Finsteres Licht
und das?“
„Um Sie zum Beispiel. Wenn Dinge zu erledigen sind, für die die Dorus‘ keine Zeit haben.“
„Dorus? Ist das ihr Nachname?“
„Sozusagen.“
„Was meinen Sie damit?“
Seine Augen ruhten für einen Moment auf mir. Ich spürte das er zögerte, dann sagte er: „Ich denke das wird Constantin Ihnen erklären.“
„Was genau ist er?“
„Adelig. Sehr, sehr mächtig und das Oberhaupt der Wharpyr e . Aber ich denke es ist wirklich besser, wenn Sie mit ihm darüber sprechen“, erklärte er knapp und so, dass mir unmissverständlich klar war, was genau er damit ausdrückte.
Constantin war zwar kein König im eigentlichen Sinn, aber so etwas Ähnliches. Ich verstand seine Einwände, warum er mir nicht mehr erzählen wollte, auch ohne sie von ihm zu hören. Constantin könnte es ihm übel nehmen. Ich war seine Enkelin. Er wollte wahrscheinlich selbst alles mit mir besprechen.
„Und Sie hatten in der Stadt … Brasov, glaube ich … zu tun bevor Sie mich fanden?“
Seine Miene wurde zu Stein. In seinen Augen lag etwas das , ich nicht deuten konnte.
„ Sie meinen Besov, j a“, antwortete er korrigierend .
Seine sparsamen Antworten ließen mich zu dem Schluss kommen, dass er gar nicht über wichtigere Dinge, als das Haus, die Möbel oder die Gartenanlage, reden wollte oder durfte . Fürs Erste ließ ich ihn dann auch in Ruhe. Ich war dankbar für die Ablenkung und wollte seine Hilfsbereitschaft nicht allzu sehr strapazieren.
Wir bewegten uns in einem langsamen Tempo, weshalb wir länger brauchten, als ich dachte, und die Sonne näherte sich dem Horizont. Je dunkler es wurde, umso mehr veränderten sich unsere Augen. Aris‘ Pupillen schimmerten zunächst nur wenig heller als das natürliche Schwarz . Erst als der Mond den Platz der Sonne einnahm und sein Licht auf unsere Augen traf, glühten Aris Pupillen in einem satten Dunkelrot. Es erschreckte mich, ließ mich innerlich zusammenzucken. Dieses Rot sandte eine gefährliche Drohung aus.
So wie ich in seine starrte, konnte er den Blick nicht von meinen Augen losreißen.
„Hab en Sie keine Angst“, bat er mich mit samtiger Stimme.
Ich zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn.
„Wie können Sie nur so viel Gefahr ausstrahlen und gleichzeitig so beruhigend auf mich wirken?“, stammelte ich flüsternd.
„Es ist nur eine andere Augenfarbe.“
Er klang abwesend, weil er damit beschäftigt war meine verä nderte Augenfarbe zu studieren.
„Ich habe noch nie so hell strahlende blaue Augen gesehen wie Ihre. Die Ihrer Mutter waren ähnlich, aber ihre waren rot und nicht so … faszinierend. “
Ich blinzelte hektisch um den Blickkontakt zu unterbrechen und bemerkte, dass es eine gute Idee wäre, mich wieder auf mein Zimmer bringen zu lassen. Wieder im Haus angelangt, veränderte sich die Farbe unserer Iris wieder. Das leuchtende Glühen verschwand . Unterwegs, statteten wir der Bibliothek noch einen Besuch ab. Ich bat Aris darum, weil ich etwas Ablenkung brauchte, da die Zeit während der ich alleine war, ziemlich langweilig werden konnte. Ich grübelte zu viel nach und befand, dass ein kitschiger Roman, genau das Richtige für mich wäre.
„Werde ich wieder eingesperrt?“, fragte ich Aris vor meinem sogenannten Gästezimmer.
„Wie schon gesagt, es ist zu Ihrer Sicherheit“, antwortete er und das Bedauern blitzte nur kurz in seinen Augen hinter der ausdruckslosen Maske auf.
„Wie lange?“, verlangte ich zu erfahren.
„Das weiß ich nicht. Aber es gibt Leute … die Sie hier nicht haben wollen.“
Er zögerte bevor e r damit herausrückte. Ich wusste das bereits, da Constantin die Gefahr angesprochen hatte. Aber das diese Leute auch bekannt waren und sich ganz in der Nähe aufhielten, verunsicherte mich.
„Wer?“
„Guten Abend, Sarah.“
Er beantwortete meine Frage nicht. Stattdessen machte er Anstalten die Türe abzuschließen.
„Warten Sie, Aris!“, rief ich ihm nach und er öffnete nochmal die Tür.
„Bitte?“
„Sie müssen sich doch um mich kümmern. Ich meine … wenn ich etwas tun will oder brauche, müssen Sie da sein für mich . Habe ich recht?“
Seine Miene verwandelte sich in ein verwirrtes Stirnrunzeln.
„Ja.“
„Egal was es ist? “
„Nein. Es hängt davon ab, was Sie wünschen“, korrigierte er.
„Hm. Und was ist wenn ich morgen den Pool benutzen möchte? Wäre das möglich?“
Kurze Überraschung und ein schwaches zucken seiner Mundwinkel verriet mir, dass es kein
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