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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bei ihr war es noch kürzer als bei Holly.
    Sie hob die Arme, um die Haare aus dem Kragen zu ziehen, und der Saum glitt hinauf und entblößte ihren Unterleib. Als sie die Arme sinken ließ, rutschte auch das Nachthemd wieder nach unten.
    Lächelnd fragte sie: »Sehe ich annehmbar aus?«
    »Hervorragend.«
    »Es ist ein bisschen kurz.«

    »Wenn es dir nichts ausmacht, mich stört es nicht.«
    Sie grinste. »Ich könnte jetzt einen Drink gebrauchen. Und du?«
    »Unbedingt.«
    Dieses Mal ging sie voraus. Ich folgte ihr ins Wohnzimmer und hielt meinen Blick auf die sanften Kurven ihrer Hinterbacken gerichtet, die sich unter dem engen Nachthemd bewegten.
    Wir setzten uns nebeneinander aufs Sofa.
    Ich nahm die beiden Gläser und reichte ihr eines. Sie prostete mir zu. »Darauf, dass wir sicher, sauber und zusammen sind«, sagte sie.
    »Darauf trinke ich.«
    Wir tranken.
    »Mm, lecker«, sagte Eileen. »Du kannst spitzenmäßig Rum und Cola mixen.«
    Ich lachte. »Man kann es jedenfalls trinken.«
    Nach ein paar Schlucken stellte Eileen ihr Glas ab und nahm die Cracker. »Schlagen wir uns den Bauch voll.«
    Während sie die Schachtel öffnete, schälte ich den Verschluss von der Plastikflasche mit dem flüssigen Käse.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für einen Hunger habe«, sagte sie.
    »Wir hatten eine bewegte Nacht.«
    »Kann man wohl sagen. Mein Gott. Gib mal rüber.«
    Ich klappte den Deckel auf und reichte ihr die Flasche. Sie drehte sie auf den Kopf und spritzte einen kleinen Haufen auf den Cracker in ihrer Hand.
    »Weit aufmachen«, sagte sie. Ich öffnete den Mund, und sie stopfte den Cracker hinein. Er war knusprig, und der
Cheddar schmeckte cremig und würzig, mit einem angenehmen Schinkenaroma.
    Eileen bereitete einen Cracker für sich selbst vor. Sie aß ihn, während ich einen Schluck Rum mit Cola trank. Beim Kauen schloss sie die Augen und machte den Eindruck, als genösse sie eine rare Delikatesse. »Fantastisch«, sagte sie.
    »Wirklich verdammt gut.«
    Sie spritzte Käse auf einen weiteren Cracker und sagte: »Kaum zu fassen, wie hungrig ich bin.«
    »Du kannst den nächsten haben.«
    »Nein, der ist für dich.« Sie steckte ihn mir in den Mund, trank einen Schluck und bereitete sogleich den nächsten vor. »Könnte durchaus mit dem vielen Sex zusammenhängen.«
    Ich nickte und kaute.
    »Und ich wette, man bekommt Hunger, wenn man nur knapp einer Gefahr entrinnt. Das ganze Adrenalin. Kennst du dich mit Physiologie aus?«
    »Nicht besonders.«
    »Ich auch nicht. Aber ich habe schon ein paar Erdbeben erlebt, und danach war ich jedes Mal hungrig.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Und geil.« Sie warf sich einen Cracker mit Käse in den Mund.
    »Meinst du, wir haben solchen Hunger, weil wir angegriffen wurden?«
    Sie kaute mit geschlossenem Mund und nickte.
    Obwohl ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss, fragte ich: »Und sind deshalb geil?«
    Sie nickte wieder.

    »Diese Penner, die sich auf dich geworfen haben, haben dich geil gemacht?«
    Sie runzelte leicht die Stirn und schüttelte den Kopf. Dann schluckte sie und spülte mit ihrem Getränk nach. »Nicht deshalb. Weil ich überlebt habe. Entkommen bin. Einigermaßen unversehrt geblieben. Daran liegt es.«
    »Ich dachte, du meintest, es läge an dem Überfall.«
    »Mein Gott, nein. Das soll wohl ein Witz sein.« Sie wurde plötzlich still und sah mich entsetzt an. »Du glaubst, es hätte mir gefallen, diese Kerle auf mir zu haben?«
    »Eigentlich nicht, aber …«
    »Sie waren widerlich. Sie haben gestunken. Sie waren überall auf mir, haben mich besabbert und betatscht, mir wehgetan. Sie waren nackt . Ich konnte ihre Schwänze spüren. Sie wollten mich vergewaltigen . Und du glaubst, es hätte mir gefallen? «
    Jetzt oder nie.
    »Sie haben dich nicht vergewaltigt, oder?«, fragte ich.
    Eileen wirkte, als hätte ich ihr eine runtergehauen. Sie starrte mich mit offenem Mund an.
    »Ich meine, wenn sie es getan haben, brauchst du vielleicht …«
    »Sie haben es nicht getan.« Ihre Stimme war tief und fest, und sie erwiderte meinen Blick.
    »Bist du sicher?«
    »Ich sollte es wohl wissen.«
    »Okay.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    Ich wollte ihr nichts von dem Penner erzählen, den ich gefunden hatte.

    »Ich glaube dir«, sagte ich und versuchte, überzeugt zu klingen. »Es ist nur, dass … sie waren ein paar Minuten auf dir …«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Ich bin, so schnell ich konnte, zu dir gekommen, aber sie hätten

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