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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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mit den Tränen«, grummelte Alex. »Wenn sie nicht bald aufhört, brauche ich ein Paar Gummistiefel.« Cam gab Tonya das Telefon. »Bitte. Wir wollen doch nur helfen.«
    »Die stecken mich in den Knast« , jammerte Tonya.
    »Ach Quatsch«, versprach Alex. »Cams Vater ist Anwalt. Der haut dich da schon raus. Stimmt doch, Cam, oder?«
    »Jetzt wähl!«, befahl Cam, die inzwischen nicht mehr wusste, wer ihr mehr auf die Nerven ging, Tonya oder Alex.
     
    In der Viertelstunde, die es dauerte, ehe Kevin seinen Anrufbeantworter abgehört hatte und zurückrief, informierte Cam ihre Eltern. Es war ja nicht mal so richtig gelogen, dachte sie, wenn sie ihnen erzählte, dass sie bei Tonya zu Besuch waren -und sie fragte, ob sie über Nacht bleiben dürften. Direkt nachdem sie aufgelegt hatte, klingelte der Apparat. Sie hatte schon vergessen, dass sie Tonyas Telefon benutzt hatte, und nahm das Gespräch an. Aber ob es nun Zauberei war oder Psycho-Power, sie erinnerte sich rechtzeitig und reichte den Hörer hinüber. »Ahm, hi, Kevin«, sagte Tonya. »Ich wollte dich sprechen, weil meine Eltern jetzt zurückgekommen sind und ich das Geld, das du haben wolltest, auf jeden Fall besorgen kann.«
    »Aber«, flüsterte Alex. »Aber ich möchte gern ... na ja ... «
    Ungeduldig kritzelte Alex MARLEIGH SEHEN!!! auf einen Notizblock neben Tonyas Telefon und hielt dem Mädchen den Zettel direkt vor die Nase. »Ahm, Marleigh sehen, du weißt schon. Ich meine, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist mit ihr und so.« Tonya wartete Kevins Antwort ab und sagte dann: »Keine Chance? Tja, ahm, na dann ...«
    Alex schnappte sich den Hörer, hielt sich die Nase zu, um Tonyas weinerliche, quengelnde Stimme nachzumachen, und sagte: »Dann gibt's auch keine Kohle, Süßer, keinen müden Cent. Wenn du mich nicht zu Marleigh lässt, dann ist die Sache gelaufen, Kevy!«
    Dann knallte sie den Hörer auf die Gabel. »Oh nein!« , stöhnte Cam. »Warum hast du das gemacht? Jetzt verpfeift er mich bestimmt!«, weinte Tonya, schon wieder hysterisch. Alex machte eine abweisende Handbewegung und behauptete: »Der ruft wieder an. In etwa ...« Das Telefon klingelte. »Einer halben Sekunde.« Sie kniff wieder ihre Nase zusammen und hob ab. »Kevin? Woher ich gewusst habe, dass du es bist? Eingebung« , sagte sie und verdrehte die Augen. »Ich kann mit ihr telefonieren? Ist sie jetzt da bei dir? Nicht? Tja, das wird dann wohl nichts«, beharrte sie. »Ich will sie sehen ...«
    Plötzlich riss Cam den Hörer an sich. Mit einem nasalen, jammernden Tonfall, der Tonyas verblüffend ähnlich war, sagte sie: »Na gut. Ich lass mich drauf ein. Wann und wo kann ich mit ihr telefonieren?« Alex konnte die Antwort des hinterhältigen Jungen hören. Seine Stimme klang blechern, wie Kiesel, die auf billiges Metall fallen. Es würde eine Weile dauern, bis er ein Handy organisiert hatte, beschwerte er sich. Klar hatte er das von Marleigh verschwinden lassen. Hielt sie ihn für blöd, oder was?
    »Wenn er noch ein bisschen blöder wäre, müsste man ihn zweimal pro Woche gießen«, flüsterte Alex.
    Und dann musste er ja auch noch da hinfahren, wo er »das Paket«, wie er sich ausdrückte, verstaut hatte. Kevin schätzte, dass er mindestens eine Stunde brauchen würde, vielleicht auch zwei, bevor Tonya mit Marleigh übers Handy sprechen konnte. Bevor Alex Gelegenheit hatte, das Telefon wieder an sich zu nehmen, sagte Cam: »Na gut. Ich warte«, und legte auf. »Bist du noch ganz bei Trost?« Alex war außer sich vor Zorn. »Du hast die Sache total versiebt.«
    »Im Gegenteil, ich bin ein Genie« , erwiderte Cam mit einem breiten Grinsen. »Wir haben gerade eine ganze Stunde Zeit gewonnen, in der wir hinten am Endecott Drive rumschnüffeln können.«

Kapitel 33 - DIE FLUCHT

     
    »Houston, wir haben ein Problem« , sagte Alex, während Cam in Tonyas Wohnzimmer einen kleinen Siegestanz aufführte. »W ie sollen wir denn da hinkommen ?«
    »Mit den Rädern natürlich« , antwortete Cam ohne nachzudenken. Dann blieb sie abrupt stehen. »Oje. Da hast du wohl Recht. Fünfzig Kilometer mit dem Fahrrad ... «
    »Genialität vergeht so schnell...«, bemerkte Alex. Tonya spähte aus dem Fenster auf die Armee von Reportern, die sich hinter dem Tor der Gladstones drängten, und gab ihren Senf dazu: »Und wie sollen wir überhaupt mit all diesen Leuten fertig werden, wenn wir hier raus wollen? Von meinen Eltern ganz zu schweigen.«
    Cams Handy klingelte wieder. Ernüchtert sah sie nach,

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