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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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etwas sagen, was nur wir beide wissen können.“
    Er überlegte einen Moment.
    „Sind all deine Erinnerungen weg?“, erkundigte er sich zunächst.
    Wie klug wäre es ihm die Wahrheit zu sagen? Überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Es wäre bescheuert, aber ich tat es.
    „Ich kann mich an rein gar nichts erinnern.“
    Ich reckte mein Kinn vor. Er sollte nicht mitkriegen, wie sehr mich das belastete und dass mir in seiner Gegenwart die Knie weich wurden.
    „Dann kann ich dir wohl nichts sagen“, sagte er enttäuscht.
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, wobei mein Pullover etwas in die Höhe rutschte. Er betrachtete mein Handgelenk, an dem das Armband hing.
    „Oder vielleicht doch. Das Armband. Es ist von deiner leiblichen Mutter Lilja. Sie brachte dich als Baby in einem Körbchen in ein Krankenhaus. Deine Adoptiveltern gaben di r das Armband als du schon etwas älter warst.“
    Ich starrte zuerst auf das Armband, dann in Williams Augen. War es möglich, dass er die Wahrheit sagte? Andererseits konnten nach all den Jahren viele über meine Geschichte Bescheid wissen. Ich hatte ja keine Ahnung welches Wissen Constantin zurückhielt. Möglicherweise waren die Vampyr e auch nicht dumm und stellten ihre Nachforschungen an.
    „Das ist zu allgemein. Jeder könnte so etwas herausfinden oder einfach erfinden.“
    Betrübt machte er Anstalten sich zu den anderen zu bewegen. Er machte sich auf den Weg und verließ mich. Irgendwie störte mich das. Auf einmal drehte er sich wieder zu mir herum.
    „Du hast Empfindungen die du nicht verstehen kannst. Du befindest dich in einem ständigen Wechselbad der Gefühle. Sie sind teilweise widersprüchlich und wirr. Manchmal extr em stark und immer das reinste D urcheinander. Oft hast du das Gefühl nicht zu wissen, wie du sie am besten aushalten sollst. Sie unter Kontrolle zu bringen gelingt dir nicht. Sie quälen dich, weil du sie nicht abstellen kannst und sie drohen hin und wieder die Gewalt über dich zu erlangen. Hab ich recht?“
    Das hatte er. Absolut. Ich hatte niemandem etwas davon erzählt. Keiner wusste über mein dauerndes Gefühlswirrwarr Bescheid.
    „Wie kommst du darauf?“, wollte ich von ihm wissen.
    „Du hast dich aus Liebe für mich entschieden. Wir sind durch unser Blut verbunden. Für immer. Diese Gefühle erscheinen dir widersprüchlich, weil es meine sind, die du spürst. Du empfindest was ich fühle und ebenso spüre ich deine Gefühle in mir. Ich versuche mich zurückzuhalten, um dich nicht noch mehr zu verwirren . Oft gelingt es mir und wenn nicht, dann wird es für dich schlimmer. Ich verstehe, wenn du nicht mit mir kommen kannst, weil ich weiß, wie du dich fühlst. Es ist einfacher für mich, als für dich, weil ich unsere Empfindungen trennen kann. Das ist dir aufgrund deine s Gedächtnisverlustes offenbar nicht möglich.“
    Sollte ich glauben was er da sagte? Seine Beschreibung meiner Empfindungen stimmte auf den Punkt genau.
    „Sarah!“, drängte Aris mit warnender Stimme, doch ich ignorierte ihn.
    „William!“, rief die Vampyr in, doch auch er ignorierte sie.
    „Sag mir bitte ob ich recht habe! Ich muss es wissen. Du hast keine Ahnung was ich durchmache. Auch wenn du mich nicht kennst, bitte ich dich mir zu vertrauen. Bitte glaube mir und gib mir Hoffnung! Ich verspreche, ich werde dich nicht gegen deinen Willen von hier wegholen. Ich verspreche, ich werde trotzdem auf dich aufpassen. Egal ob du mich sehen kannst oder nicht. Es gibt keine Schutzwand, ob magisch oder nicht, die mich hindern könnte, zu dir zu kommen!“
    Tränen schossen schon wieder in meine Augen. Diesmal drängte ich sie nicht zurück und ließ sie einfach über meine Wangen fließen.
    „Wie kannst du das alles wissen?“, flüsterte ich mit zittriger Stimme.
    „ Oh Sarah ! “
    Im Bruchteil einer Sekunde überwand William die Distanz zwischen uns. Ich war so verwirrt über das, was er sagte, dass ich nicht fähig war, ihm auszuweichen. Er streckte seinen Arm aus und wischte mit dem Daumen die Tränen von meinen Wangen.
    „Soll ich wieder kommen?“, wollte er mit einem kummervollen schmalen Lächel n von mir wissen.
    Alles was ich zustande brachte , war ein bescheidenes Nicken. Falls das alles wirklich stimmte und er nicht log, konnte er mir helfen, diesen Wahnsinn in mir zu verstehen. Und er konnte mir von meiner Vergangenheit erzählen. Er wusste das mit dem Armband, aber das wäre jedem möglich gewesen, der Lilja kannte oder unser Gespräch bei Nitsa belau

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