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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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genoss es, dem Schauspiel von Ramiras Magie zuzuschauen. Sie riss ein Loch in die magische Barriere, das gerade groß genug war, um ungehindert hindurch zu schlüpfen. William und ich ließen den anderen den Vortritt , raus aus diesem unheiligen Wald , und bildeten mit Jeremy und Ramira die Nachhut. Nachdem Ramira als letzte durch die Öffnung ging schloss sich die Wand und wurde zu der u nsichtbaren Mauer, die dank Levanas Hilfe, wie ein immer düsterer und finsterer werdender gruseliger Wald, indem sich nichts Gutes verbergen konnte, wirkte. Von dieser Seite aus betrachtet wunderte es mich nicht, dass sich keine Menschenseele hierher verirrte. Sogar der Wind heulte unheimlich und blies eisig kalt in den Ohren, was unsereins zwar nichts ausmachte, für Menschen aber furchterregend und abschreckend genug zu sein schien. Aber um ehrlich zu sein war auch ich froh diesen Ort fürs Erste hinter mir lassen zu können. Zu lange war ich hinter dieser Barriere eine Gefangene.
     
    Auf dem Weg in die Stadt verhielten wir uns sehr leise. Wir waren vorsichtig und kontrollierten jede Ecke, jeden Baum, jedes Gestrüpp und jeden Winkel in den Straßen. Es war früher Morgen und es tummelten sich kaum Leute auf den Straßen. Die Stadt war gerade am aufwachen und die Stille schien beinahe unheimlich zu sein. Erst als eine kleine Gruppe Kinder, die wahrscheinlich auf dem Weg zur Schule waren, in unserer Nähe vorbeispazierten, drang etwas in mich, dass die Ruhe des Morgens in Stücke riss. Ihre Gefühle. Ich war so lange nicht in menschlicher Umgebung, dass ich vergessen hatte, weshalb ich diese Traumwelt, in die ich gerne flüchtete geschaffen hatte. Noch bevor mein Schädel zu explodieren drohte, baute ich die schützende Mauer in mir auf. William bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war und schaute mich fragend an. Aufgrund seiner Miene schloss ich, dass er meinen Schmerz gefühlt haben musste. Ich bedeutete ihm wortlos, dass alles gut war und konzentrierte mich darauf, nicht nochmal so einen Fehler zu machen. Gleichzeitig stellte ich fest , wie schön diese kleine Stadt doch war. Die uralten Mauern , die mittelalterlichen Gebäude und die historische Atmosphä re waren beinahe überwältigend . Es war ganz anders als das moderne Philadelphia, nach dem ich mich mittlerweile so sehr sehnte.
    Wir b ogen in eine schmale gepflasterte Gasse ein und blieben vor einem urigen Häuschen stehen. Lukas öffnete ohne zu zögern die Tür der kleinen, urigen Gaststätte und trat ein.
    „Und hier sind wir sicher?“, fragte ich etwas kritisch an William gewandt.
    „Ja, keine Sorge“, flüsterte er mir zu.
    Gleich nach dem Eingangsbereich gelang man in den Speisesaal. Die wenigen Tische waren gedeckt mit Frühstücksgeschirr und frischen Blumen. Glücklicherweise waren noch keine Leute hier um sich zu stärken. Hinter einer schmalen Bar stand ein älterer dickbäuchiger Wirt. Ramira ging geradewegs auf ihn zu.
    „Wir müssen deine Gastfreundschaft noch etwas länger st rapazieren“, sagte sie leise zu ihm.
    „Solange ihr mir keine Probleme macht, fühlt euch wie z u H ause“, antwortete der Wirt barsch .
    „Keine Probleme, versprochen. Unsere Zimmer sind noch die gleichen?“
    Der Wirt nickte, schaute mich mit streng prüfendem Blick an und polierte weiter seine Gläser hinter der Theke.
    „Tausend Dank. Du hast wirklich was gut bei mir!“, sagte Ramira zu ihm bevor sie hinter der Theke in einen kleinen Gang abbog.
    Wir folgten ihr ohne weiteren Wortwechsel und stiegen eine schmale Wendeltreppe nach oben. Unsere Zimmer befanden sich allerdings nicht dort wo ich vermutet hatte. Im zweiten und letzten Stock be traten wir e in kleines Gästezimmer. V on dort aus gingen wir durch e ine Geheimtür, getarnt als alten Holzschrank, in einen schmalen Gang, in dem eine weitere enge Wendeltreppe wieder nach unten führte. Wir folgten Ramira bis in den Keller, durch einen feuchten unterirdischen G ang , in gemütlich eingerichtete kleine Zimmer. Die Räume lagen gut verborgen unter der Straße und waren nicht leicht zu finden. Ich war überrascht wie viel Platz in den Zimmern war. Sie waren bei weitem nicht groß, aber durchaus großzügig, für unseren Verwendungszweck als Versteck. Da es nicht ausreichend Zimmer für uns alle gab mussten wir uns arrangieren. Alexia, Ramira, Lukas und Timon bewohnten ein Zimmer. Amanda, Jeremy, Alex und Emily teilten sich das Zweite und überließen das letzte und dritte Zimmer William und mir. Es war das

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