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Fine, die kleine Blumenelfe

Fine, die kleine Blumenelfe

Titel: Fine, die kleine Blumenelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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hohen Baumwipfel und flog erst weiter, als keine Spuren von Tränen und geröteten Augen mehr zu sehen waren. Was allerdings eine Weile dauerte, muss man sagen. Etwas frischer flog sie dann erst nach Mitternacht weiter.
    Als sie schon beinahe am Gewächshaus angelangt war, musste sie sich Gedanken machen, wie sie hineinkommen sollte. Da entdeckte sie von oben her, dass zwei Gestalten an einer Gießkanne unter dem Wasserhahn lehnten. Elfen. Entzückt flog sie im Steilflug nach unten – und erschreckte Visel und Yak beinahe zu Tode. Sie waren beide sehr eitel und hatten sich in der Dunkelheit heimlich nach draußen geschlichen, um eine neue Haarkur zu testen. Natürlich hatten sie nicht dabei entdeckt werden wollen. Fine musste laut losprusten, als sie die beiden erschreckten Elfen mit kräftiger Schlammhaube auf dem Kopf und einer Gurkenmaske im Gesicht so dasitzen sah. Die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Fine ließ sich neben die beiden auf den Boden plumpsen und lachte laut. Yak und Visel wussten gar nicht, was sie sagen sollten. Es war eine sehr peinliche Situation. Schließlich sagten sie wenigstens lahm: »Hallo, Fine.«
    »Was macht ihr denn hier?«, fragte Fine immer noch lachend. »Ihr seht ja zum Fürchten aus!«
    »Na ja«, sagte Yak schließlich. »Wir testen nur eine neue Kräuter-Schlammpackung für glänzende Haare. Wenn es etwas taugt, wollen wir es Else und Fluse schenken.« Visel nickte bekräftigend und kleine Schlammspritzer lösten sich von seinem Haar. »Aber wie kommst du denn hierher und dann noch mitten in der Nacht?«, fragte Visel schließlich.
    Fine druckste herum und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Ja, das wüsste ich auch gerne «, sagte plötzlich eine Stimme hinter den dreien. Es war Iris, die Chefin der Kräuterelfen, die von dem Gelächter geweckt worden war. Sie kannte auch den heimlichen Ausgang der Elfen, nämlich ein kleines Loch im Glas, das ein Mensch versehentlich gemacht hatte. Da es so klein war und außerdem noch auf dem Boden des Gewächshauses, war es gar nicht aufgefallen. So hatte man es auch nicht repariert. Und das war ein Glück für die Elfen. Sie wären sonst darauf angewiesen, dass sie nur aus dem Gewächshaus kamen, wenn ein Mensch die Türen öffnete oder die Glasfenster einen Spalt offen stehen ließ.
    Jedenfalls hatte Iris sich sofort auf den Weg gemacht, um nach dem Rechten zu sehen. Müde Elfen leisteten am nächsten Tag schlampige Arbeit. Das konnte sie natürlich nicht durchgehen lassen. Besonders morgen, wo Dr. Möck wieder dringend Kräuter abholen wollte.
    Als Iris die erschrockenen Gesichter von Yak und Visel sah, musste sie auch lachen. »Was ist das denn für eine Maskerade? Bitte wascht euch das Zeug aus dem Gesicht. Also wirklich!« Dann wendete sich Fine zu.
    Fine war vor Panik ganz bleich geworden. Sie wollte sich eigentlich bei ihren Freunden verstecken. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass Iris sie sofort entdeckte. Sie versuchte ein paar Mal stotternd etwas zu erklären, wusste aber nicht, was sie hätte sagen sollen. Schon füllten kleine silbrige Tränen ihre Augen. Iris ließ sich neben Fine auf den Boden nieder und setzte sich zu ihr neben die Gießkanne. Yak und Visel waren froh, dass sie sich aus dem Staub machen konnten, und gingen sich die Gesichter und die Haare waschen.
    »Jetzt erzähl mir mal, was passiert ist«, sagte Iris behutsam. Sie konnte sich schon denken, dass Fine nicht grundlos hier aufgetaucht war. Und es musste etwas sehr Ernstes sein. Also legte sie ihren Arm um Fine und drückte sie sanft. Fine versuchte, so zusammenhängend wie möglich alles zu erzählen, was ihr im Wald passiert war. Ihre Geschichte unterbrach sie nur gelegentlich durch ein kleines Schluchzen. Oder wenn sie sich kurz mit dem Ärmel die Tränchen aus dem Gesicht wischen musste. Iris hörte sehr geduldig zu und erfuhr alles, was sich zugetragen hatte, seit Fine das Gewächshaus verlassen hatte.
    »Was soll ich denn jetzt bloß machen?«, fragte Fine total verzweifelt. »Ich hatte mich so auf den Wald gefreut und alles ist dort so grausam. Meine Freunde müssen sterben oder essen sich gegenseitig – oder man setzt sie mir als Suppe vor. Das geht doch nicht! Ich will nicht mehr Botschafterin sein. Ich will nach Hause zu meinen Gänseblümchen und zu Cilli und Alfred. Aber ich schäme mich so. Was wird die Königin nur sagen? Was wird sie nur mit mir machen? Außerdem habe ich – und das sage ich nur zu dir, Iris - mich in Pummel

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