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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wusste ich, dass das nicht passieren würde, dass er widerstandsfähiger war, als es schien.
    Jean-Claude kam zu uns, und ich sah ihm an, dass er begriffen hatte, was Richard nicht erkennen konnte. Richard kannte sich mit den Toten nicht aus. Das war nicht sein Gebiet. Jean-Claude fasste mir sacht an die Wange, als hätte er ebenfalls Angst, etwas zu zerbrechen. »Er hat sich von dir genährt, von deiner Erinnerung an ihn.«
    Ich nickte. »Ja.«
    »Wie vielen Vampiren kannst du dienen?«, fragte Belle. Offenbar war Jean-Claude nicht der Einzige, der etwas bemerkt hatte.
    Aber Belle glaubte offenbar, Asher hätte mich durch seine Zeichen an ihn gebunden, was nicht ganz stimmte. »Er hat mir seine Zeichen nicht aufgedrückt, Belle, falls du das denkst.«
    »Wie kann er sich dann von dir nähren?«
    »Das wundert dich, wie? Jean-Claude ist nicht der Einzige, der neue Kräfte hinzugewonnen hat«, sagte ich.
    »Das ist unmöglich.«
    »Aber wahr«, sagte ich und versuchte gar nicht erst, mir den triumphierenden Ton zu verkneifen. Wir brauchten Belle nicht mehr. Sie konnte uns mal kreuzweise.
    Richard hielt mich noch immer an den Armen. »Lass mich los«, sagte ich.
    Er blickte mich stirnrunzelnd an. Entweder verstand er mich nicht oder er wollte nicht.
    Ich wiederholte es freundlicher. »Lass mich los, Richard, bitte.«
    Sein Blick glitt über Ashers Totengesicht. »Beim letzten Mal als wir darüber gesprochen haben, hattest du noch denselben Grundsatz wie ich: keinen an sich saugen lassen.«
    Ich forschte in seinem Gesicht, während er betrachtete, was von Ashers Schönheit noch übrig war. Ich wollte bei ihm etwas sehen, woran ich anknüpfen konnte, um ihm einiges zu erklären, aber ich war mir nicht sicher, ob es ein Verstehen überhaupt geben konnte.
    »Wenn ich es ihm verweigere, Richard, wird er für immer bleiben, wie er jetzt ist. Er würde nicht sterben, nicht weiter verfallen, sondern so weiter existieren.«
    Er riss sich von dem Anblick los und sah mich an. »Er hat kein Blut von dir bekommen.«
    »Aber Energie. Es ist wie mit der Ardeur.« Mir kam der Gedanke, dass Richard vielleicht von meinem Liebesverhältnis zu Asher gar nicht wusste. In der Vergangenheit hatte ich bei mehr als einem Mann so getan, als wäre er ein Freund oder Liebhaber, um Gegner zu täuschen. Richard glaubte vielleicht, das sei auch bloß wieder ein Trick. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um die schmutzigen Details auszubreiten. Später wäre noch Zeit genug, um herauszufinden, ob Richard ernst gemeint hatte, was er bei unserer gedanklichen Unterhaltung im Jeep gesagt hatte, nämlich dass ihm egal sei, mit wem ich ins Bett ging, da wir ja nicht mehr zusammen waren. Wenn es ihm damit ernst war, würde mich das aufwühlen. Wenn nicht, würde ihn die Sache mit Asher wütend machen. Aber wie auch immer, das musste warten.
    Losgelassen hatte er mich trotzdem noch nicht. »Hast du Asher vorher schon mal gesättigt?«
    Ich weiß nicht, was ich geantwortet hätte, denn er ließ einen Arm los und hob langsam die Hand zu meinem Kinn. Mir war klar, was er tun würde, und ich konnte ihn nicht aufhalten. Er drehte meinen Kopf zur Seite, sodass er die Bisswunde am Hals sehen konnte.
    »Wann hast du damit angefangen?«
    »Gestern Nacht.«
    Er ließ die Hand sinken und sah mir in die Augen. Ein Blick genügte. Wie ich hielt er Sex für das geringere Übel. Das Problem mit den geringeren Übeln war, dass es ein größeres gab.
    »Ist es nur Jean-Claude oder …« Sein Blick schnellte zu Asher.
    »Wir reden morgen darüber, Richard, versprochen. Aber jetzt muss ich Asher helfen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Waren das Jean-Claudes Zähne an deinem Hals?«
    Seufzend sah ich zu Boden. Dann stellte ich mich seinem Blick, aber verflucht noch mal, ich hatte weder die Zeit noch die Kraft für diese Querelen, nicht jetzt. »Nein«, antwortete ich.
    »Seine?« Er deutete mit den Augen auf Asher.
    »Ja.«
    »Wie kannst du das tun?«
    »Hätte ich Asher gestern nicht an mir saugen lassen, dann wäre er jetzt tot oder für den Rest der Ewigkeit Belle Mortes Sklave. Das ist einer der Gründe, weshalb wir es getan haben.«
    »Du wusstest, dass er imstande sein würde, sich von dir zu nähren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber Musette hatte ihn für Belle verlangt, weil er zu niemandem gehörte. Wir haben also dafür gesorgt, dass er zu uns gehört.«
    »Uns?« Er blickte fragend zu Micah hinüber.
    Micah machte ein möglichst neutrales Gesicht.
    »Nicht zu

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