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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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eine Landkarte des Zauberwaldes. Über die Hütte des Bösen, die sich in einer entlegenen Ecke unseres Waldes befindet, haben wir niemals mit jemandem gesprochen. Selbst die sprechenden Tiere untereinander erwähnen sie möglichst nie. Keiner weiß, wie die Hütte aussieht und was sich darin verbirgt. Es ist ein großes Tabu, auch nur in ihre Nähe zu gehen.«
    Die vier Gefährten mussten schlucken. Je mehr sie von dieser Hütte hörten, desto bedrohlicher fanden sie es, dorthin zu gehen.
    Nach einer Stunde Fußmarsch war die Schönheit des Zauberwaldes endgültig erloschen. Kahle Bäume umgaben sie, die wie seelenlose Gerippe in einer Wüstenlandschaft standen.
    Unvermittelt blieb Nathanus stehen. »Dort hinten steht sie, die Hütte des Bösen.«
    Sofort schauten die Gefährten in die Richtung, in die das Horn des sprechenden Tieres wies. Etwa hundert Meter vor ihnen stand, versteckt zwischen nackten Baumstämmen, die Hütte des Bösen. Es war ein gänzlich unscheinbares Gebäude. Nicht viel mehr als ein Schuppen, wie ihn viele Leute zum Lagern von Gartengeräten benutzen. Einfache, zusammengenagelte Holzbretter mit einem Dach aus morschen Latten.
    »DAS soll die Hütte des Bösen sein?«, fragte Joe verwirrt. »Das ist nicht mehr als ein Bretterverschlag, wie ich ihn mit Freunden schon selbst gebaut habe.«
    »Ich bin auch überrascht, wie klein und unscheinbar sie ist, Chochuschuvio aus den westlichen Landen. Aber das Böse, das von diesem Schuppen ausgeht, ist gewaltig. Ich kann kaum einen Fuß vor den anderen setzen, so sehr stößt es mich ab.«
    »Ich spüre es auch«, sagte Pendo und legte eine Hand auf die Mähne des Einhorns. »Es fühlt sich an, als ob eine ganze Meute von Schwarzalben dort wäre.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Chika. »Wenn dort wirklich Schwarzalben drin sind oder vielleicht sogar Harah, können wir nicht einfach so hinlaufen.«
    »Da können gar keine Schwarzalben sein«, erwiderte Finn. »Wie sollten sie denn dort hingekommen sein? Die Hütte ist vom Zauberwald umgeben.«
    »Hoffen wir, dass du recht hast«, sagte Nathanus. »Nicht nur Schwarzalben verbreiten die Kraft des Bösen. Es könnte auch ein Gegenstand sein, der für böse Zwecke missbraucht wurde.«
    »Solange es uns nicht angreift wie die Schwarzalben, ist mir alles recht.« Chika versuchte die Besorgnis in ihrer Stimme zu verbergen, aber es gelang ihr nicht ganz. Pendo ergriff ihre Hand und nickte ihr ermutigend zu.
    »Okay, wir machen es so«, stellte Nathanus seinen Plan vor. »Ich gehe erst alleine dorthin und erkunde die Lage. Ihr versteckt euch. Falls jemand dort drin ist, wird er sich zwar wundern, mich zu sehen, aber da ich ein Bewohner des Zauberwaldes bin, nicht gleich die größte Gefahr vermuten.«
    Gehorsam versteckten sich die Gefährten hinter einem dicken Baumstumpf und beobachteten, wie Nathanus zögerlich zur Hütte ging. Plötzlich blieb er stehen. Die vier sahen, wie es ihn schüttelte und wie sich heller Schaum auf seinem glänzenden Fell bildete. Das Tier sackte in die Knie und begann zu stöhnen.
    Ungeachtet der Gefahr sprang Joe auf und lief zu ihm hin: »Was ist los? Kann ich dir helfen?«
    »Bring mich zurück, bitte, bring mich zurück«, stöhnte das Einhorn.
    Joe griff Nathanus unter den Brustkorb und versuchte ihn hochzustemmen. Das Einhorn nahm alle Kraft zusammen und stellte sich auf seine vier Beine, drehte sich unter größter Anstrengung .um und wankte mit Joe an seiner Seite weg von der Hütte. BeiFinn, Pendo und Chika angekommen legte es sich sofort wieder hin und atmete einige Minuten tief durch.
    »Ich kann nicht. Ich kann nicht näher an die Hütte herangehen. Es ist zu furchtbar.«
    Die vier Gefährten knieten nun alle besorgt neben dem Einhorn.
    »Die Kraft des Bösen ist dort so mächtig, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Selbst im Kampf gegen die Schwarzalben und gegen Harah vor einem Jahr habe ich es nicht so stark gespürt. Ich kann nicht zu dieser Hütte gehen.« Das Einhorn zitterte am ganzen Körper.
    Pendo streichelte ihn sanft. »Ihr Einhörner seid reine Tiere, die immer das Gute im Blick haben. Das weiß sogar bei uns zu Hause jedes Kind. Es muss furchtbar für dich sein, wenn du derart mit dem Bösen in Berührung kommst.« Das Einhorn legte seinen Kopf in den Schoß Pendos. Mit einem Mal wirkte das sonst so starke Tier klein und zerbrechlich. Den Gefährten wurde bewusst, wie viel Kraft und Mut dieses Abenteuer dem Einhorn abverlangte.
    »Dann gehen wir jetzt

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