Filmwissen
eigentümliche Uhr entdeckt, für die sich auch der Anwalt Powell (Iain Glen) auffallend interessiert. Der nämlich gehört einem Geheimbund an, der nach den üblichen Artefakten für die übliche unerschöpfliche Macht sucht.
Lara Croft Tomb Raider. The Cradle of Life ( Lara Croft Tomb Raider. Die Wiege des Lebens ; 2003, Regie: Jan de Bont) beginnt mit der Entdeckung einer geheimnisvollen Glaskugel im «Luna Tempel», als auch schon die Gangster auftauchen und das archäologische Fundstück rauben. Nur Lara kann ihrem Anschlag entkommen, und zuhause in London findet sie heraus, dass die Kugel in Wahrheit eine Karte ist, die den Weg zur «Büchse der Pandora» weisen soll, mit der man die Welt mit Tod und Krankheit überziehen kann. Hinter dem Ding ist auch der bösartige Nobelpreisträger Reiss (Ciarán Hinds) her, so dass immer irgendwas los ist und im Zweifelsfall Lara Croft auf sportive Art Männer nass machen kann.
Eine japanisch-chinesische Koproduktion benutzte die Formel ohne sie, wie in anderen Genres erfolgreich erprobt, besonders einfallsreich weiter zu entwickeln: Gik Dei Wong Ling ( Undiscovered Tomb ; 2002, Regie: Douglas Kung) hat als archäologischen McGuffin eine alte Steintafel, die das ewige Leben verleihen soll, und als Grabjäger zwei Diebinnen, Giorgia (Marsha Yuan) und Mandy (Koinuma Miyuki), die im Auftrag einer Archäologin im indonesischen Urwald auf einen Geheimkult, auf Riesenschlangen und auf ein Heer von Terrakotta-Kriegern stoßen. Begleitet werden sie von einem einheimischen Führer und einem reisenden Abenteurer.
Dass mit Lara Croft ein weibliches Rollenmodell und zugleich das digitale Wunderwesen ins Genre Einzug gehalten hatte, also eine Fortsetzung und ein Widerspruch zu Indiana Jones , blieb auch im B-Sektor der europäischen Produktionen nicht ohne Folgen. Akte Golgatha (2010, Regie: Zoltan Spirandelli) entwickelt eher kleinformatig sein Archäologie-Abenteuer um Felicia Schlesinger (Katharina Schüttler), die, wie so viele Archäologen-Töchter vor ihr, den geheimnisvollen Tod des Vaters aufklären will. Professor Schlesinger (Gerd Silberbauer) starb immerhin eines nicht alltäglichen Todes nach einer Lebertransplantation – das Spenderorgan war vergiftet. Zusammen mit dem verantwortlichen Chirurgen Dr. Gropius (Marco Girnth) kommt sie schließlich auf die Spur eines Fundes im «Heiligen Land», den Felicias Vater gegen eine geheime kirchliche Organisation verteidigte, was nun noch den letzten Fan des Genres doch allzu sehr an den Da Vinci Code erinnerte.
Dieser Bestseller von Dan Brown hatte nämlich mehr oder weniger gekonnt die Abenteuerphantasie an die Verschwörungsphantasie gekoppelt und ausgehend von einem eher zweifelhaften «Sachbuch» von weltweit operierenden kirchlichen Geheimorganisationen erzählt, die ein gar fürchterliches, im berühmten Bild von Leonardo verborgenes, theologisches Geheimnis vor der Neugier der Gläubigen bewahren will und dabei vor kaum einer Schandtat zurückschreckt. Die Verfilmung von The Da Vinci Code ( Da Vinci Code – Sakrileg ; 2006, Regie: Ron Howard) erzählt die Bestseller-Geschichte von Dan Brown eher pflichtgetreu, wenn auch mit einigem Gespür für mysteriöse Stimmungen nach: Nachdem der Direktor des Pariser Louvre ermordet wurde und verschlüsselte Hinweise auf die Täter hinterlassen konnte, macht sich der amerikanische Wissenschaftler Robert Langdon (Tom Hanks) an die Recherche. Doch Capitaine Fache (Jean Reno) hält ihn selbst für den Hauptverdächtigen, nur seine junge Kollegin Sophie (Audrey Tautou), die als Dekodierungsexpertin arbeitet und nebenbei Enkelin des Opfers ist, glaubt an Langdons Unschuld und hilft ihm bei der Suche nach der Verschwörung, durch die, die Grundfesten des katholischen Glaubens in Gefahr sind.
Für eine kurze Zeit schienen Verschwörungsthriller mit biblischem Hintergrund die Schatzsucher-Filme in der Publikumsgunst zu beerben, boten sie doch Gelegenheit den Abenteuer-Thrill mit dem zu verbinden, was die Wissenschaft die «leichte Transzendenz» nennt, religiöse Mythen im Popcorn-Format. Der Bibelcode (2008, Regie: Christoph Schrewe) erzählt von der Ex-Polizistin Johanna (Cosma Shiva Hagen), die den Tod ihres Vaters, eines renommierten Bibelforschers, miterleben muss. Sie ermittelt in eigener Sache zusammen mit dem Assistenten ihres erschossenen Vaters, Simon (Olivier Sitruk), und gelangt an einen geheimen Orden von «Sternenjüngern», die in der Bibel einen Code für die Vorhersage der
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