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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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ahnungslos.«
    Die Baumgeister fuhren fort: »Heute Nachmittag ritt ein für die Menschen ziemlich großer Kerl mit einem Trupp schwarzer Reiter an den Grenzen des Zauberwaldes entlang. Die Reiter waren alle von Kopf bis Fuß in schwarze Umhänge gehüllt. Es war kein Gesicht und keine Hand zu erkennen.«
    Die Gefährten nickten wissend.
    »An jedem Eingang des Zauberwaldes hat er zwei von ihnen postiert. Nachdem sie ihre Pferde in der Nähe versteckt hatten, kletterten sie sofort auf die Bäume, wodurch unsere Befürchtung zur Gewissheit wurde. Als sich die Reiter im Schutz der Baumkronen in Sicherheit wähnten, legten sie ihre Umhänge ab. Schwarzalben.« Die Stimmen der Baumgeister wurden vor Angst und Sorge ganz rau. »An jedem Eingang und Ausgang des Zauberwaldes sind Schwarzalben. Wir haben sofort die Wassernymphe benachrichtigt, da ihr Fluss den Zauberwald umgibt und sie Besucher unseres Waldes warnen kann. Außerdem haben wir die Tiere im Wald alarmiert. Jeder muss wissen, dass ein Mensch mit den Schwarzalben im Bunde steht.«
    »Wir sind ja so froh, dass ihr sicher im Wald angekommen seid! Die Schwarzalben werden es nicht wagen, den Zauberwald zu betreten«, seufzte der Hase erleichtert.
    »Hoffentlich«, flüsterte Chika ängstlich Pendo zu.
    Mit durchdringender Stimme sagte das Einhorn: »Ihr habt sehr weise gehandelt, ihr Baumgeister. Wir danken euch. Wenn ihr die Wassernymphe nicht vor den Schwarzalben gewarnt hättet, wären wir den dunklen Kreaturen direkt in die Falle gelaufen. Vor einigen Stunden haben wir diesen Mann, er heißt Scharir, ebenfalls mit einem Schwarzalben gesehen, aber wir wussten nicht, dass er mit so vielen von ihnen unterwegs war. Hier im Zauberwald sind wir vorerst sicher. Lasst uns das Nachtlager aufschlagen. Morgen ist ein neuer Tag.«
    Die Tiere und die Baumgeister hätten gerne noch mehr über die Abenteuer der Träger der Amulette gehört, aber Nathanus duldete keine Widerrede und schickte sie nach Hause.
    Wie im Jahr zuvor bauten die Baumgeister für die Gefährten ein Zelt aus braunen und grünen Stoffbahnen und richteten ihnen Betten ein, wie sie selbst im Schloss der Lichtalben nicht hätten gemütlicher sein können. Erschöpft nach einem langen Tag schliefen Finn, Pendo, Chika und Joe bald ein. Nathanus aber blieb vor dem Zelt stehen und hielt Wache. Die Schwarzalben würden es wohl nicht wagen, in den Zauberwald einzudringen, aber was war mit Scharir oder den königlichen Soldaten?

Kapitel 8
Die Hütte des Bösen
    Früh am nächsten Morgen weckte das Einhorn die Gefährten, gönnte ihnen nur ein schnelles Frühstück und machte sich mit ihnen auf den Weg Richtung Hütte des Bösen. Begleitet wurden sie, obwohl Nathanus mehrmals versucht hatte, sie nach Hause zu schicken, von den Tieren des Zauberwaldes und den Baumgeistern, die sich normalerweise nie weit von ihren Wohnbäumen entfernten, aber in diesem Fall eine Ausnahme machten.
    »Wohin führt denn euer Weg, verehrte Träger der Amulette«, erkundigte sich der Hase neugierig.
    »Wir …«, wollte Finn gerade beginne, als Nathanus ihn unterbrach:
    »Verehrter Hase, ich kann deine Neugierde verstehen, aber verzeiht, wenn wir nicht alles preisgeben, was wir wissen und tun.«
    »Dann eben nicht«, sagte der Hase eingeschnappt und hoppelte davon.
    Finn war überrascht über die kühle Abfuhr, die das Einhorn dem Hasen erteilt hatte.
    »Dieser Hase ist gut mit der Wasserratte Emilia befreundet, ihr erinnert euch gewiss an sie. Sie ist Mitglied des königlichen Rates. Es ist besser, wenn er nicht so viel weiß«, erklärte Nathanus.
    »Aber dann könnte er ihr doch von Scharir und den Schwarzalben erzählen. Das wäre doch gut«, entgegnete Finn.
    »Was die Wasserratte nicht glauben will, glaubt sie nicht. Sie würde sofort zum Erzminister rennen und dem Hasen nicht glauben. Der Erzminister jedoch hält große Stücke auf Scharir. Das wäre auch nicht gut. Glaube mir, Finn.«
    »Okay, wenn du meinst.« Finn war nicht überzeugt davon, dass die Wasserratte Emilia wirklich so uneinsichtig wäre, schwieg aber.
    Ihr Weg führte nun immer weiter Richtung Osten. Die Gefährten genossen die Wanderung durch den Zauberwald. Fühlten sie sich doch durch die Gegenwart der sprechenden Tiere und der Baumgeister sicher. Sie staunten aufs Neue über die Größe der Bäume und die Schönheit des Waldes. Mittlerweile wunderte es sie auch nicht mehr, wenn immer neue sprechende Tiere auftauchten. Sie sahen wirklich genauso aus wie alle

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