Fine, die kleine Blumenelfe
gespannt. Es war aber ganz klar, dass Cilli sie auf jeden Fall begleitete. Als beste Freundin war das gar keine Frage.
Endlich kam dann doch der Hochzeitstag. Es war nicht so wie bei einer Menschenhochzeit. Die Elfen machten einfach eine große Party und verkündeten vor allen Anwesenden, dass sie sich liebten und für den Rest ihres Lebens zusammenbleiben wollten. Fine und Pummel warteten im Garten, umgeben von den Helfern aus dem Steingarten. Diese würden später wieder nach Hause müssen, aber natürlich wollten sie nicht das Fest verpassen.
Sie hatten unter dem Zwetschgenbaum alle Lebensmittel aufgebaut, die für eine Hochzeit unerlässlich waren. Es war beinahe mehr zu essen da als beim Großen Fest. Und es waren Bänkchen und Tischchen aufgestellt. Alles war mit Herbstlaub dekoriert und mit glitzerndem Sternenstaub und Mondstaub. Der Baum war von den besten Spinnen mit ausgefallenen gemusterten Spinnweben dekoriert worden. Dabei hatten sie sich beinahe selbst übertroffen. Sie hatte sogar ein großes Herz eingewebt. Die Gäste waren mit ihren besten Gewändern hübsch herausgeputzt. Es gab eine Musikkapelle und Marmel, der Hofnarr, würde eine seiner berühmten Geschichten erzählen. Die Trollpolizisten waren ebenfalls gekommen und Manni hatte extra die Kobold-Kamera dabei, um ein Hochzeitsfoto zu machen. Es würde natürlich nichts werden, aber man ließ es ihn wie immer versuchen.
Es war eine sehr anstrengende Zeit für die Naturgeschöpfe gewesen. Sie mussten gleichzeitig umziehen und die Hochzeit vorbereiten. Dafür war am Hochzeitstag auch klar, wer außer Cilli auf jeden Fall bei Fine bliebe: Iris, Fluse, Else, Yak und Visel, Tommy und seine Familie, Seppi mit seiner Familie, die Marienkäferchen aus Sylvias Familie und die vier Regenwürmer, die Fine bei Doktor Möck so liebevoll behandelt hatte. Sie wollten noch einige Kumpels mitbringen, denn es gab viel Erde zu lockern in einem neuen Garten. Als große Überraschung hatte Doktor Möck angekündigt, dass er seine Praxis gerne zu Fine verlegen würde. Der Assistenzarzt, den er zur Vertretung hergebeten hatte, wollte unbedingt die Praxis von Doktor Möck übernehmen, um aus dem lauten Gaggenwald wegzukommen. Also würde Doktor Möck mit Carmen, der Heilelfe, auch bei Fine einziehen. Da die Verwandtschaft von Zwergen und Trollen ziemlich groß ist und Tommy und Seppi ja Vettern waren, würden mindestens zwanzig Zwerge und zwanzig Trolle im Garten sein. Viele weitere freiwillige Elfen kämen außerdem noch dazu. Es wollten sich eigentlich so viele melden, dass beinahe die Gärten und der Wald leer gewesen wären. Hier hatten die betroffenen Elfenköniginnen hart durchgreifen müssen.
Fine strahlte das ganze Fest über. Sie war wunderschön angezogen in einem silbernen Hochzeitskleid mit langem Schleier. Natürlich trug sie den Lavendelquarzanhänger und auch ein hübsches Diadem aus den Gnomi-Werken. Das fand Gerri, der Gnom, ungemein werbewirksam und war ganz froh über seine gute Idee mit den Geschenken. Pummel war ebenfalls in einen silbrigen Anzug gehüllt und hatte insgeheim die Haarkur von Yak und Visel ausprobiert. So hatte er heute ungemein glänzendes und duftendes Haar. Fine und Pummel sprachen ihren Hochzeitsschwur laut und deutlich und alle standen auf und klatschten Beifall. Als geheime Überraschung für alle standen dann plötzlich auch Else und Fluse mit Yak und Visel an der Hand. Sie verkündeten, dass sie heute auch heiraten wollten. Fine flatterte sofort von ihrem Ehrenplatz auf und drückte und herzte ihre Freundinnen. Was für ein schönes Geschenk! Alle hatten am selben Tag ihre Hochzeit. Wie wundervoll! Auch diese vier Elfen legten also ihren Hochzeitsschwur ab. Die Gäste klatschten und pfiffen und konnten sich kaum auf den Stühlen halten. So viele Überraschungen auf einmal konnte man ja kaum aushalten. Davon würde man noch lange berichten!
Doch Milla hatte auch noch eine Überraschung für Fine. »Fine«, sagte Milla. »Heute waren alle deine Freunde hier.«
»Ja, außer Alfred«, sagte Fine gleich.
»Nein«, sagte Milla. »Alfred war auch hier, du hast ihn nur nicht gesehen.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Fine.
Milla schmunzelte. Sie zog aus ihrer Tasche das kleine Säckchen mit den Apfelkernen und zeigte es Fine. »Das sind Apfelkerne von Alfreds letztem Apfel. Ich habe sie für dich gesammelt. Und einige habe ich bereits in die Erde gestreut. Sie sollten eigentlich gut wachsen. Oder zumindest aus einem Kern
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