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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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als müsste sie sich übergeben. »Na, früher oder später wirst du sie wohl kennen lernen müssen. Ich meine, wenn du hier bleiben willst und mit uns -« Alex unterbrach sie. »Will ich gar nicht. Nehmt's mir nicht übel, Prinzessinnen-Pack, aber ich habe jede Menge Freunde zu Hause. Und damit es keine Missverständnisse gibt: Ich stehe nicht zur Adoption frei.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.« Cam war gereizt. »Nein, hast du nicht, aber ich weiß, was du denkst.«
    »Ach ja, das hatte ich ganz vergessen, du kannst ja Gedanken lesen ... «
    »Allerdings«, bekräftigte Alex. »Und falls deine - wie hat deine Freundin Banane es noch genannt?, ach ja - deine Psycho-Power«, spottete sie. »Also, falls deine Psycho-Power gerade außer Betrieb sein sollte: Du kriegst gleich Besuch!«
    »Du meinst Beth. Als ob ich das nicht wüsste! « , fuhr Cam sie an und wickelte das Handtuch wie einen Turban um ihre feuchten Haare. Beth wollte sie abholen, um gemeinsam mit ihr ins Labor wegen des Gentests zu gehen. Es klopfte an der Tür. »Ich bin's, Cami. Kann ich reinkommen?«, rief Beth. Cam und Alex erschraken beide, verblüfft von der Genauigkeit ihrer Vorhersage. »Woher wusstest du das?«, flüsterte Cam. »Und du?« , fragte Alex zurück. »Keine Ahnung« , sagten sie zugleich und liefen jede auf eine andere Seite des Zimmers, Cam nach links, Alex nach rechts.

Kapitel 22 - DAS TOTENKOPF-AMULETT

     
    Beth erblickte zunächst Alex und kreischte: »Ich glaub's ja nicht! Du hast dich in das Big-Sky-Mädchen verwandelt. Wann hast du denn deine Haare so verunstaltet?«
    »Genau genommen bin ich das Big-Sky-Mädchen«, verkündete Alex. Ihre grauen Augen funkelten schelmisch, als sie mit dem Daumen auf Cam wies. »Die Anführerin des Six Pack befindet sich dort herüben.« Beth folgte dem Daumen - bis hin zu Cam, die leicht benommen, noch immer verwirrt von der Genauigkeit ihrer Vermutung, auf ihren Computerstuhl gesunken war. Nein, es war mehr als eine bloße Vermutung, es war eine Gewissheit gewesen. Sie hatte gewusst, schlichtweg gewusst, dass der Besuch, den Alex hinter der Tür gespürt hatte, Beth war -die sie nun mit offenem Mund anstarrte und auf eine Erklärung wartete. Cam zuckte zaghaft mit den Schultern. »Darf ich dir meine böse Zwillingsschwester aus Crow Creek, Montana, vorstellen ?« Beth fand das nicht witzig. »Jetzt mal im Ernst.« Sie ging dazu über, Alex anzustarren, die den Reißverschluss der kleinen Sporttasche öffnete, die Doc für sie gepackt hatte. »Deine Mom hat gesagt, dass du überraschend Besuch bekommen hast. Aber könnte mir mal jemand freundlicherweise erzählen, was hier eigentlich los ist?«
    »Vielleicht setzt du dich besser«, schlug Cam vor.
    Gehorsam ließ sich Beth auf Cams Bett plumpsen.
    »Es ist ein bisschen schwer zu erklären«, begann Cam. »Du erinnerst dich sicher also noch an Alex?«
    »Na, zumindest kommt sie mir bekannt vor« , versuchte Beth einen trockenen Scherz. »Hi, hallo. Natürlich erinnere ich mich« , fügte sie hinzu.
    »Du hast wahrscheinlich nicht damit gerechnet, mich hier zu sehen.« Alex zog ein zerknittertes blaues T-Shirt aus ihrer Tasche und eine verwitterte Jeans, die sie einfach auf Kniehöhe abgeschnitten hatte, als der Stoff durchgewetzt war. »Wow«, erwiderte Beth sarkastisch. »Wie hast du das bloß erraten ?«
    »Tja, sie kann halt Gedanken lesen«, sagte Cam. Ohne nachzudenken zog sie beim Anblick der Klamotten, die Alex offenbar zu tragen gedachte, die Nase kraus. Was Alex' Entschluss besiegelte.
    »Sind diese Shorts nicht toll?«, flötete Alex, an Beth gewandt. »Sind sie nicht einfach, wie soll ich sagen, einfach total Nicht-Marble-Bay?«
    Seit dem Moment, in dem sie das Zimmer betreten hatte, war Beths Mund zu einer Grimasse verzogen gewesen. Doch jetzt, als sie von Cam zu Alex und wieder zurückblickte und angesichts des mühelosen Geplänkels zwischen ihrer besten Freundin und dem Mädchen, das sie vor gerade mal einer Woche getroffen hatte, verhärteten sich ihre Gesichtszüge. »Ihr habt also seitdem noch Kontakt zueinander gehabt?«, fragte sie und fühlte sich mit einem Mal unbeholfen, wie eine Außenseiterin, obschon dieses Zimmer im Prinzip wie ein zweites Zuhause für sie war. »Nicht so richtig«, sagte Alex.
    Es war auch nicht gerade hilfreich, dass die eigentliche Außenseiterin, der dreiste Klon ihrer besten Freundin, auf die Frage antwortete, die Beth eindeutig an Cam gerichtet hatte. »Naja, wir haben uns schon E-Mails

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