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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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gewesen waren und versucht hatten, so stark zu wirken. Sie rieb den kühlen kleinen Kopf an ihrem Gesicht, genau wie früher einmal die Satinborte ihrer Lieblings-Baby-decke. Und sie dachte an den schokoladigen Evan mit seinen wilden Rastalocken und seinem weichen Herzen. Das makabere kleine Schmuckstück passte perfekt zu ihrer derben Jeans und dem süß duftenden alten T-Shirt ihrer Mom. Während sie die Kette um ihren Hals legte, hoffte Alex nur, dass Doc auch ihre dreckigen Basketballstiefel mit eingepackt hatte. Das würde das Ihr-könnt-mich-allemal-Image vervollständigen, um das sie sich heute bemühte. Sie durchwühlte die Sporttasche, fand die Schuhe aber nicht. Pech. Ganz unten in der Tasche ertastete sie dafür einen kleinen, kühlen Gegenstand und als sie ihn herauszog, stellte sie fest, dass es Docs Quarzkristall war.
    Wie er ihn zwischen ihr Zeugs geschmuggelt hatte, war ein beinahe ebenso großes Rätsel wie die Frage, wie er sie an einem einzigen
    Tag bis hierher gebracht hatte. Alex zuckte mit den Schultern und ließ den schönen rosa Stein in die Tasche ihrer schäbigen Shorts gleiten.

Kapitel 23 - WAS HAST DU GESEHEN?

     
    Beth wollte sich gerade auf den Weg machen, als Alex zurück ins Zimmer stolzierte und ihre abgewrackten Mädchen aus Montana-Klamotten zur Schau stellte. »Ich weiß noch nicht, wie ich das alles hier finden soll«, sagte Beth, eine Hand schon auf der Türklinke, » aber ich muss jetzt jedenfalls los.«
    »Bitte, Bethie. Komm mit«, bat Cam. »Wohin ? Ins Labor? Tut mir Leid, dieses Vergnügen muss ich mir wohl entgehen lassen. Also dann«, sagte Beth und schüttelte den Kopf über Alex. » Was für Klamotten ...«
    »Umwerfend, findest du nicht?« , zog Alex sie auf und drehte sich nach allen Seiten. Sie fühlte einen stechenden Schmerz in ihrem Inneren, die blau-weiße Kälte von Beths Qual. Alex wurde klar, dass sich das große, dünne Mädchen verlassen fühlte, ausgeschlossen. »Im Ernst«, sagte sie deshalb schnell. »Komm mit. Lass dir nicht das medizinische Abenteuer des Jahrhunderts entgehen. Wer weiß, hinterher stellt es sich noch heraus, dass wir beide auch irgendwie verwandt sind.«
    Beth zögerte. Aber als sie nach Unterstützung suchend zu Cam hinübersah, bemerkte sie, wie ihre beste Freundin ihrer Doppelgängerin ein kumpelhaft-dankbares Lächeln zuwarf. Beth war klar, dass sie sich albern verhielt, kindisch und unvernünftig. Aber die Nähe zwischen Cam und Alex, ihre Vertrautheit, tat Beth einfach weh. »Jetzt geh nicht weg. Bitte, Beth«, sagte Cam. »Wir machen alle diesen Test«, scherzte Alex. » Sie nehmen einem nur ein bisschen Blut ab. Dave sagt, dass sie nur eine einzige Zelle brauchen oder so was und daraus erkennen können, ob und wie wir miteinander verwandt sind.«
    »Dave?« Beths Körper versteifte sich. » Duzt ihr euch schon, du und Cams Vater? Angeblich hast du ihn doch erst gestern kennen gelernt. Ich kenne ihn mehr oder weniger seit ich denken kann. Und ich nenne ihn immer noch Mr Barnes.« Beth öffnete die Tür. Sie vermied es, Cam in die Augen zu sehen. »Na dann, viel Spaß, Leute«, sagte sie übertrieben fröhlich. »Ich muss jetzt wirklich los. Ich gehe babysitten.«
    »Wer ist denn das glückliche Kind?«, fragte Cam. »Eins von den Üblichen?« Beth zögerte. Cam versuchte eine total lahme Unterhaltung zu führen und so zu tun, als sei alles irgendwie normal. »Jenny McGuire«, antwortete sie schließlich. Jenny war ein siebenjähriges Kind aus der Nachbarschaft.
    »Gehst du mit ihr zum Teich?« , bohrte Cam nach und fügte als Erklärung für Alex hinzu: »Wir haben mitten in der Stadt so einen Park, der ist ziemlich Klasse - mit einem riesigen Spielplatz, Grillstellen, Hängematten und einem Teich mit vielen Enten. Vielleicht können wir später noch da vorbeikommen, dann können wir Alex ... «
    »Ich weiß noch nicht, wie lange ich da sein werde. Darüber hab ich noch nicht so genau nachgedacht« , unterbrach Beth die Frage. »Ich muss sie in ein paar ... na, ist auch egal. Tschüss!«
    »Ist es heute irgendwie kühl hier oder war das nur, weil sie nicht mit mir gerechnet hat?« , fragte Alex, als die Tür hinter Beth zuknallte.
    »Sie ist normalerweise ganz anders« , sagte Cam besorgt. »Ich glaube, sie ist nur ...«
    »Eifersüchtig?«, fragte Alex. »Hey, langsam werde ich richtig gut. Diesmal musste ich nicht mal deine Gedanken, lesen.«
     
    Während David dutzende von Formularen für den DNA-Test ausfüllte, saß Emily

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