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Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Titel: Final Cut - Etzold, V: Final Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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später wieder verschwanden.
    Sie spulte noch einmal zurück, schaute sich die Sequenz noch einmal langsam an. Dann noch einmal. Und noch einmal.
    Dann hatte sie alles erkannt.
    Jasmin Peters 13
    Sie schenkte sich ein letztes Glas Whisky ein und griff zum Telefon. Die Nachtschicht der Spurensuche vom LKA.
    »Hört mal«, sagte sie, »ihr seid doch an dem Fall Jasmin dran, der Mord auf der CD ... ja, richtig. Ich weiß, ihr könnt nicht zaubern, aber in dem Video ist der vollständige Name des Opfers versteckt, Jasmin Peters. Und dazu noch die Zahl dreizehn ... ja, keine Ahnung, was das bedeutet, mit Sicherheit Unglück, aber vielleicht hilft euch die Information. Also, Jasmin Peters dreizehn. Sagt mir sofort Bescheid, wenn ihr irgendwas findet. Danke. Gute Nacht.«
    Es war 2.30 Uhr.
    Clara legte auf, trank den Whisky aus und klappte mit einem Gefühl der Befriedigung den Laptop zu, während der vierte Whisky an diesem Abend ihre Kehle in eine Straße aus Lava verwandelte.
    Dann fiel sie aufs Bett und schlief binnen Sekunden ein.

22.
    Das Klingeln ihres Handys weckte Clara aus tiefem, traumlosem Schlaf. Sie nahm das Gespräch an, wobei sie blinzelnd auf die Uhr schaute. 5.10 Uhr.
    »Hallo«, sagte sie mit schleppender Stimme.
    »Winterfeld«, erklang es am anderen Ende.
    Sofort war Clara hellwach. »Was gibt’s?«
    »Die Spurensuche sagte, Sie wollten unbedingt als Erste erfahren, wenn die was haben.« Eine kurze Pause, die er wahrscheinlich dazu nutzte, sich wieder mal durch die Haare zu fahren. »Nun, die haben was.«
    Clara setzte sich aufs Bett und schaltete die Nachttischlampe an.
    »Und was?«
    »Der Name Jasmin Peters und Ihre Dreizehn«, sagte Winterfeld. »Falls alles so ist, wie es scheint, war es ein Volltreffer.«
    »Geht es ein bisschen konkreter?«, fragte Clara. Wieder der weise Lehrmeister, der es spannend machen muss. Sie stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch im Wohnzimmer, steckte den Bluetooth-Ohrhörer ins Ohr und schob das Laptop und die Mappe mit den Fallunterlagen in ihre Tasche.
    »Das Labor hat das Blut auf dem Umschlag analysiert und die Blutgruppe A RH positiv mit dem Namen Jasmin Peters abgeglichen. Es gibt diverse Jasmin Peters, die vor ein paar Jahren Blut gespendet haben. DNA-Check läuft, aber vielleicht sind wir so schneller.«
    Clara kannte den Vorgang. Bei jeder Blutentnahme, die in einem Krankenhaus gemacht wurde, wurden in einer sogenannten Kreuzreaktion die Antikörper getestet, um die Blutgruppe festzustellen. Gleichzeitig wurde der DNA-Code ermittelt und dokumentiert. Da die Zahl der Blutgruppen verschwindend klein war im Vergleich zur Anzahl der DNA-Codes, war die Identifizierung über die Blutgruppen die schnellere Methode – allerdings war sie auch ungenauer. Doch Winterfeld schien es eilig zu haben. Er sprach weiter.
    »Mithilfe der Daten vom Einwohnermeldeamt und den Klinik-Ergebnissen wurden mehrere in Berlin wohnhafte Personen mit dem Namen Jasmin Peters und der Blutgruppe A RH positiv ermittelt.«
    »Und?« Clara ging mit dem Ohrhörer in die Küche, stellte den Wasserkocher an und schüttete Cappuccino-Pulver in einen Becher.
    »Es gibt in Berlin einige Dutzend gemeldete Jasmin Peters mit dieser Blutgruppe.«
    »Aber?«
    »Aber es gibt nur eine mit der Hausnummer dreizehn.«
    »Und wer ist das?« Clara blickte blinzelnd nach draußen in das schmutzig graue Dämmerlicht des Herbstmorgens. Regen prasselte gegen die Scheiben.
    »Jasmin Peters, Sonnenallee dreizehn in Neukölln«, sagte Winterfeld. »Das MEK ist schon abmarschbereit, wir wollen sofort los. Am besten, Sie fahren mit dem Polizeischutz direkt hin. Wann können Sie unten sein?«
    Clara schaute auf die Uhr, vergaß Wasserkocher, Cappuccino und die Zeit im Bad, die ja bei Frauen angeblich immer so lange dauert.
    »Zehn Minuten.«
    »Gut. Sagen Sie den Kollegen, sie sollen mit Blaulicht fahren. Wir sehen uns in fünfzehn Minuten.«

23.
    Es war 5.40 Uhr. Der Regen war dicht und ging in der grauschwarzen Morgendämmerung dieses Herbsttages wie eine Wand auf die von faulig gelben Straßenlaternen beleuchtete Sonnenallee nieder. Zwei Polizeifahrzeuge, zwei Rettungswagen sowie Einsatzwagen des Mobilen Einsatzkommandos standen bereits vor der Hausfassade, als der Wagen, in dem Clara saß, vor Nummer 13 hielt. Clara stieg aus und sah im selben Moment den schwarzen Mercedes herangejagt kommen, der mit kreischenden Reifen bremste. Kriminaldirektor Winterfeld stieg aus, blickte missmutig in den bleigrauen Regenhimmel

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