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Fine, die kleine Blumenelfe

Fine, die kleine Blumenelfe

Titel: Fine, die kleine Blumenelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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Alfred seufzte. Als er sich mit Cilli über Fine unterhielt, bat er sie um einen Gefallen: Sie sollte bitte Milla zu ihm schicken, wenn es möglich wäre. Cilli ahnte nichts und tat Alfred gerne den Gefallen. Was die beiden dann später besprachen, konnte Cilli nicht hören. Jedenfalls sah sie, dass Milla einen von Alfreds Äpfeln auswählte und in ein hübsches Tuch gewickelt mit sich nahm.
    Einen Tag später, als die Elfen zu ihrer Arbeit erwachten, war Alfred ganz grau und trocken. Seine Seele hatte sich bereits auf die Reise gemacht, um einen anderen Platz zu finden. Die Elfen weinten und die Menschen, denen der Garten gehörte, waren entsetzt, als sie den Baum so stehen sahen. Sie ließen auf der Stelle eine Gartenbaufirma kommen, die Alfred ausgraben und mitnehmen musste. An der Stelle, wo Alfred gestanden hatte, würden sie vielleicht im Frühjahr etwas anderes pflanzen.
    Milla war mit dem Apfel davongeflogen und hatte vorsichtig die Kerne entfernt. Sie waren die Samen, die einen neuen Alfred wachsen ließen. Sie verstaute die Kerne vorsichtig in einem Seidenbeutelchen, in das sie noch geheime Zutaten gab, damit die Kerne nicht verfaulten. Dann hinterlegte sie das Beutelchen für später. Sie war selbst traurig, aber Alfred war ja eigentlich nur weggegangen. Er würde woanders wieder wachsen. Sie war sich sicher. Sie war immerhin die Wahrsagerin der Königin. Trotzdem sah sie schon vor ihrem geistigen Auge, wie schlimm es wohl für Fine würde, wenn sie zurückkam. Fine bräuchte auf jeden Fall ihre beste Freundin Cilli, um den Schreck zu überstehen. Milla ließ Cilli sofort zu sich rufen und erklärte ihr einige Dinge, die vorerst noch geheim waren. Außerdem vergewisserte sich Milla, dass Cilli, die etwas bodenständiger war als Fine, auch die Vorgänge vom Verwelken und Neuwachsen verstanden hatte. Wenn Cilli Fine trösten wollte, musste sie schließlich selbst auch wissen, dass niemand wirklich sterben musste. Cilli hatte aufmerksam zugehört. Ja, sie hatte alles verstanden. Sie kannte die Geschichte von Gloria. Und sie wusste auch, dass Pflanzen Samen hatten, die woanders neue Pflanzen wachsen lassen würden. Das waren dann die Kinder der Pflanzen. Und dass die Seelen der verwelkten Pflanzen an neuen Plätzen und in neuen Pflanzen wieder wuchsen. Ja. Sie würde für Fine da sein. Das war schließlich die wichtigste Aufgabe einer besten Freundin.

Kapitel 3
    Fine kehrt heim
     
    Jetzt, wo der Leser weiß, was passiert ist, können wir wieder an der Stelle weitererzählen, wo sich Iris mit Fine unterhält. Jetzt versteht der Leser auch, warum Iris auf keinen Fall in der jetzigen Situation etwas zu Fine sagen konnte. Für Iris als erwachsene Elfe, sie war schon einige hundert Jahre alt, waren es normale Abläufe der Natur. Aber für die junge Fine, die noch keine Hundert war, war alles noch furchtbar. Fine war auch eine sonderbar mitfühlende junge Elfe. Eigentlich zu weich. Aber sie war im Sternzeichen der Fische geboren mit einer ganz seltenen Konstellation, die sie besonders sensibel und mitfühlend machte. Iris kannte sich mit der Astrologie nicht so genau aus. Sie wusste nur, dass sie selbst ein Löwe war und die Dinge gewöhnlich etwas anders anpackte. So gesehen waren Fische eigentlich verweichlicht.
    Alle diese Gedanken waren Iris nun durch den Kopf gegangen und jetzt war guter Rat teuer. Schließlich sagte sie nach einer langen Pause. »Fine, ich weiß leider auch nicht, was wir jetzt machen sollen. Aber du kannst dich doch auf keinen Fall hier verstecken. Wie lange willst du so leben? Und wir können das vor unserer Königin und deiner auch nicht geheim halten. Du bist vor deiner Ausbildung davongelaufen und musst darüber mit Königin Olivia sprechen. Und bestimmt willst du nicht mitten in der Nacht meine Kräuterelfen wecken, damit alle mitbekommen, was du angestellt hast, oder? Soll sich das etwa sofort herumsprechen? Dann würde Königin Olivia es von jemand anderem erfahren. Und du musst das unbedingt mit ihr selbst besprechen. Am besten warten wir noch bis zur Morgendämmerung und ich begleite dich dann zu deiner Königin. Einverstanden?« Iris hatte diesen Vorschlag gemacht, damit Fine nicht auf die Idee kam, nach Pummel sehen zu wollen. Und wenn Fine zu Hause war, konnten ihr die anderen Elfen die Sache mit Alfred erklären. Iris selbst brachte das nicht übers Herz.
    So wartete Iris mit Fine im Arm neben der grünen Gießkanne auf die Morgendämmerung. Als die Sonne vorsichtig über dem

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