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Filmwissen

Filmwissen

Titel: Filmwissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Seeßlen
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Kämpferin heraustreten, die sich geradezu manisch mit allerlei phallischen Waffen behängt hatte.
    Die Matrix des (nicht ganz) neuen Subgenres gab der Film Red Sonja ( Red Sonja ; 1985, Regie: Richard Fleischer), der als Seitenstück zu Conan the Barbarian entstanden war und Arnold Schwarzenegger in der zweiten Hauptrolle neben dem Titelpart von Brigitte Nielsen präsentierte. Red Sonja ging zum einen auf die Vorlage von Robert E. Howard zurück, verdankte aber mehr noch den erfolgreichen Comics bei Marvel, die die rothaarige Schwertkämpferin mit einem Faible für eher knappe Bekleidungen in dem eigenen, dynamischen Stil des Verlages zu einer Art Ikone weiblicher Stärke geformt hatten. Mal mit dem barbarischen Kämpfer, meistens gegen ihn, eilt die Heldin durchs «hybärische Zeitalter», kämpft mit Schwert und Doppelaxt gegen allerlei Feinde und Dämonen, und sich durch einen Film, der genau die Schauwerte bot, die den Fans des Genres am Herzen liegen.
    Sybill Danning blieb dem Rollenfach der sexy Amazone in Filmen wie Warrior Queen ( Warrior Queen ; 1985, Regie: Chuck Vincent) treu, verlegte sie allerdings in Filmen wie L.A. Bounty (1988, Regie: Worth Keeter), wo sie mit Superknarre und im Tigerfell-Body entflohene Sträflinge jagt, auch schon einmal in die nicht allzu ferne Zukunft. Das Trash-Genre zeigte immer wieder abwechselnd Kämpfe und Nacktszenen, ein Rezept, das sich stets für den C-Film bewährt hat, und die Veteranen des Formats auf die Bildfläche zurückbrachte. Roger Corman etwa produzierte Amazons ( Amazons ; 1986, Regie: Alex Sessa), die Geschichte einer Kriegerin (Windsor Taylor Randolph), die mit ihrer Feindin und schließlich Freundin in den Kampf gegen den «Imperator» mit seinen magischen Kräften und gegen die verräterische hexerische Mutter der Freundin zieht. Nach dem gleichen Rezept funktioniert die Barbarian Queen -Serie. Barbarian Queen II ( Barbarian Queen II ; 1988, Regie: Jo Finley) zeigt, wie die Heldin sich gegen eine finstere Usurpatorin zur Wehr setzen muss, strukturiert sich indes, wie die meisten Filme des Subgenres, als eine durch einen Handlungsfaden eher schlecht als recht zusammengehaltene Abfolge von «Nummern», den immergleichen Szenen, auf die eine Filmart hinaus will wie ein Western auf den Showdown und eine Musical auf die Gesangsnummer.
    Am Ende des Jahrzehntes behandelte der Amazonen-Film vor allem Kastrations- und Verlustängste; manchmal indes war sich das Genre dieser Impulse so bewusst, dass es nicht umhin konnte, sich auch wieder darüber lustig zu machen. Erzählzeiten und -stile fielen dabei gehörig durcheinander. Alex Sessa erzählt in Stormquest ( Stormquest ; 1987) gleich von zwei Amazonenreichen. Bei den Kimbierinnen sind Männer überhaupt nicht geduldet, im Reich von Ishtan sind sie immerhin als Arbeitssklaven zugelassen. Als einigen Männern aus Ishtan die Flucht gelingt und die auch noch drei zum Tode verurteilte Kimbierinnen retten, steht der finalen Revolte gegen die maßlose Weiberherrschaft nichts mehr im Weg. Man Eaters ( Die Männerfresser ; 1987, Regie: Daniel Colas) ist eine einigermaßen geschmacklose Komödie um zwei Anthropologen, die auf einer einsamen Insel eine Gruppe von Kannibalinnen treffen, denen einer von ihnen auch gleich zum Opfer fällt. Die drei Damen waren ursprünglich ganz zivilisiert, aber unter dem Einfluss einer Göttinnen-Statue sind sie zu blutrünstigen Menschenfresserinnen geworden. Der Held wird von ihnen wie ein Haustier gehalten; bevor er verspeist werden soll, soll er auch arbeiten. Selbst ein Fluchtversuch mit zwei Sportfliegern bringt noch nicht die ersehnte Freiheit. In America 3.000 ( Amerika 3.000 ; 1985, Regie: David Engelbach) haben Amazonen, die «Thunderwomen», in den Wüsten von Colorado die Herrschaft angetreten und die Männer, die «Plugotz», zu Sklaven gemacht. Zwei der Sklaven gelingt die Flucht in eine verbotene, radioaktiv verseuchte Zone, wo sie Überbleibsel der Zivilisation finden. Sie lernen anhand von Büchern die Technologie des vergangenen Jahrtausends zu handhaben. Korvis trifft die neue Anführerin der Amazonen, und die beiden verlieben sich ineinander, aber ihre böse Schwester macht alle Friedensabsichten zunichte. So müssen die Männer ihre Geschlechtsgenossen schließlich zur Revolte gegen die Weiberherrschaft führen. In Phoenix the Warrior ( Phoenix the Warrior ; 1987, Regie: Robert Hayes) geht es wieder einmal um die Welt nach der Atomkatastrophe; diesmal hat das Desaster

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