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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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warf Riittaa Kuurma einen Blick zu wie einer Mitverschwörerin und wandte sich dann Wrede zu. »So, dann erzähle jetzt mal, was du von Eeva Hallamaa weißt. Fang aber mit der Wohnung an, was wurde dort gefunden?«
    »Es ist besser, wenn ich erst über die Hallamaa rede, die ist nämlich ein ganz spezieller Fall, wie man ihn nur höchst selten antrifft«, entgegnete Wrede. Das Führungsduo schaute sich an, und man sah förmlich, wie die Funken stoben.
    »Sie ist ein ganz normaler Mensch«, sagte Ratamo zu Eevas Verteidigung.
    Der Schotte trat an den Flipchart, schob einen Daumen in die Achselöffnung seines Westovers und schwenkte mit der anderen Hand seine Unterlagen. »Hallamaa wurde 1973 in Tampere geboren und scheint sich in ihrer Jugend nur mit dem Lernen und dem Studium beschäftigt zu haben. Insbesondere mit dem Mathematikstudium, auch im Ausland. Zuletzt um die Jahrtausendwende in den USA, in Massach … – in der MIT-Universität. Sie ist eine Art mathematisches Genie … oder zumindest ein Gedächtnismonster.« Wrede starrte auf seine Unterlagen. »Wie soll man das jetzt am besten wiedergeben? Hallamaa hat etliche Male an den Gedächtnis-Weltmeisterschaften – den World Memory Championships – teilgenommen. Einen Wettbewerb scheint sie sogar gewonnen zu haben. Den Schnelligkeitswettbewerb im Multiplizieren von zwei achtstelligen Zahlen.« Der Schotte schien selbst zu bezweifeln, was er da vorlas.
    Die SUPO-Mitarbeiter schauten verdutzt drein. »Ein Multiplikationswettbewerb? Erkläre das mal etwas«, sagte Riitta Kuurma in schroffem Ton.
    »Die beiden Zahlen werden den Wettbewerbsteilnehmern gleichzeitig gezeigt, sie müssen im Kopf miteinander multipliziert werden, ohne jegliche Hilfsmittel, und das Ergebnis wird auf einen Zettel geschrieben. Bei den Meisterschaften im letzten Jahr brauchte Hallamaa dafür sechsunddreißigeinhalb Sekunden.«
    Es wurde ganz still in dem Raum. Erst nach einer ganzen Weile lachte Riitta Kuurma schließlich. »Das ist ja unglaublich. Ein normaler Mensch braucht genauso lange, um zwei Zahlen mit nur zwei Ziffern zu multiplizieren. Zumindest bei schwierigen Zahlen«, fügte sie zu ihrer Entschuldigung hinzu.
    »Das hat aber jetzt nichts mit Kirilows Tod zu tun«, sagte Ulla Palosuo und starrte Wrede an. »Was wurde in HallamaasWohnung gefunden? Hat diese Rechenmaschine der Polizei die Wahrheit gesagt?«
    Es sah so aus, als wäre das Rot der Haare des Schotten in sein Gesicht geströmt. Er würdigte Palosuo keines Blickes, sondern wandte sich an Ratamo. »Nach ihrer Rückkehr aus den USA im Sommer 2001 begann Hallamaa ihre Dissertation zu schreiben, die übrigens immer noch nicht fertig ist. Und dann ist etwas passiert: Die Frau geriet in den Teufelskreis der Drogen und musste letztlich in den Entzug und zur Reha … Hallamaa litt unter schweren Wahnvorstellungen, die Diagnose lautete: Amphetaminpsychose.«
    Ratamo öffnete eine Flasche Mineralwasser, sein Blick kreuzte sich mit dem Riittas, und beide wandten blitzschnell den Kopf ab.
    »Wenn die Hallamaa nun erneut schwach geworden ist … Vielleicht nimmt sie wieder Speed und hat Wahnvorstellungen«, schlug Riitta Kuurma vor.
    »Ganz bestimmt nicht. Eeva ist seit über einem Jahr sauber. Sie geht ganz normal arbeiten und führt mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter ein ganz normales Leben«, entgegnete Ratamo, er verteidigte seine Freundin hitziger als beabsichtigt.
    Ulla Palosuo sprang vom Stuhl auf, so dass ihre Haartracht ins Wanken geriet. »Und was wurde nun in Hallamaas Wohnung gefunden?«
    Wrede lächelte überheblich. »Bisher noch nichts. Die Männer von der Kriminaltechnik untersuchen die Wohnung noch, aber sicher ist schon jetzt, dass Kirilow dort nicht misshandelt und erschossen wurde. Die Untersuchung Hallamaas auf Schmauchspuren könnte verraten, ob die Frau den Russen in Hernesaari erschossen hat. Und im Kriminallabor vergleicht man die Hallamaa entnommenen Proben mit den Fingerabdrücken, den Blut- und Sekretproben, Fasern, Haaren und Schuhspuren am Fundort vonKirilows Leiche. Na, du kennst das ja«, sagte Wrede, dabei schaute er Ulla Palosuo an und war überzeugt, dass die von den kriminaltechnischen Untersuchungen nicht das Geringste verstand.
    »Woher weiß Hallamaa dann von Kirilow? Und von Arbamows Heroinhandel?«, fragte Riitta Kuurma. »Vielleicht existiert dieser Türke wirklich.«
    »Es ist nutzlos, zu spekulieren. Warten wir auf das Verhörprotokoll der Kriminalpolizei, und bald können wir

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