ich war putzmunter und konnte mich nach Herzenslust austoben. Überall hingehen und anfassen, worauf ich schon immer neugierig gewesen war. Zugegeben, die eine oder andere Damenbluse war da auch dabei. Und wenn ich die Fummeltrine ausreichend ausgelebt hatte, brauchte ich nur ein zweites Mal zu schnippen und die Welt drehte sich weiter.
Etwas später kamen echte Vergewaltigungsphantasien hinzu, ausgelöst durch eine barbusige Joan Collins in einer Fernsehzeitung. Wahrscheinlich das erste Mal, dass ich fremde nackte Brüste gesehen hatte. Frau Collins muss in diesem Streifen, den ich bis heute nie gesehen habe, eine Stripperin gespielt haben. Mit Ausnahme einer roten Pelzstola trug sie auf diesem Bild wenig bis gar nichts.
In meiner Fantasie mopste ich sie von
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