Finsteres Licht
Magie schloss. Ich verstand nicht wie ich diese Magie anwandte, was sie in mir bewirkte und was ich alles damit anstellen konnte, doch sie zerrte eindeutig an meinen Kräften.
„Also der Trick mit den grauen Augen war echt unheimlich“, sagte Timon während er sich in das Gras setzte und gegen einen Baum lehnte.
„Ja , das find ich auch “, stimmte Lukas Timon zu und gesellte sich neben ihn.
Ich zog die Schultern hoch, weil mir das neue Aussehen, das mir die Magie verpasste, etwas peinlich war. Als ich mich zum ersten Mal so im Spiegel sah, erschrak ich selbst vor mir.
„Tut mir leid“, war alles was ich hervorbrachte.
Ich schmiegte mich an Williams Brust und suchte Trost in seinen starken Armen. Ich hatte mir das alles zwar nicht einfach vorgestellt, aber so verdammt schwer nun auch wieder nicht. Außerdem hatte ich erst gestern meine Erinnerungen wieder gefunden und dann noch dazu eine neue Fähigkeit dazugewonnen. Auch wenn diese magischen Fähigkeiten echt cool waren, konnte ich nicht wirklich damit umgehen und sie raubten mir echt jede Menge Energie.
„Wir sollten Chiara zu Nitsas Haus begleiten“, sagte Jeremy mitfühlend .
„Das übernehmen wir“, bot Emily an und meinte damit sich selbst und Alex.
Chiaras misstrauischer Miene zu urteilen erfreute sie dieses Angebot nicht sonderlich. Kein Wunder. Sie traute Vampyr en nicht und erst recht nicht welchen, die sie gar nicht kannte und die ihren Mann töten wollten.
„Das ist nicht nötig. Ich gehe mit ihr.“
Nur widerwillig entzog ich mich aus Williams Umarmung. Aber ich wollte Chiara nicht noch mehr zumuten, als sie sowieso schon verkraften musste.
„Ich komme mit dir“, sagte William mit sanfter Stimme .
Er spürte die Erschöpfung in mir .
„Sind wir hier sicher bis ihr wi eder hier seid?“, fragte Ramira.
Die Besorgnis grub eine tiefe Falte zwischen ihre hübschen Augen.
„Ich schätze wir sind nirgendwo mehr sicher“, antwortete Alex.
„Also beeilt euch! Wir warten hier.“
William, Chiara und ich machten uns auf den Weg. Ich ging voran, weil ich als einzige den Weg kannte. Chiara war hier zwar zuhause und sollte den Wald in und auswendig kennen, aber sie kam kaum hier vorbei . Meistens blieb sie in der Burg oder ging unter Constantins Aufsicht auf irgendwelche Veranstaltungen.
Nitsa und Alex öffneten die Tür mit besorgten Gesichtern. Wir erzählten kurz und bündig die Einzelheiten und ließen Chiara in ihrer Obhut zurück, nachdem wir versprochen hatten bald zurück zu sein.
Auf dem Rückweg gingen wir in menschlichem Tempo. Wir wanderten durch de n Wald, als ob wir einfach einen Spaziergang machten und u ns nicht mitten in einem grauenvollen Kampf befanden.
„Glaubst du es wird alles gut?“, fragte ich unsicher, was ich über alles was passiert war denken sollte.
Ich fühlte mich mies. Zwar auch s tark und selbstsicher . A ber hinter diesem neuen Selbstbewusstsein, das durch meine kürzlich gewonnene Kraft entstanden war, verbarg sich Unsicherheit und Angst. Eine Angst, die mich seit ich mich erinnern konnte, begleitete. Schon als Mensch hatte ich ständig Angst vor irgendetwas oder irgendjemandem. Ich dachte zwar, dass ich diese Angst nach meiner Verwandlung abgelegt hätte, musste aber in genau dies er Situation, in der Angst das L etzte war, was ich gebrauchen konnte, feststellen, dass sie noch immer da war. Ich konnte lediglich besser damit umgehen, seit ich nicht mehr zu den menschlichen Wesen zählte.
William blieb stehen, drehte sich zu mir herum und schaute mich mit seinen traumhaften Augen, in denen ich alles – wirklich alles - vergessen konnte, scharf an.
„Natürlich!“ , sagte er mit eiserner Stimme.
„Ich werde nicht zulassen, dass es nicht so ist.“
„Ich weiß, aber ich befürchte, ich habe uns da in etwas hineinmanövriert, das uns über den Kopf wachsen könnte“, gestand ich.
„Wenn wir es nicht hinkriegen, Constantin aufzuhalten, die Blutsklaven zu retten und unsere Hintern wieder heil nach Hause zu schaffen …“, ich zog scharf die Luft ein, „ich bin schuld wenn irgendjemandem etwas zustößt.“
William legte seine Finger unter mein Kinn und drückte mein Gesicht nach oben, so dass ich ihn ansehen musste.
„Jeder einzelne von uns ist freiwillig hier. Du hast niemanden gezwungen zu tun, was schon vor langer Zeit jemand hätte tun sollen.“
„Aber keiner wäre hier, wenn ich nicht darauf gedrängt hätte Constantin das Handwerk zu legen. Ich habe mich
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