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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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widersprechen.
    »Biiitte«, sagte er und klimperte mit den Augenlidern.
    »Lass das.«
    »Noch einen klitzekleinen Drink. Für unterwegs.«
    »Dann gehst du?«
    »Hand aufs Herz.« Mit großem Gestus fasste er sich an die Brust.

    »Also gut.« Ich machte mich auf den Weg in die Küche. »Wir trinken noch einen, und dann gehst du. Ohne Wenn und Aber.«
    »Ich werde unverzüglich die Kurve kratzen.«
    »Okay.«
    In der Küche füllte ich Eis in unsere Gläser. Eigentlich wollte ich nichts mehr trinken. Ich hatte schon jetzt mehr als genug intus und hegte die Befürchtung, dass ich mich nach einem weiteren Drink nicht mehr auf den Beinen halten könnte.
    Und diese Beine hatten heute noch etwas vor.
    Aber ich hatte keine Idee, wie ich das Aussehen eines hoochas imitieren könnte, deshalb mixte ich zwei echte. Mit den beiden Gläsern ging ich zurück ins Wohnzimmer.
    Kirkus klopfte neben sich auf das Sofa. »Setz dich hierher.«
    »Nein danke«, sagte ich.
    »Ich bin kein Aussätziger, alter Knabe.«
    »Ich weiß.«
    Ich blieb auf der anderen Seite des Tischs und stellte unsere Gläser ab.
    »Bitte.« Wieder klopfte er neben seinen Beinen auf das Sofa. »Mach dir keine Sorgen, ich werde dich nicht belästigen.«
    »Freut mich zu hören.« Ich nahm meinen Drink und setzte mich in den Sessel.
    Er grinste flüchtig. »Du hast Angst vor mir.«
    »Ich habe keine Angst vor dir.«
    »Dann setz dich neben mich.«

    »Mir gefällt’s hier gut.« Ich trank einen Schluck und stellte das Glas auf dem Beistelltisch ab.
    »Obwohl ich dich oft wegen verschiedener Aspekte deiner ziemlich bedauernswerten Persönlichkeit angegriffen habe«, sagte Kirkus, »hätte ich doch nie gedacht, dass du ein Homophober bist.«
    »Ein Homophober? Ist das so was Ähnliches wie ein Xylophoner?«
    »Ich finde das nicht lustig.«
    »Ich eigentlich auch nicht. Du beleidigst mich plötzlich.«
    »Wenn du dir den Schuh anziehst …«
    »Von einem Mann mit deiner Bildung hätte ich eine originellere Redewendung erwartet.«
    Er kicherte leise, schüttelte den Kopf und trank von seinem Drink. »Sitz doch, wo du willst«, sagte er.
    »Sehr großzügig.«
    Er rutschte tiefer ins Sofa und nahm noch einen Schluck. Dann sah er mich an und seufzte. »Eduardo, Eduardo.«
    »Rudolph, Rudolph.«
    »Was musst du nur von mir denken?«
    »Im Moment möchte ich nur, dass du gehst, damit ich mich ein bisschen aufs Ohr hauen kann.«
    »Ich bin auch ein wenig müde.« Er gähnte gekünstelt und schlug die Hand vor den Mund. »Und ich habe so einen langen Heimweg. Vielleicht sollte ich hier ein Nickerchen machen, ehe ich losgehe.«
    »Ja, klar.«
    »Wir schlafen beide .«

    »Genau.«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Mein Gott, Junge, wovor hast du Angst?«
    Es gab keine Antwort, die Kirkus nicht entweder beleidigen würde oder ihm Anlass böte, mich zu verspotten, deshalb zuckte ich nur die Achseln.
    »Du hast Angst, dass ich dich belästige, wenn du schläfst.«
    Bingo.
    »Das habe ich nicht gesagt«, entgegnete ich.
    »So etwas würde ich niemals tun.«
    »Wenn du es sagst.«
    Seine Augen funkelten plötzlich. »Sollen wir es ausprobieren?«
    »Nein.«
    Er lachte. »Feigling.«
    »Komm, hör auf.«
    »Nein«, sagte er stirnrunzelnd. »Du hörst auf. Denk doch nicht immer das Schlechteste von mir. Was habe ich denn je getan, dass du mich verdächtigst, ich würde dich im Schlaf belästigen?«
    »Da fällt mir im Moment nichts ein«, gab ich zu.
    »Und ich würde es auch nie tun.« Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. »Obwohl ich in Versuchung geraten könnte.«
    »Tja, ich werde dich vor der Versuchung bewahren. Trink aus, ja?«
    »Du bist ein harter Kerl, Eduardo.«
    »Ja.«

    »Natürlich liebe ich harte Kerle.« Mit diesen Worten hob er sein Glas, als prostete er mir zu, und trank den Rest seines hoocha de los muertos.
    Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie.
    »Jetzt kommt also der Rausschmiss, stimmt’s?«
    »So würde ich das nicht ausdrücken. Die Party ist einfach vorbei. Es ist Zeit, die Zelte abzubrechen und weiterzuziehen.«
    »Wie poetisch«, murmelte er.
    »Ich wusste, dass es dir gefällt.«
    Kirkus erhob sich mühsam vom Sofa, streckte sich und gähnte, kam dann zur Tür und blieb vor mir stehen. Er wippte ein paarmal auf den Fußballen. »War ein netter Abend«, sagte er schließlich.
    »Jau.«
    »Sag der schlafenden Schönheit, das Mahl war göttlich und ihre Cocktails fabelhaft.«
    »Ich sag’s ihr.«
    Er streckte mir die Hand entgegen, und ich

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