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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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dem Fenster kauerte und etwas in einen Telefonhörer flüsterte.
    »Alles in Ordnung. Ich bin schon wach«, sagte Alex, während der Schatten ihre eigene Gestalt annahm und sich dann in Camryn Barnes verwandelte. »Ah, du bist wach« , sagte Cam. Sie hielt ihre Hand über die Sprechmuschel und fügte hinzu: »Meine Freundin Brianna ist dran - sie hat Neuigkeiten über Marleigh.« Alex hörte die Echo-Stimme. »Hallo ? Cam ? Mit wem sprichst du?«
    Cam wich Brees Frage aus. »Was weißt du denn Neues?«
    »Na gut. Du wirst ausrasten. Rate mal, was irgendein bedauernswerter Typ an der B. U. gefunden hat?«
    »B. U. ?«, fragte Alex.
    »Boston University?« , sagte Cam in den Hörer. »Was könnte das wohl sein ? Vielleicht die bislang nicht identifizierte Leiche eines blonden Mädchens, das in etwa so alt und so groß wie Marleigh war?«
    »Du wusstest es schon! Entweder hattest du eine von deinen Eingebungen oder irgendjemand hat es dir erzählt. Hoffentlich war's deine Psycho-Power-Version, sonst hätte mich ja jemand ausgestochen«, beschwerte sich Bree am anderen Ende der Leitung. »Wer hat es dir gesagt?«
    »Beth«, erwiderte Cam. »Gestern Abend.«
    »Kann ja gar nicht. Beth Fish ? Die hat doch sonst nie auch nur einen blassen Schimmer von irgendwas. Mach schon, gib mir den Gnadenstoß - halt, Moment! Stell mal dein Radio an, Cami-sol. Sie berichten gerade darüber.« Alex verdrehte die Augen. »Das ist nicht Marleigh« , sagte sie und schaltete das Radio an, das zwischen ihren Betten stand. »Wahrscheinlich ist sie es nicht«, sagte Cam in den Hörer. »Was meinst du damit?«, erwiderte ihre Freundin. »Ist das eine von deinen Psycho-Erkenntnissen, Camay?«
    »Allerdings«, erwiderte Cam in genau dem Moment, in dem der Radiosprecher sagte, dass man die Leiche identifiziert habe, dass die Polizei den Namen des Opfers aber noch so lange geheim halten würde, bis die Familie verständigt worden war. »Den Angaben der Behörden nach ist nur eines vollkommen sicher«, schloss der Reporter. »Bei der Verstorbenen handelt es sich nicht um Marleigh Cooper.«
    Cam stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Dann beobachtete sie Alex und stichelte: »Willst du zur Abwechselung mal etwas richtig Aktuelles hören, Bree ? Ich könnte dir was erzählen, was dir deine Haare zu Berge stehen lassen würde.«
    »Raus damit«, befahl Bree. Mit einer raschen Bewegung riss Alex Cam das Telefon aus der Hand. »Bis später, Bree«, sagte sie und legte auf. »Was soll das denn?«, fragte Cam gereizt. »Du wolltest ihr ja wohl gerade von mir erzählen und ich lasse mich nicht als Knüller vermarkten« , gab Alex zurück, schlenderte zu Cams Fotowand hinüber und betrachtete erneut die Bilder. »Also, was meinst du denn, was mit Marleigh passiert ist?«, fragte sie, abrupt das Thema wechselnd. »Ich meine, Menschen verschwinden doch nicht einfach so ohne Grund. Außer mir natürlich.« Sie stöhnte schuldbewusst. »Lucinda und Evan sind bestimmt total sauer, weil ich einfach so abgehauen bin. Ich habe mich nicht mal verabschiedet.«
    »Wieso nicht?«, fragte Cam.
    Alex fuhr sich mit den Fingern durch ihre zotteligen, blau gefärbten Haare. Langsam sah man ihre natürliche Farbe am Ansatz, kastanienbraun mit kupferfarbenen Strähnen. Genau wie Cams. »Alles geschah einfach so schnell«, sagte sie. »Willst du sie anrufen?«, bot Cam an. »Du kannst mein Telefon benutzen.« Alex zögerte. »Schon gut, schon gut«, sagte Cam. »Du willst ungestört sein. Ich gehe mal unter die Dusche.«
    Sobald sich die Badezimmertür hinter Cam geschlossen hatte, wählte Alex Lucindas Nummer. Nach dem fünften Klingeln nahm ein sehr verschlafenes Mädchen ab. Wahrscheinlich eine von Luces Nichten, dachte Alex. »Hallo, tut mir Leid, wie spät ist es?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte das Kind. »Alle außer mir schlafen noch.« Alex hatte den Zeitunterschied vergessen. Sie wollte sich gerade noch einmal entschuldigen und auflegen, als mit einem Mal Lucinda am Apparat war. »Alex?«
    »Luce! Woh er wusstest du, dass ich es bin ?« Übertrug sie vielleicht irgendein Virus, einen Gedankenlese-Bazillus, der alle befiel, die mit ihr in Berührung kamen ? »Ich glaub's ja nicht!«, quietschte Lucinda. »Du bist es wirklich! Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, hoffe ich, dass du es bist. Was ist denn passiert, Als? Wo warst du bloß? Ist Evan bei dir? Wir haben bis total spät in den Abend im Wohnwagen auf dich gewartet. Dann musste ich nach Hause. Ist Evan noch

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