Finsteres Licht
bemerkte ich recht abwesend, weil ich mich schon im Whirlpool plantschen sah .
F asziniert von dem Flair, das dieses Badeparadies ausstrahlte , machte ich eine inspizierende Runde.
„Das lässt sich einrichten. Welche Farbe?“
Ich wechselte meine Blickrichtung zu Aris, der weiter hinter mir stand. Seine Augen blitzten interessiert , aber sein Ausdruck blieb reglos wie eine starre Maske. Seine fest e und doch samtige Stimme fuhr mir durch Mark und Bein. Und diese Augen … hmmm … tiefschwarz wie die Nacht, umgeben von dem Glanz dunkler Haarsträhnen. Ausdrucksstark und durchdringend. Gefährlich, sanft und zweifellos betörend . Die Art wie er mich anschaute verursachte mir ein Prickeln auf der Haut. Aber irgendetwas in mir fühlte sich dabei nicht richtig an. Vermutlich war es mein Gewissen, das mich aufforderte, nicht mit diesem wildfremden wharpyrisch en Mann zu flirten. Ich reagierte darauf und riss mich von seinen unsichtbaren Fesseln los.
„Ahm … schwarz.“
Er nickte schief lächelnd.
„Was finden Sie so lustig?“
„Nichts.“
Er unterdrückte seine Emotionen und setzte wieder seine gekonnte Maske auf.
„ Gefällt I hnen schwarz nicht?“
„Doch, sogar sehr“, sagte er ruhig.
„Was dann?“
„Ich …“
Er brach ab. Ich wurde ungeduldig.
„Jetzt spucken Sie es schon aus. Es ist ziemlich ätzend wenn Sie ständig Andeutungen machen und nicht mit der Sprache rausrücken. Und außerdem ist es unhöflich.“
„Nun, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Bitte schön. Ich habe mir Sie in einem schwarzen Bikini vorgestellt.“
„Und?“
Ich hinterfragte zu schnell, denn noch im selben Augenblick wurde mir bewusst, was er damit meinte. Verlegen und aus dem Gleichgewicht gebracht, zupfte ich an meinen Fingern.
„ Und ich finde die Vorstellung nicht unbedingt schlecht.“
Das reichte. Wäre ich noch ein menschliches Wesen, wäre ich hochrot angelaufen. Als das was ich jetzt war, passierte das nicht, aber ich war mir sicher, dass Aris meine Verlegenheit erriet, denn schon wieder zuckten seine Lippen verräterisch spitz. Und hinreißend, musste ich mir eingestehen.
„Gehen wir weiter“, lenkte ich ab und versuchte damit, aus dieser märchenhaften Umgebung zu ent kommen.
„Hier entlang.“
Ich folgte Aris und schlenderte ihm, auf etwas Abstand bedacht, hinterher. Einen seitlichen Flügel des Anwesens ignorierte er. Constantin und Chiara bewohnten diesen Teil des Hauses und es war Aris nicht gestattet, ihn mir zu zeigen. Er führte mich aus dem Untergeschoss, indem sich der Pool befand, zurück ins Erdgeschoss, quer durch die Empfangshalle, vorbei an dem mittig platzierten runden Tisch mit einem Blumenstrauß in einer kunstvollen Vase, durch einen Rundbogen hindurch und in den etwas kleineren, aber keineswegs engen Eingangsbereich. Er öffnete die Doppelflügelige weiße Tür, deren überdimensionale r Griff, wie sollte es auch anders sein, golden glänzte. Wir spazierten die breiten Marmorstufen herab , die von einem Vordach , durch hohe, dicke Rundsäulen gestützt, vor Beschädigungen durch die Witterungen auf dem Berg geschützt wurden. Unten angekommen drehte ich mich um und ließ das majestätische Gebäude auf mich wirken. Förmlich nach protzigem Reichtum und endlosen Luxus schreiend, ragte es vor mir auf und wirkte einschüchternd.
Aris gab einige Kommentare ab, dann machten wir uns über den gepflasterten Weg , auf in die Gartenanlage. Durch die dichten Wälder auf dem Berg, waren die Wiesenflächen begrenzt, erklärte Aris. Trotzdem war ausreichend Platz für einen weitläufigen, hügeligen Garten, um Blumen, weiße Statuen und Sträucher zu pflegen. Zwischen den Grasflächen führte ein Kiesweg vorbei an Bäumen, Hecken und Blumeninseln, die einen Wasserbrunnen säumten.
Auf de m Weg dorthin kamen wir an einigen Leuten vorbei. Einige nickten grüßend. Andere eilten ohne ein Wort und böse dreinschauend an uns vorbei. Sie alle kannten Aris, doch keiner von ihnen sprach ihn in meiner Anwesenheit an. Vielleicht hatte Constantin mit dieser Neider-Geschichte doch recht. Ein mulmiges Gefühl drückte in meinem Bauch, aber bei Aris fühlte ich mich durchaus sicher.
„Wie wird das alles in Schuss gehalten?“, fragte ich Aris, der neben mir durch den romantischen Garten schlenderte und die Umgebung beobachtete.
„Durch Gärtner, Reinigungspersonal. Angestellte.“
„Was ist Ihr Tätigkeitsbereich?“
„Ich kümmere mich um dies und das. “
„Und was ist dies
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