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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit genug gehabt … vielleicht einer oder auch zwei …«
    »Sie haben es aber nicht getan.«
    »Okay.«
    Sie wirkte schockiert und traurig. »Ich kann kaum glauben, dass du es wirklich für nötig hältst, mich danach zu fragen.«
    »Aber wenn sie es getan hätten …«
    »Wenn das so wäre, meinst du wirklich, dann hätte ich dich ins Bad gerufen, um mich zu ficken ? Glaubst du, ich würde dein Leben damit aufs Spiel setzen?«
    »Nein.« Ich klang wie ein schuldbewusstes Kind am Rande der Tränen.
    »Da hast du verdammt Recht.«
    »Es tut mir leid.«
    Ich streckte die Hand nach ihr aus.
    »Nicht!«, stieß sie hervor und rutschte mit dem Glas und dem Käse in den Händen und der Cracker-Schachtel auf dem Schoß von mir weg. Die Schachtel fiel um. Cracker rollten auf das Sofakissen zwischen uns.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich hätte nicht danach fragen sollen.«
    »Hast du aber.« Sie beugte sich vor und knallte ihr Glas und den Käse auf den Tisch. Dann stand sie auf. »Ich geh jetzt.«

    »Nein, warte. Du kannst doch nicht …«
    »Wirst schon sehen.«
    Sie lief um den Sofatisch herum, aber ich sprang auf und schnitt ihr den Weg ab. Ich hielt sie an den Oberarmen fest.
    Anstatt zu versuchen, sich zu befreien, stand sie reglos da und starrte mir in die Augen. Mit fester Stimme sagte sie: »Lass mich los.«
    »Ich habe doch nur gefragt, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.«
    »Du glaubst, ich würde so was vor dir verbergen? Du meinst, ich würde mich von dir anfassen lassen, wenn eines dieser dreckigen Schweine mich …«
    »Nein. Nein, wirklich nicht.«
    »Ich glaub dir kein Wort. Du musst mich für einen echten Hauptgewinn halten. Nur weil ich mich ein paarmal mit dir eingelassen habe, glaubst du, ich wäre genauso eine geile kleine Schlampe wie Holly, die lieber einen heißen Schwanz in ihrer Muschi hat als …«
    Sie verstummte und sah mich an. Ihr Mund stand offen. In ihren Augen glitzerten Tränen.
    »Entschuldigung«, murmelte sie.
    Obwohl ich perplex war, schüttelte ich den Kopf, als würde es keine Rolle spielen, was sie über Holly gesagt hatte.
    Und es war auch nicht wichtig im Vergleich zu dem, was ich ihr mitzuteilen hatte: »Als ich zurück unter die Brücke gegangen bin, um deine Sachen zu holen, habe ich einen Körper gefunden. Einen der Typen, die dich angegriffen haben.«

    Sie wirkte bestürzt.
    »Was soll das heißen, ›einen Körper‹? Meinst du eine Leiche ?«
    »Vielleicht war er auch bewusstlos. Ich weiß es nicht. Aber er … er sah aus, als wenn er … du weißt schon, ihn reingesteckt hätte.«
    »Wieso?«
    »Sein Ding war feucht.«
    »Nicht von mir.«
    »Von mir auch nicht«, sagte ich.
    Sie bedachte mich mit einem kurzen traurigen Lächeln. Dann lehnte sie sich an mich. Es war ein schönes, vertrautes Gefühl. Sie legte die Arme um mich und schmiegte ihr Gesicht an meinen Hals. Ich spürte die Feuchtigkeit ihrer Tränen.
    Leise sagte sie: »Du hast also gedacht, der Typ hätte mich gevögelt, und trotzdem hast du dein Ding in mich gesteckt?«
    »Tja …«
    »Was bist du nur für ein Idiot?«
    »Ein optimistischer Idiot.«
    Sie lachte und wackelte dabei an meiner Brust. Dann beruhigte sie sich. Wir hielten uns eine lange Zeit einfach nur schweigend fest.
    Später rieb Eileen ihr Gesicht an meinem Bademantel trocken. Sie schniefte und sah mich an. »Der Mann unter der Brücke. Hast du ihn k. o. geschlagen?«
    »Wahrscheinlich. Als sie auf dir lagen, bin ich mit meinem Stein in der Hand ziemlich durchgedreht. Wenn er tot ist, hab ich ihn vermutlich umgebracht.«
    »Oh, Mann«, sagte sie. »Was machen wir jetzt?«

    »Nichts.«
    »Sollen wir so tun, als wäre nichts passiert?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns nicht verstellen. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass jemand verletzt wurde, als wir uns verteidigt haben.«
    »Er hat bekommen, was er verdient«, sagte Eileen.
    »Ja.«
    »Aber was ist mit der Polizei?«
    »Willst du es melden?«, fragte ich.
    »Nein!«
    »Hätte ich auch nicht erwartet.«
    »Aber wir wollen auch nicht, dass sie hinter uns her sind. Was ist, wenn wir etwas zurückgelassen haben?«
    Ihr Hemd und der Schlüpfer.
    »Ich glaub nicht, dass wir was vergessen haben«, sagte ich. »Ich habe mich ziemlich gründlich umgesehen, als ich zurückgegangen bin.«
    »Ich vermisse trotzdem ein paar Sachen.«
    »Ich weiß. Aber sie waren nicht dort.«
    Sie blickte mir eindringlich in die Augen und sagte: »Ich glaube, wir sollten lieber

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