Filmwissen
Reichen Wei und Liang, bei der beider Armeen fast vollkommen vernichtet werden. Nur der alternde Soldat de Liang-Seite, der Bauer mit dem Namen «Big Soldier» (Jackie Chan), und ein junger General der Wei (Wang Lee-hom) überleben und müssen nach und nach ihre Feindschaft überwinden, um weiter zu leben: Der General wird von einem Mörderkommando der eigenen Leute gejagt und der alte Soldat versucht den General als Geisel zu nehmen, um sich mit dem erpressten Lösegeld vom Kriegsdienst freizukaufen. Die Botschaften des Films sind so schlicht wie seine Machart: Volk und Herrscher sollen sich nicht zu weit voneinander entfernen und der Krieg wird immer von den «kleinen Leuten» bezahlt.
Wie in China so changierte das Genre auch in der offeneren koreanischen Kinematografie zwischen den Anforderungen des internationalen Popcorn-Kinos und einer heroisch-nationalistischen Implikation. Die naiven Märchen-Abenteuer waren noch am ehesten geeignet, den internationalen DVD-Markt zu erobern. Bichunmoo ( Das Geheimnis des Meisters ; 2000, Regie: Kim Young-jun) erzählt (ein Debütfilm nach einer koreanischen Comicserie aus den achtziger Jahren) eine Geschichte aus dem 14 Jahrhundert: Der junge Jinha (Shin Hyeon-jun), Sohn einer Schwertkämpfer-Dynastie, will die Ermordung seiner Eltern rächen und seine Jugendliebe wiederfinden, die Tochter eines mongolischen Fürsten, was eine endlose Reise durch die Grenzgebiete der Reiche zur Folge hat.
In Danjeogbiyeonsu ( The Legend of Gingko ; 2000, Regie: Park Je-hyeon) geht es um den Kampf zweier Völker unter dem Heiligen Berg. Indem es gelingt, «das Schwert der Rache» zu schmieden, scheint der Kampf entschieden. Aber der letzte Akt zur Fertigstellung des Schwertes steht noch bevor, es muss mit dem Blut der eigenen Königstochter zum Endschliff gebracht werden. Shing ge jeon ( The Divine Weapon ; 2008, Regie: Kim Yu-jin) geht explizit auf die Anexionspolitik ein: Im China des 15. Jahrhunderts, in der Ming-Dynastie, wollen deren Herrscher das benachbarte Korea unterwerfen, doch Koreas König Sejong (Ahn Sung-kee) setzt alles daran, sein Land zu verteidigen und die größte Hoffnung ist eine Wunderwaffe. Noch ein Jahrhundert zuvor, aber im Schatten des selben nationalen Traumas steht Ssang-hwa-jeom ( Blood & Flowers – Der Wächter des Königs ; 2008, Regie: Yu Ha), die Legende aus dem Königreich Goryeo, des späteren Korea, dessen Herrscher (Ju Jin-mo) um jeden Preis einen Thronfolger braucht, weil sonst das Land an China fällt. Aber es ist allen nur zu bekannt, dass dieser König nur seinen Leibwächter Hong (Jo In-seong) liebt, und das muss schließlich zur Katastrophe führen. In seiner Not wendet er sich an einen Freund, der seine ehelichen Pflichten übernehmen soll. Doch der verliebt sich dabei wirklich in die Prinzessin.
Wie die territoriale Freiheit so muss auch das Recht auf einen eigenen Weg zur Modernisierung – «abenteuerlich» – erobert werden. Bool-kkott-cheo-reom na-bi-cheo-reom ( The Sword with No Name ; 2009, Regie: Kim Yong-gyun) spielt im 19. Jahrhundert und erzählt die bittere Liebesgeschichte zwischen dem Kämpfer Moo-myong und der schönen Aristokratin Ja-young, die dem König versprochen ist. Nachdem sie Königin geworden ist, verärgert sie den Hof mit ihren modernen Ansichten. Attentäter werden auf sie angesetzt; Moo-myong, nun Offizier der Elitetruppe, muss ihr Leben retten und sie schließlich in die letzte große Verschwörung begleiten. (Tatsächlich gab es die weltoffene Königin wirklich.) Viel Pathos mischt sich da mit farbenprächtigen Kostümen und Bauten.
Zurück ins mittelalterliche Korea der Chosun-Dynastie führt Hyeongsa ( Duelist ; 2005, Regie: Lee Myung-se). Die Polizistin Namsoon wird zusammen mit ihrem Mentor Ahn in den Kampf gegen eine Geldfälscherin geschickt. (Denn auch schon damals konnte man ein Land nicht nur mit Armeen sondern auch mit fiskalischen Mitteln zerstören.) Dann verliebt sie sich in einen Schwertkämpfer, ohne zu wissen, dass er der Leibwächter eines verbrecherischen Bandenführers ist.
Ein nicht unerheblicher Anteil des Genres in den asiatischen Kinematografien wurde in internationaler Koproduktion für den offensichtlich unstillbaren Hunger des Publikums nach historischem Prunk und Schwert- und Martial Arts-Action geschaffen. Wie etwa Muyeong geom ( Shadowless Sword ; 2005, Regie: Kim Young-jun), der in Zusammenarbeit südkoreanischer und amerikanischer Produktionsfirmen entstand. Erzählt wird hier
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